Team jameda
Ein falscher Biss kann zu einer Vielzahl von Problemen führen. So können Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Kiefergelenksbeschwerden, Tinnitus, Knirschen, frühzeitiger Verlust von Zähnen und Zahnersatz und Zahnfleischabbau häufig auch mit einem falschen Biss in Verbindung gebracht werden.
Die Standardbisskontrolle erfolgt mit einem Kontaktpapier, auf das der Patient aufbeißen kann. Dabei wird die Summe aller Kontaktpunkte, dem Zusammentreffen von Ober- und Unterkieferzähnen auf den Zähnen angezeigt. Der Zahnarzt kann damit den Ort des Zusammentreffens feststellen. Nicht aber kann er, an den so ermittelten Kontaktpunkten, die Kraft noch die Dynamik des Bisses erfahren.
Moderne Bisskontrolle kann durch Früherkennung von Bissproblemen Fehlfunktionen und Folgeschäden erkennen und behandeln. T-Scan ist eine solche patientenfreundliche Methode, die durch ihre computerbasierte Genauigkeit zu Erfolgen führt. Hierbei beißt der Patient auf eine hauchdünne Folie, die mit vielen Sensoren bestückt ist, die bei Druck und Bewegung Signale an einen Computer senden und zu einem sichtbaren dreidimensionalen Bilddiagramm umgerechnet werden. T-Scan bietet die Möglichkeit die Entstehung der Kontaktpunkte dynamisch aufzuzeichnen, wie ein Videofilm und ermöglicht dem Zahnarzt so eine genauere Diagnose und Therapie. T-Scan ist die Aufzeichnung eines Bewegungsablaufes und gibt nicht nur den Ort der Belastung, sondern auch die direkt gemessene Kraftbelastung der Zähne an.
Somit können Fehl- und Frühkontakte erkannt und beseitigt werden. Falsche einseitige Belastungen werden sichtbar und damit behandelbar. Gerade bei aufwendigen zahnärztlichen Lösungen mit implantatgetragenem Zahnersatz oder Vollkeramikrekonstruktionen ist eine ausgewogene Belastung der Zähne beider Kieferseiten von großem Interesse.
Beim Auto würde man sofort verstehen, dass vier neue Reifen nur mit einer Spureinstellungskontrolle und ausgewogen im Lauf aufgezogen werden sollten, damit eine falsche einseitige Abnutzung vermieden wird. Auch wenn wir Menschen sicherlich viel komplizierter und feiner als ein Auto gebaut sind, ist es manchmal unverständlich, welch hohe Aufmerksamkeit das Fahrzeug erfährt, im Vergleich zu unserem einen Kausystem, was jährlich mehrere Hundert Kilogramm Nahrung verarbeiten muss.
Die Belastung unserer Kiefergelenke, der Kaumuskulatur, der Zähne und des Zahnfleisches sind tägliche Herausforderungen; wohl dem, der da den „richtigen“ Biss hat und schmerzfrei kauen kann.
Manchmal ist es auch von Interesse, ganze Kiefergelenkbewegungen z.B. mit dem Zebris WinJaw-System, einem digitalen Gesichtsbogen zu vermessen, um die Bewegungsbahnen zu überprüfen. Hier gibt es mehrere brauchbare Systeme, die die alte Stützstiftregistrierung häufig ersetzten können. Ob nun eine einfache Schienentherapie oder hochwertige, kostenintensive Versorgungen, die Bisseinstellung sollte auf jeden Fall stimmen.
Leider werden diese funktionsanalytischen Leistungen, von den gesetzlichen Krankenkassen nicht und einigen privaten Versicherungen nicht im vollen Umfang erstattet, sodass diese Leistungen direkt vom Patienten bezahlt werden müssen.
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