Team jameda
Heilpraktiker haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Gesa Hecken interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Heilpraktikerin für Psychotherapie.
jameda: Frau Hecken, was hat Sie motiviert, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden?
Frau Hecken: Für mich ist das innere Erleben, das die Realität des einzelnen Menschen ausmacht, immer schon ein faszinierendes Thema gewesen. Daher sind das Thema der Persönlichkeitsentwicklung und auch die Herausforderungen psychischer Probleme für mich von besonderem Interesse.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Hecken: Ich arbeite gerne kreativ und liebe Kommunikation. Zu beidem habe ich bei meiner Arbeit reichlich Gelegenheit. Eine besondere Freude ist es, zu sehen, wie Menschen in Stabilität und Gelassenheit zurückkommen.
Die größte Herausforderung sehe ich darin, Klienten zur Eigeninitiative anzuregen, wenn diese durch die Erkrankung erschwert wird. Wenn es dann glückt, ist es natürlich besonders schön.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Hecken: Eines ist: „In der Hypnose krieg ich nicht mit, was geschieht.“ Da erkläre ich dann, dass es im Gegenteil ein Zustand besonderer Aufmerksamkeit ist.
Außerdem glauben viele Menschen, als Heilpraktikerin für Psychotherapie würde ich mit Naturheilverfahren und Esoterik arbeiten. In Wirklichkeit nutze ich die gleichen Methoden wie Psychotherapeuten mit Kassenzulassung. Ich bin nur darüber hinaus frei in der Wahl meiner Verfahren und kann Sie jederzeit den Bedürfnissen meiner Klienten anpassen.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Hecken: In der Systemischen Therapie steht das Auffinden und Hinzugewinnen von inneren und äußeren Ressourcen am Anfang der Therapie. Das hilft dann auch, solche Zeiten durchzustehen.
Hypnosetherapie wird durch das damit verbundene intensive Entspannungserlebnis als sehr angenehm erlebt.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Hecken: Für mich ist der Klient Experte seines Lebens. Es gibt Gründe, warum er dem Plan nicht gefolgt ist. Die werden wir zusammen beleuchten. Das kann ihn vielleicht sogar zur Lösung seines Problems führen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als erstes tun?
Frau Hecken: Im psychotherapeutischen Bereich würde ich die kassenzugelassenen Therapieformen ergänzen. In Kliniken werden viele Methoden erfolgreich genutzt, die ambulant nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden, z. B. Körperpsychotherapien, Psychodrama, u.a. Das ist sehr schade.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. Worin haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Hecken: Es geschieht leider häufig, dass Menschen durch negative Äußerungen Ihres Arztes Ihre Selbstheilungskräfte nicht optimal aktivieren können. Es wäre wichtig, trotz des hohen Arbeitsdrucks auf die Sprache zu achten. Gerade wenn man krank ist, reagiert man sehr sensibel auf negative Suggestionen. Zuversicht ist extrem wichtig für Heilung.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Hecken: Das kommt darauf an, was man unter neu versteht. Verfahren wie EMDR oder auch die Ego-State-Therapie stammen aus den 1980er Jahren… Natürlich nutze ich neue Erkenntnisse z. B. der Hirnforschung in meiner Arbeit. Fortbildungen, die ich regelmäßig besuche, tragen genauso wie aktuelle Fachbücher dazu bei, auf dem Laufenden zu bleiben.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Hecken: Ich kann mir gar nicht vorstellen, einen Klienten zu vergessen. Ob Coaching oder Psychotherapie, das gemeinsame Arbeiten an der Entwicklung lässt zwischen dem Klienten und mir ein intensives Bündnis entstehen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Hecken: Wenn Lebenskrisen oder Symptome den Alltag belasten, dann ist es durchaus eine Stärke, sich Hilfe zur Selbsthilfe zu suchen. Solche Eigeninitiative verhindert, dass die Probleme eskalieren.
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