Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Maria Wiedner interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Plastische & Ästhetische Chirurgin.
jameda: Frau Wiedner, was hat Sie motiviert, Plastische & Ästhetische Chirurgin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Frau Dr. Wiedner: Schon während meines Medizinstudiums an der Medizinischen Universität Graz hat mich die Faszination für Plastische Chirurgie gepackt. Durch meine Lehrtätigkeit am Institut für Anatomie habe ich früh Kontakt mit der Abteilung für Plastische Chirurgie bekommen, weil diese Abteilungen schon immer eng zusammengearbeitet haben.
Die Anatomie ist die wichtigste Grundlage für jede Chirurgie. Umso spannender war es, schon während des Studiums über mehr als fünf Jahre an beiden Abteilungen zu arbeiten, auf der Anatomie als Tutorin bei Kursen und in der Plastischen Chirurgie als Organisatorin der interdisziplinären Arbeitsgruppe für angeborene Gefäßanomalien, wo ich auch meine Dissertation verfasst habe. Von dem Moment an gab es für mich kein anderes medizinisches Fach, das mich mehr begeistern konnte.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Frau Dr. Wiedner: Meine Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Body Contouring, in der Brustchirurgie und in der Gesichtsverjüngung. Zum Body Contouring gehört zum einen die Formung des Körpers durch Fettabsaugung und zum anderen die Straffung durch Entfernung von überschüssiger Haut und Rekonstruktion der muskulären Stabilität, z. B. an der Bauchdecke nach Schwangerschaften oder starker Gewichtsabnahme.
Große Freude macht mir aber auch die Brustchirurgie, im Speziellen die Bruststraffung und Brustverkleinerung, aber auch die Formung und Vergrößerung mit Silikonimplantaten und Eigenfetttransplantation. Jede Frau ist einzigartig und in einer ausführlichen Beratung versuche ich, für jede den richtigen Behandlungsplan zu erarbeiten.
Gerade auch der Umgang mit Brustimplantaten bedeutet eine jahrelange Arzt-Patienten-Beziehung, weil diese regelmäßig untersucht werden müssen und unter Umständen auch getauscht werden müssen. Auch hier berate ich meine Patientinnen ausführlich über alle möglichen Konsequenzen.
Als drittes Schwerpunktgebiet habe ich bei mir in der Praxis in den letzten Jahren die medizinische und chirurgische Gesichtsverjüngung etabliert. Nach einer intensiven Analyse des Gesichts erstelle ich einen Behandlungsplan, der von den nichtinvasiven Behandlungsmethoden mit Botox, Hyaluronsäure, Lipofilling oder Microneedling über die Korrektur von Schlupflidern und Tränensäcken bis zum Facelift reichen kann.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Frau Dr. Wiedner: Mit meinem Lebensgefährten, Dr.med. Dirk F. Richter, Chefarzt der Abteilung für Plastische Chirurgie in Wesseling und Past President von ISAPS, dem Weltverband der Chirurgen für Plastische und Ästhetische Chirurgie, durfte ich in den letzten sechs Jahren alle Größen der Ästhetischen Chirurgie weltweit kennenlernen und ihre Vorträge über die neuesten Techniken sehen.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Frau Dr. Wiedner: In der Behandlung des Lipödems hat sich der Einsatz des Bodyjets, der wasserstrahl-assistierten Liposuktion, bewährt. Auch sonst ist die Arbeit mit Fett eine spannende Sache, insbesondere das Lipofilling im Gesicht führt zu einer tollen Verjüngung der Haut, die man mit dem Microneedling gut kombinieren kann.
Im organisatorischen Bereich hat die Corona-Krise uns einen Schub in der Digitalisierung gebracht. Sowohl tolle wissenschaftliche Online-Kongresse als auch der Einzug der Videosprechstunde in die Praxis sind hervorragende Beispiele dafür.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Frau Dr. Wiedner: In der ästhetischen Chirurgie stehen wir vor verschiedenen Herausforderungen. Das eine sind zahlreiche nicht ausgebildete Ärzte, die auf den Zug der Schönheitschirurgie aufspringen und allein durch Marketing in Sozialen Medien Zulauf erhalten. Auch die Unterspritzung mit Füllsubstanzen im Gesicht von Heilpraktikern, die oft nur einen Wochenendkurs absolviert haben, halte ich für mehr als fragwürdig.
Eine weitere Herausforderung sind viele junge Patienten, die dem gleichen Schönheitsideal hinterherlaufen und dadurch ihre eigene Identität verlieren. All diese Trends halte ich für nicht gut und widersprechen meinen Grundsätzen in der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie.
Hier wieder für eine gute Ausbildung und damit mehr Sicherheit für Patienten zu arbeiten, ist Ziel meiner Arbeit im Weltverband der Ästhetisch-Plastischen Chirurgen, ISAPS.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Frau Dr. Wiedner: Besonders von Patientinnen bekomme ich immer wieder das Feedback, dass sie sich bei mir viel besser verstanden fühlen, als bei Kollegen, die sie schon vorher konsultiert haben, so von Frau zu Frau also. Das betrifft vor allem Lipödem-Patientinnen und Patientinnen mit dem Wunsch einer Brust-OP.
In der warm und freundlich eingerichteten Praxis in der 4. Etage des Haubrich-Hofs am Kölner Neumarkt biete ich alle Beratungen sowie Behandlungen im Bereich der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie an. Als weitere Belegklinik für Operationen steht die Beethovenklinik in Köln zur Verfügung.
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