Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Ilka Engel interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.
jameda: Frau Engel, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Frau Engel: Bei mir trifft da der Satz zu: ‘Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.’ Als ich 1990 zur Zeit der Wende für mein Studium Grundschulpädagogik abgelehnt wurde, war ich ziemlich ratlos. Nach vielen erfolglosen Bewerbungen bekam ich einen Ausbildungsplatz als Zahnarzthelferin in Berlin. Mein damaliger Chef erkannte meine Fähigkeiten und begann, mich sehr zu fördern. Ich lernte und erkannte, wie erfüllend die Arbeit am Patienten ist und ich genoss es, in einem funktionierenden Team zu arbeiten. Schon in meiner Ausbildung festigte sich der Wunsch, Zahnärztin zu werden.
Im Oktober 1993 ging es dann mit dem Zahnmedizinstudium los. Mein damaliger Ausbilder hat mich bis zum Studienende und auch in der Zeit der Selbstständigkeit freundschaftlich begleitet. Zum Ende seiner eigenen Praxiszeit besuchte er mich noch einmal in Teltow, bevor er in eine andere Region zog.
Meine Spezialgebiete entwickelten sich erst im Laufe meiner Selbstständigkeit. Die Parodontologie ist in der Zahnmedizin ein sehr wichtiges Thema, da immer mehr Menschen an einer Zahnfleischentzündung erkranken.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Frau Engel: Ich bilde mich seit 2012 kontinuierlich auf dem Gebiet der zahnärztlichen Schlafmedizin fort.
In den Jahren 2012 bis 2016 absolvierte ich das Curriculum Schlafmedizin der DGZS und das Curriculum Schlafmedizin an der Haranni Akademie in Herne mit bestandener Prüfung.
Seit 2017 bin ich zertifiziertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin. Ich habe seit 2012 viele Patienten mit einer Unterkieferprotrusionsschiene (Schnarcherschiene) versorgt. Somit konnte ich schon vielen Patienten helfen, nicht mehr zu schnarchen und Atemaussetzer deutlich zu reduzieren. Verschiedene HNO-Ärzte und Schlafmediziner überweisen die Patienten in meine Praxis.
Im Land Brandenburg gibt es neben mir nur noch einen Kollegen, der bei der DGZS als zertifiziertes Mitglied gelistet ist.
jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Frau Engel: Ja natürlich, mein Ehemann, der mich seit 30 Jahren durch alle Höhen und Tiefen begleitet, meine Kinder, die mich jeden Tag erinnern, dem Leben immer positiv gegenüberzustehen und mein Ausbilder, der den Grundstein meines beruflichen Werdeganges gelegt hat.
jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Frau Engel: Die größte Hilfe in meinen Praxisalltag ist mein Team. Ohne diese fleißigen Engel läuft gar nichts!
Neuerungen und medizinischer Entwicklung muss man immer offen gegenüber stehen. Ein Beispiel von vielen modernen Geräten in unserer Praxis ist eine Scan-Kamera.
Sie ermöglicht es uns, präzise im Mund digitale Abdrücke zu erstellen. Das bedeutet für unsere Patienten: Keine unangenehmen Abdruckmaterialien, kein Würgereiz, kürzere Behandlungsdauer,
sehr hohe Passgenauigkeit der Restaurationen und eine aktive Einbeziehung ins Geschehen dank live 3D-Visualisierung.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Frau Engel: Ich bin Zahnärztin mit Leidenschaft. Doch gleichzeitig bin ich auch Unternehmerin und als solche verantwortlich für die Entwicklung meiner Zahnarztpraxis.
Als Führungskraft habe ich Verantwortung für meine Mitarbeiterinnen und den Anspruch, dass alle zufrieden, motiviert und verantwortungsbewusst im Team zusammenarbeiten. Einem Team, für das man Verantwortung trägt, muss man zu jeder Zeit gerecht werden.
Das bedeutet, für den anderen da sein, zuzuhören, fördern und Perspektive bieten.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Frau Engel: Der Umgang mit allen Patienten – von den ganz jungen bis hin zu denen jenseits der 80 – ist jeden Tag eine schöne Herausforderung. Die lange Treue meiner Patienten ermöglicht es, dass ich zum Teil schon die Kinder der Kinder meiner ersten Patienten betreuen darf. Besonders schätzen meine Patienten meine Authentizität.
Mein Ziel war es vom Anfang an, qualitativ hochwertige Zahnmedizin anzubieten, für alle Patientengruppen, gleich welcher Versicherung sie angehörten. Mein Anspruch lautet noch immer „Qualität vor Quantität’.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Frau Engel: Ich schätze an meinen Patienten das Vertrauen, dass sie seit vielen Jahren ein großes Vertrauen in mein Team und mich haben. Gleichzeitig genieße ich die vielen persönlichen Gespräche zwischen mir und meinen Patienten seit so vielen Jahren.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Engel: Es gibt nicht das eine besondere Patientenerlebnis. Für mich hat es eine große Bedeutung, nach dem Feierabend mit einem guten Gefühl nach Hause zu gehen und zu wissen, dass meine Patienten mit der Qualität meiner Arbeit zufrieden sind und man sich gegenseitig ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Engel: Nehmen Sie sich bitte ab und zu eine kleine Auszeit. Viele Menschen berichten am Ende ihres Lebens, dass sie meist nicht bereuen, was sie getan haben, sondern das, was sie nicht getan haben.
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