Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Kolb interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.
jameda: Frau Kolb, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?
Frau Kolb: Die Vielseitigkeit des Berufes. Ich arbeite sehr gerne handwerklich und mir liegt die Gesundheit der Menschen sehr am Herzen. Die Zähne sind Teil des ganzen Menschen und geben viele Informationen über den seelischen und körperlichen Zustand. Es ist manchmal schon fast detektivische Arbeit, um die Ursachen für so manche Beschwerden zu finden. Wenn meine Rekonstruktionen dann viele Jahre halten und es dem Menschen durch meine Behandlung bessergeht und sie auch gerne wieder lachen, bin ich sehr glücklich und zufrieden.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Kolb: Die meiste Freude habe ich, wenn ich es geschafft habe, dass der Zahn nach meiner Behandlung so aussieht, als wäre er neu gewachsen. Die Herausforderung besteht für mich darin, Patienten so zu informieren, dass sie die erforderlichen Entscheidungen für sich treffen und an ihrer Genesung mitarbeiten können. Dazu ist es wichtig, Zusammenhänge und Abläufe zu verstehen. Die Abläufe verstehen bedeutet auch, dass die Betroffenen viel gezielter zur Behandlung beitragen können. Alles ist sehr komplex mit dem ganzen Organismus verwoben, deshalb muss oft auch über Stress, Übersäuerung und Darmsanierung gesprochen werden. Denn wenn der Darm nicht in Ordnung ist, dann leidet auch die Mundschleimhaut. Die Zähne entkalken, wenn der Mensch keine ausreichende Menge an basischen Nahrungsmitteln zu sich nimmt und oder zu viel Stress hat, denn dann holt er sich die nötigen Stoffe zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes aus Zähnen und Knochen.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Kolb: Das es sinnvoll ist Zahnseide zu benutzen. Dabei hilft es nur selten und nur in bestimmt Fällen. Ohne Zahnzwischenraumbürsten in der richtigen Größe und täglich benutzt, ist es nicht möglich, eine sinnvolle Mundhygiene auszuüben.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Kolb: Wir arbeiten mit ätherischen Ölen, Bach-Blüten, Homöopathika und bei Bedarf mit Hypnose in unserer Praxis. Werden diese naturheilkundlichen Mittel schon Tage vorher angewendet, bleiben ängstliche Patienten ruhiger und gelassener. Wichtig ist das gewünschte Ziel im Blick zu haben. Manchen Menschen hilft es auch, wenn sie über Kopfhörer ein Hörbuch oder ihre Lieblingsmusik hören. Sie können von uns auch ein Nackenhörnchen oder eine Decke bekommen, so liegen sie bequemer und die Decke vermittelt etwas Geborgenheit.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Kolb: Dann sprechen wir darüber, um die Gründe zu finden und Lösungen dafür einzubauen. Manchmal muss man dann doch noch mal gemeinsam überlegen, ob der einmal besprochene Plan noch immer gewünscht ist. Es ist auch hilfreich, die bereits erreichten Zwischenschritte noch mal deutlich zu machen. Wir ermutigen und bieten Unterstützung an.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Frau Kolb: Ich würde mehr im Rahmen der Vorbeugung und Aufklärung tun und honorieren. Es ist besser die Ursachen zu beseitigen als ständig die Symptome zu behandeln.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Kolb: Die ganze Sicht auf den Menschen halte ich für erforderlich. Nichts in unserem Körper ist isoliert zu betrachten. Doch durch die medizinischen Spezialisierungen besteht diese Gefahr.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Kolb: Ich besuche jedes Jahr viele Fortbildungen, bin immer auf dem neusten Stand und kombiniere das alt bewährte mit dem neuen zum Vorteil der Patienten.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Kolb: Es kam ein Patient nach einem Schlaganfall zur Untersuchung in meine Praxis. Er war nicht mehr oder noch nicht wieder in der Lage die Mundhygiene optimal auszuführen. Das Zahnfleisch war entsprechend entzündet und er hatte viele kariöse Stellen. Ihm zu helfen, war durch nicht unzureichende Mundhygiene kaum möglich. Doch wir konnten seine Lebenspartnerin dafür gewinnen, ihn bei der täglichen Mundhygiene zu unterstützen. Sie lernte von uns, wie sie bei ihrem Partner die Soloprophylaxe anwenden konnte. Die Ergebnisse waren sensationell. Der Mann war zu Tränen glücklich. Nun machte die Reparatur der Zähne Sinn und eine Parodontosebehandlung wurde möglich. Unser gesamtes Team war stolz und glücklich über das gemeinsam erreichte Ergebnis.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Kolb: Ein sauberer Zahn wird selten krank. Bei uns kann man lernen wie es geht. Sind die Zähne sauber, ist die Keimzahl niedrig und das kommt dem ganzen Organismus zu gute. Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, entgleistem Diabetis, Frauen mit Frühgeburten, etc. haben oft eines gemeinsam: Entzündetes Zahnfleisch!
Mein ältester Sohn (heute 25 Jahre alt) erkrankte im 5. Lebensmonat an Neurodermitis. Seitdem beschäftige ich mich mit Naturheilverfahren, Ernährung, Ausleitung und habe viele Fortbildungen besucht. Er wurde gesund und ich gebe mein Wissen im Zusammenhang mit meinem handwerklichen Können an die Patienten weiter.
Wir sind ein sehr empathisches Team, arbeiten in einem Wohlfühlambiente mit modernster Technik und der Erfahrung vieler Berufsjahre.
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