Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Prof. Dr. Hancke, leitende Ärztin des Kinderwunschzentrums UniFee, interessante Fragen zu Grundsätzen der Klinik und den Behandlungsmethoden.
jameda: Prof. Dr. Hancke, Sie sind Leiterin des Kinderwunschzentrums UniFee. Was lieben Sie an Ihrer Arbeit und was sind die größten Herausforderungen im Klinikalltag?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Ich liebe meine Arbeit, weil jedes Kinderwunsch-Paar unterschiedlich ist und ich gemeinsam mit ihnen ein individuelles Konzept ausarbeiten darf, um den Kinderwunsch zu erfüllen. Darin liegt auch die größte Herausforderung.
jameda: Was motiviert Ihr Team bei der täglichen Arbeit?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Seit dem Umzug in unsere neuen Räumlichkeiten macht dem gesamten Team die Arbeit noch mehr Spaß. Das UniFee ist in hellen und ruhigen Räumlichkeiten untergebracht – mit kurzen Wegen von der Anmeldung zu den Untersuchungszimmern und auch den Eingriffsräumen mit dem IVF-Labor.
jameda: Gibt es eine Patientin oder ein Erlebnis in Ihrem Zentrum, das Sie nie vergessen werden?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Wir freuen uns mit jedem Paar, das seinen Kinderwunsch erfüllen kann. Toll ist es, wenn die frisch gebackenen Eltern nach der Geburt vorbeikommen und ihr Baby mitbringen. Besonders erinnere ich mich an eine Patientin, der schon vor langer Zeit prophezeit wurde, dass sie niemals Kinder bekommen kann. Als sie dann tatsächlich ihr Baby in den Armen hielt, war das ein sehr schöner Moment.
jameda: Manche Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen. Wie geht das Kinderwunschzentrum UniFee mit Patienten in solchen Situationen um?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Leider ist der Weg zur Erfüllung des Kinderwunsches häufig langwierig, belastend für die Paarbeziehung und natürlich kostspielig. Wir vom UniFee-Team nehmen uns Zeit für die Paare. Außerdem empfehlen wir eine psychologische oder psychosomatische Mitbetreuung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, eine Betreuung außerhalb des Zentrums zu wählen, damit ein objektiver Blick auf die Behandlung und auf Erfolg oder auch Misserfolg fallen kann.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Die Behandlung der Unfruchtbarkeit wird heutzutage nicht vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Und wenn, dann nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ich würde mich dafür einsetzen, dass die gesetzlichen Krankenkassen bei nachgewiesener Sterilität die Kosten vollständig tragen. Außerdem sollten sie die Kosten zum Fruchtbarkeitserhalt im Rahmen einer onkologischen Therapie übernehmen.
jameda: Was war die letzte große Veränderung in Ihrer Klinik?
Prof. Dr. med. Katharina Hancke: Unser Umzug in die neuen Räumlichkeiten. Ich leite seit fast zehn Jahren das Kinderwunschzentrum der Frauenklinik Ulm. Bis Anfang 2018 waren wir im Souterrain der Frauenklinik untergebracht. Jetzt erfreuen sich Personal und Patientinnen an einer hellen und ruhigen Atmosphäre mit kurzen Wegen, so dass allein dadurch die Qualität gestiegen ist.
Frau Prof. Dr. med. Katharina Hancke leitet seit fast zehn Jahren das Kinderwunschzentrum der Frauenklinik. Sie hat in Göttingen und in Freiburg studiert, ihre Facharzt-Weiterbildung 2009 und die Schwerpunktweiterbildung für Reproduktionsmedizin 2012 erfolgreich abgeschlossen. Frau Prof. Hancke ist verheiratet und hat drei Kinder.
Das UniFee ist das Kinderwunsch- und Hormonzentrum der Universitätsfrauenklinik Ulm. Schwerpunkte sind die Diagnostik, Beratung und Therapie bei unerfülltem Kinderwunsch. Daneben gehören Beratung und Hormontherapie bei Zyklusstörungen, Transgender oder in den Wechseljahren zum Leistungsspektrum.
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