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Die Füße sind die Basis unseres Bewegungsapparates - unsere ‘Erdung’. Beim Stehen hinter der Theke oder am Messestand, beim  Post austragen oder als Basketball-Profi - immer sind wir auf das optimale Funktionieren unserer Füße angewiesen. Hinkt der Fuß – krankt der ganze Mensch.

Ich werde in  mehreren Beiträgen die häufigsten Ursachen von Fußbeschwerden bei Kindern und Erwachsenen  erläutern und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Diagnostik

Bevor die Diagnose gestellt werden kann, muß zunächst der Fuß genau inspiziert werden. So ist die Haut in ihrer Konstitution und Farbe zu beurteilen, Veränderungen der Fußkontur wie z.B. Gelenkschwellungen, verstärkte Hornhautbildung, die Beweglichkeit  der Fußknochen zueinander, aber auch v.a. die Fußstellungim Stand und der Abrollvorgang im Gang  gilt es zu analysieren. Danach gilt es die kurzen und langen Fußmuskeln zu analysieren und mögliche muskuläre Dysbalancen festzustellen.

Nach der Inspektion und dem Abtasten des Fußes wird entschieden welche technischen Untersuchungsverfahren bei der exakten Diagnostik weiterhelfen können. 
Dabei können die Röntgendiagnostik, eine Ultraschalluntersuchung, eine Stand- und Ganganalyse oder ein Untersuchung der Muskelspannung mit Hilfe eines Elektromyogramms zum Einsatz kommen.
Verfahren, die seltener zum Einsatz kommen sind die Kernspintomographie, die Computertomographie oder das Knochenszintigramm. Auch Laboruntersuchungen sind eher selten notwendig.

Bei der Inspektion fallen natürlich als erstes Fußdeformitäten auf. Bei Kindern sind Fußfehlstellungen häufig. Einer Untersuchung zufolge sind 90% der Kinderfüße bei der Geburt normal, beim Eintritt ins Schulalter weisen 50% Deformierungen auf. In der Praxis höre ich regelmäßig Aussagen wie “Mir wurde immer gesagt, das wächst sich aus, heute ist mein Kind 16 Jahre, läuft die Schuhe in kurzer Zeit schräg ab und hat eine fürchterliche Haltung“. So eine Situation sollte unbedingt vermieden werden.

Es ist daher wichtig zu wissen und das setzt u.a. eine umfangreiche Erfahrung voraus, in welchem Kindesalter eine Fußfehlstellung toleriert werden kann und wann sie behandlungsbedürftig ist.
Die häufigste kindliche Fußfehlstellung ist der Knick-Senkfuß. Zu Beginn des Gehens ist der Knick-Senkfuß physiologisch und wird zusätzlich durch ein Fettpolster an der Fußinnenseite optisch verstärkt. Mit zunehmender Gehpraxis sollte sich das innere Längsgewölbe jedoch langsam aufbauen.

Ich empfehle deshalb in „leichteren“ Fällen einer Fußdeformierung Kontrollen im Abstand von 12-18 Monaten. Dabei wird die Fußstellung klinisch aber auch mittels eines technischen Meßverfahrens, der Pedobarographie, kontrolliert und objektiviert.

Je nach Stadium und Verlauf können Verfahren wie Krankengymnastik nach Spiraldynamik, spezielle Bewegungsübungen oder auch sensomotorische Einlagen zum Einsatz kommen. Starre, passive, nur korrigierende Einlagen sollte eigentlich spätestens nach der umfangreichen Untersuchung der Wiener Uniklinik 2005 und auch nach meiner eigenen Erfahrung nur noch in ganz seltenen Fällen zum Einsatz kommen.

Weitere Fußdeformitäten werden in der nächsten Folge besprochen.

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