Team jameda
Dritte Zähne können durch Implantate fest im Kiefer verankert werden. Welche Vor- und Nachteile solch ein festsitzender Zahnersatz hat und wie es mit Kosten und Risiken aussieht, erläutert die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Zum festsitzenden Zahnersatz gehören Kronen, Teilkronen und Brücken, die fest im Mund angebracht sind. Dabei kann zur Verankerung ein Implantat dienen, eine künstliche Zahnwurzel aus Titan oder Titanlegierungen, die in den Kieferknochen eingepflanzt wird. Obenauf sitzt ein Halsteil, auf dem wiederum die Krone oder Brücke verschraubt oder fest zementiert ist.
Mit implantatgetragenem Zahnersatz können zahnlose Kiefer versorgt werden sowie große Zahnlücken. Auch verkürzte Zahnreihen, bei denen die stabilisierenden Backenzähne fehlen, und einzelne Zahnlücken lassen sich damit auffüllen. Voraussetzung ist eine ausreichende Kieferknochensubstanz, um die künstliche Zahnwurzel sicher zu verankern. Fehlt es an Knochensubstanz, kann man den Knochen durch Eigenknochen oder synthetisches Knochenmaterial aufbauen. Nicht geeignet sind Implantate für Personen mit schweren Erkrankungen wie schlecht eingestelltem Diabetes, Herzerkrankungen oder Knochenstoffwechselstörungen. Auch wenn Patienten immunsupprimierende Medikamente einnehmen, starke Raucher sind oder keine Motivation für eine sehr sorgfältige Mundhygiene besitzen, ist der Erfolg bei einer Behandlung mit Zahnimplantaten fraglich.
Festsitzende Implantatversorgungen haben in der Regel eine längere Lebensdauer als Brücken und Kronen: Nach 10 Jahren sind noch 90 % der Implantate funktionstüchtig, bei Brücken sind es noch 80 %, bei Kronen 70-75 %. Es schont vorhandene Zähne, dass sie nicht, wie z. B. beim Anbringen von Klebebrücken teilweise abgetragen oder angeschliffen werden. Im Gegensatz zu Brücken ohne Implantatverankerung oder Prothesen baut sich der Kieferknochen bei Implantaten nicht ab. Patienten mit Implantaten können besser zubeißen als z. B. mit einer Prothese, auch bleibt die Aussprache unverändert. Optisch und sensorisch entspricht der Zahnersatz mit Implantaten den eigenen Zähnen.
Zahnersatz mit Implantaten ist teurer als andere Methoden, die Krankenkassen bezahlen nur einen Bruchteil der Gesamtkosten. Auch ist die Behandlungsdauer bei Versorgungen mehrerer Zähne recht lang. Die Einheilphase des Implantats, bevor die bleibende Krone aufgesetzt werden kann, beträgt in der Regel 3-6 Monate. Muss Knochen aufgebaut werden, verlängert sich die Behandlungszeit nochmals um 3 Monate. Nur wenn die Patienten zu einer sehr sorgfältigen Mundhygiene bereit und fähig sind, kann diese Art von Zahnersatz erfolgreich sein.
Bei einer Implantatsetzung kann es zu Verletzungen von Nerven, Nasenboden oder Kieferhöhle kommen. Wächst der Knochen in der Einheilphase nicht wie gewünscht an das Implantat heran, kann dieses wieder ausfallen. Entzündungen sind möglich und Beschwerden durch den Umbau des Knochens oder auch eine Überlastung des Implantats kann dem Patienten Schmerzen bereiten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für das Implantat und seine Einsetzung keine Kosten. Für den aufgesetzten Zahnersatz werden Festzuschüsse gezahlt, unabhängig von der gewählten Methode. Dabei decken die Zuschüsse etwa 50 % der Durchschnittskosten der Standardversorgung, nur in wenigen Ausnahmefällen wie bei schweren Unfällen oder Tumorerkrankungen übernehmen die Krankenkassen die gesamten Behandlungskosten. Wer ein Bonusheft führt, kann nach 5 Jahren lückenloser Dokumentation seiner Zahnarztbesuche einen 20%igen Bonus, nach 10 Jahren einen 30%igen Bonus zum Zuschuss erhalten. Auch private Krankenkassen zahlen in der Regel nur einen Teil der Kosten.
Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Zahnersatz haben, hilft Ihnen ein Zahnarzt gerne weiter. Gut bewertete Zahnärzte finden Sie z.B. auf jameda (https://www.jameda.de/zahnaerzte/gruppe/).
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