Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Dr. Berger interessante Fragen zu Herausforderungen in der Ästhetischen Chirurgie, Vorurteilen, denen sie begegnet und ihrer Motivation.
jameda: Frau Dr. Berger, was hat sie motiviert, Plastische & Ästhetische Chirurgin zu werden?
Frau Dr. Luise Berger: Seit ich denken kann, war es mein Traum Chirurgin zu werden. Als Tochter eines Kardiologen bin ich quasi mit dem Arztberuf aufgewachsen. Ich liebte es mit meinem Vater an Wochenenden auf Visite zu gehen. Trotz größter Widerstände und wahrscheinlich zur Enttäuschung meines Vaters wollte ich jedoch nie Internistin werden, denn schon immer war es die Chirurgie, die mich faszinierte.
Zu meinen absoluten Stärken zählten schon zu Schulzeiten die Naturwissenschaften. Eine weitere Leidenschaft galt hingegen stets der bildenden Kunst und Ästhetik. So kam es auch, dass ich im Abitur Physik und Kunst als Leistungskurse wählte.
Mit dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie konnte ich meine beiden Stärken - die naturwissenschaftliche und künstlerische Seite - wunderbar vereinen. Es bereitet mir größte Freude die äußere Form des Körpers zu modellieren, zu gestalten und zu verbessern.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Dr. Luise Berger: Im Praxisalltag macht mir der Kontakt mit meinen Patientinnen am meisten Freude. Jede einzelne Patientin liegt mir sehr am Herzen und selbstverständlich ist es ein tolles Gefühl, einen anderen Menschen glücklich zu machen. Es ist immer eine große Herausforderung, jede Patientin ganz individuell zu beraten und zu behandeln/ operieren, denn jede Patientin ist einzigartig. Des Weiteren ist es mir wichtig, meinen Patientinnen die Grenzen der Plastischen Chirurgie zu erklären. Nicht alles, was möglich ist, führt auch zu einem natürlichen und ästhetischen Ergebnis. Oftmals ist weniger mehr.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Dr. Luise Berger: Viele Patientinnen, die mich zum ersten Mal in meiner Praxis aufsuchen, sagen, sie hätten nie gedacht, dass sie jemals bei einem „Schönheitschirurgen“ sitzen würden. Sie sagen, sie hätten immer gedacht, so etwas wäre nur etwas für „die Reichen und Schönen“. Einige berichten mir auch, dass sie sich im Vorfeld gar nicht so recht zu mir getraut hätten. Ich freue mich jedoch sehr, wenn ich merke, dass sie sich dann doch sehr rasch entspannen, die Scheu verlieren und sich wohl bei mir fühlen. Von Frau zu Frau können wir eben ganz offen und ohne Hemmungen über alles miteinander sprechen.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Dr. Luise Berger: In solchen Situationen gehe ich den Weg gemeinsam mit meinen Patientinnen. Ich bin jederzeit für sie da und begleite sie durch diese Zeit. Manchmal sind Umwege notwendig um ans Ziel zu kommen, aber am Ende wird doch immer alles gut.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Luise Berger: Das Befolgen der postoperativen Anweisungen ist ein wesentlicher Bestandteil für ein schönes Ergebnis. Insbesondere die Abstinenz vom Rauchen bereitet einigen Patientinnen große Probleme. Ich weise sie immer wieder darauf hin, dass Rauchen absolut schädlich für den Heilungsprozess ist. Einen komplizierten Eingriff bei einer starken Raucherin sollte man im Einzelfall ablehnen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Frau Dr. Luise Berger: Diese Frage zu beantworten, würde den Rahmen dieses Interviews sprengen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Dr. Luise Berger: Es ist nicht möglich pauschal alle Ärzte über einen Kamm zu scheren. Ich kann hier nur über mich sprechen. Mir ist es sehr wichtig mich ganz individuell um jede einzelne Patientin zu kümmern, da eine Operation doch ein einschneidendes Ereignis darstellt auch wenn es für mich Routine ist. Ich versuche daher immer wieder mich in die Patientensituation hineinzuversetzen. Ich möchte, dass meine Patientinnen sich rundum betreut fühlen und sich bei Bedarf immer direkt bei mir melden.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Dr. Luise Berger: Es ist mir sehr wichtig, stets am Puls der Zeit zu bleiben. Hierzu ist es erforderlich, an wichtigen Kongressen teilzunehmen und sich laufend weiterzubilden. In der Plastischen Chirurgie geht es nicht primär um Gerätschaften, sondern um Operationsverfahren sowie das Verständnis der Veränderungen, die mit dem Altern verbunden sind. Für die nicht-operative Behandlung von Falten kommen regelmäßig neue Filler (z.B. Hyaluronsäure, Calciumhydroxylapatit…) auf dem Markt. Hier muss man die Spreu vom Weizen trennen. Für meine Patientinnen kommen für mich nur absolut hochwertige Produkte in Frage.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Luise Berger: Es gibt viele einmalige und unvergessliche Momente, die ich mit meinen Patientinnen teilen darf.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Dr. Luise Berger: Es liegt mir fern mit erhobenen Zeigefinger Belehrungen von mir zu geben. Dennoch: Bitte vermeiden Sie Nikotin (Rauchen) und ungeschützte UV-Bestrahlung. Beides ist Gift für die Haut und lässt Sie viel schneller alt aussehen!
Als Frau und Mutter kann ich mich sehr gut mit meinen Patientinnen identifizieren und weiß um die „Probleme“, die einem jeden Tag stören können. Wozu mit ihnen leben, wenn man die Situation ohne großes Risiko verbessern kann? Es gibt unzählige Möglichkeiten die Zeichen der Zeit zu verwischen oder gar ein wenig umzukehren. Kleine Geheimnisse, damit Sie sich besser fühlen!
Mein Team und ich sind stets bemüht Ihre Wünsche zu erfüllen. Ihre Zufriedenheit und Sicherheit haben allerhöchste Priorität. Meine liebe Sekretärin Frau Edina Matthes wird versuchen Ihnen einen möglichst zeitnahen Termin anzubieten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.
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