Das jameda-Interview: 8 Fragen an Elena Pozdnyakova

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Elena Pozdnyakova interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Allgemeinmedizinerin.

jameda: Frau Elena Pozdnyakova, was hat Sie motiviert, Ärztin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Pozdnyakova: Ich wollte seit meinem 17 Lebensjahr im medizinischen Bereich tätig sein. Angefangen habe ich mit einer Ausbildung zur Krankenschwester und war dann auch während des gesamten Medizinstudiums als OP-Schwester tätig.

Für mein Spezialgebiet habe ich mich entschieden, weil ich während meiner Arbeit im Krankenhaus gesehen habe, wie viel Schmerz und Leid durch richtige Prävention hätte vermieden werden können.

Ich habe früh erkannt, dass die Psyche eine essentielle Rolle bei der Heilung des Menschen spielt. Solange sie bei der Behandlung von somatischen Leiden vernachlässigt wird, bleibt der Patient weiterhin anfällig für Krankheiten und chronische Leiden.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Pozdnyakova: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich des therapieresistenten Übergewichts, da ich selbst als Folge von Stress und Burn-out lange unter Übergewicht gelitten habe und jeden Tag dazulerne, wie beruflicher und privater Stress richtig verarbeitet werden muss.

Gerade diese Volkskrankheit stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen, die es erst noch zu meistern gilt.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Pozdnyakova: Ich habe das Glück, zwei Vorbilder zu haben. Meinen Doktorvater im Studium und meinen ehemaligen Vorgesetzten in der Klinik Menterschwaige, bei dem ich unglaublich viel lernen durfte.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Pozdnyakova: Die größte Herausforderung wird sein, jedem einen Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe zu ermöglichen. Leider sehen wir, dass immer mehr Menschen Unterstützung benötigen, sie jedoch durch fehlenden Therapeuten und lange Wartezeiten bei der Therapieplatzsuche erheblich erschwert wird.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Pozdnyakova: Empathie und Verständnis für die aktuelle gesundheitliche Situation, in der sich der Patient befindet, da ich selbst eine Leidensgenossin bin.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Pozdnyakova: Ich schätze sehr, dass meine Patienten sehr offen sind und mir vertrauen. Vor allem zeigen meine Patienten mir ihre Dankbarkeit, sobald sich die ersten Therapieerfolge einstellen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Pozdnyakova: Ich bin seit vierzig Jahren in der kurativen Medizin tätig. Ich hatte so viele unglaubliche Patientenerlebnisse, ich kann mich nicht für ein Erlebnis entscheiden.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Pozdnyakova: Der Körper weiß immer, was er braucht! Das letzte Wort bei einer Behandlung, Therapie oder ähnlichem hat immer der Patient, weil nur er zu 100 % spürt, was in ihm vorgeht.

‘Fremder Schmerz tut nicht weh’, wenn Sie also spüren, dass eine konkrete Behandlung nicht das richtige für Sie ist, scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung einzuholen.

Zur Person

Ich durfte in der Klinik Menterschwaige in Grünwald wertvolle Erfahrungen sammeln und habe mich daraufhin kontinuierlich in meinem Fachgebiet weitergebildet.

Zur Praxis

Unsere Praxis besteht seit 2019 und bietet Patienten die Möglichkeit, eine ganzheitliche Behandlung in Anspruch zu nehmen.

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