Das jameda-Interview: 9 Fragen an Frau Heike Götze

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Heike Götze interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Götze, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Götze: Schon sehr früh, mit 13 Jahren, wuchs bei mir der Wunsch, Ärztin zu wenden. Ich wollte schon immer Menschen helfen. Dieses Ziel bestimmte dann auch meine weitere schulische Ausbildung. Zu Beginn des Studiums entschied ich mich dann für die Zahnmedizin. Ich wollte einfach schneller (zeitnaher) am Patienten sein. So konnte ich mein handwerkliches Geschick und meinen Sinn für Ästhetik mit meinem medizinischen Wissen sehr gut verbinden.

Oft werde ich gefragt: ‘Würdest Du wieder diesen Beruf wählen?’ Meine Antwort: ‘Ja, immer wieder.’ Bis heute, nach 30 Jahren Berufserfahrung, habe ich meine Leidenschaft für diesen Beruf nicht verloren. Ich finde es sehr spannend, Patienten aus einer Hand zu versorgen und Ihnen zu einer höheren Lebensqualität zu verhelfen. Deshalb implantieren wir selbst und stellen die Kronen per CAD/CAM selbst her – alles aus einer Hand.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Götze: Ich habe mich vor einigen Jahren dazu entschieden, der Suche nach den Ursachen für Nacken- und Kopfschmerzen usw. auf den Grund zu gehen. Oft liegt es am ‘falschen’ Biss. Heute kann ich die ‘Mitte’ wiederherstellen und den oft langen Leidensweg der Patienten gemeinsam mit Osteopathie (gemeinsames Netzwerk) beenden. Zaubern kann ich nicht, aber behilflich sein. Seit 1998 arbeite ich computergestützt (CAD/CAM) und fertige sehr viele Kronen und Brücken abdrucklos an. Vor zwei Jahren kam die Implantologie, vor allem minimalinvasiv, dazu. Nun kann ich meine Patienten vom Implantat bis zur Krone aus einer Hand versorgen.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Götze: Ich war schon immer sehr fortbildungsorientiert. In meiner Familie gab es keinen Zahnarzt. Ich absolvierte und absolviere viele Fortbildungen, daher u.a. viele Jahre Prof. Alexander Gutowski im Bereich Prothetik, Dr. Klaus Wiedhahn im Bereich CEREC. Ihm habe ich sehr viel zu verdanken für meine Entwicklung im CAD/CAM-Bereich.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Götze: Die Videosprechstunde und die Online-Terminvergabe mit Terminerinnerungen. Auch das schon jahrelang bestehende Geschäftsverhältnis zur Health AG, unserem Factoringunternehmen.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Götze: In der CMD-Behandlung, diese haben enorm zugenommen, da auch der Stressfaktor enorm zugenommen hat. Es werden mehr und mehr implantologische Leistungen erbracht. Der Zeitfaktor spielt eine große Rolle. Patienten möchten schnell einen Termin für die Behandlung und möglichst dann auch alles zeitnah.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Götze: Ich denke, meine Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit. Ich freue mich wirklich über jeden Patienten. Es ist meine Berufung und das strahle ich aus.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Götze: Meine Praxis gibt es im nächsten April 25 Jahre. Darauf bin ich sehr stolz. Ich habe sehr viele langjährige, treue Patienten, da ist es schon manchmal fast familiär. Eine Patientin sagte mal zu uns im Team: ‘Ihr seid doch schon fast wie Familie’. Meine Patienten sind sehr offen und sagen auch, was ihnen am Herzen liegt. Ich fühle mich sehr wohl mit meinen Patienten.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Götze: Ja, da gibt es einige. Was mir vor ein paar Wochen passiert ist, habe ich noch vor Augen. Nach einer langwierigen Behandlung einer anfangs ängstlichen Patientin, machten wir ein Foto. Sie schaute es sich an, hielt beide Hände vor das Gesicht und weinte. Ich war verwundert, was jetzt los war. Die Patientin sagte: ‘Ich habe noch nie im Leben so schöne Zähne gehabt.’ Das war für mich und meine Mitarbeiter das schönste Geschenk. Später kam sie noch mit einem riesigen Blumenstrauß. Dafür liebe ich meine Tätigkeit.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Götze: Gesund beginnt im Mund, das ist so wichtig. Mit einem schönen Lächeln sind der Tag und das Leben doch viel schöner.

Zur Person

• 56 Jahre, 32-jährige Tochter
• seit 30 Jahren Zahnärztin
• seit 25 Jahren in eigener Praxis in Stelle
• Studium und Abschluss in Rostock
• Mitglied DGCZ,DGZMK, VIP-ZM e.V.

Zur Praxis

• 15.4.1996 Praxisgründung
• 5 Mitarbeiterinnen
• Praxismanagerin (23 Jahre zugehörig), Abrechnungsmanagerin (18 Jahre zugehörig), Prophylaxeassistentin (5 Jahre im Team), Zahnmedizin. FA, verantw. für Material, Organisation Abläufe, Behandlungszimmer (24 Jahre im Team), Auszubildende (2. Lehrjahr)
• 2 Behandlungszimmer, vor 5 Jahren komplett modernisiert
• neueste Technik, voll digital

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