Artikel 19/04/2021

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Frau Dr. med. Anna-Chi Schreyer

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Anna-Chi Schreyer interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Plastische & Ästhetische Chirurgin.

jameda: Frau Dr. Schreyer, was hat Sie motiviert, Plastische und Ästhetische Chirurgin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Dr. Schreyer: Bereits im Medizinstudium hat mich das plastisch-ästhetische Fachgebiet besonders fasziniert. Besondere Faszination für Rekonstruktionsverfahren, d. h. Wiederherstellungsoperationen.

Die Ästhetik stellt das einzige Fach dar, bei dem sich Patienten auf eine OP freuen, sich nach der OP über das Ergebnis freuen. Die Patienten geben einem das Gefühl, mit der Operation an neuer Lebensqualität beigetragen zu haben. Außerdem ist jeder Patient – trotz gleicher OP – anders und das macht den Beruf immer wieder auf’s Neue spannend.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Frau Dr. Schreyer: Meine Schwerpunkte betreffen das Gesicht und die Brust. Das Gesicht nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Die Behandlungsmöglichkeiten im Gesicht sind sehr vielfältig. Angefangen mit nichtinvasiven Methoden wie Unterspritzungen, Einsetzen von Fäden, Laserbehandlungen zur Verbesserung der Hautqualität, bis hin zu invasiven Verfahren.

Allein am Unterlid existiert eine Vielfalt an OP-Techniken; das richtige Verfahren individuell für jeden Einzelnen zu wählen, macht das Gesicht besonders spannend.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn geprägt hat?

Frau Dr. Schreyer: Ich hatte das Glück, meine Ausbildung bei guten, kompetenten Weiterbildnern absolvieren zu können. Letztendlich hat mich meine aktuelle Chefin und Mentorin Dr. Svenja Giessler am stärksten geprägt; und dies nicht nur im operativen Bereich, sondern auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel Praxismanagement oder Patientenführung. Mittlerweile verstehen wir uns im OP blind, da weiß die eine Hand blind, was die andere macht.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Dr. Schreyer: Im letzten Jahr wurde das Angebot der Videosprechstunde von Patienten deutlich gesteigert genutzt. Trotz alledem kann der direkte Patientenkontakt gerade in unserem Beruf nicht ersetzt werden. Besonders schade finde ich, dass mit der Maskenpflicht keine Gesichter mehr zu sehen sind. Demnach wäre eine durchsichtige FFP2-Maske wünschenswert.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Dr. Schreyer: Durch die Medien ist die Latte eines Schönheitsideals bei den Menschen und vor allem bei uns Frauen sehr hoch gesteckt, und auch der Alterungsprozess wird immer weniger akzeptiert. Auch wenn das einerseits ein Grundstein unseres Berufes sein mag, müssen wir uns trotzdem unserer Grenzen des Machbaren bewusst sein und realistisch mit den Erwartungshaltungen unserer Patienten umgehen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Dr. Schreyer: Ich erhalte von meinen Patienten oft die Rückmeldung, dass ich mir viel Zeit nehme. Mir ist besonders wichtig, dass ich nicht im Fachjargon auf meine Patienten einrede, sondern Themen verständlich vermittele.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten?

Frau Dr. Schreyer: Die Medizin an sich kann oft sehr unbefriedigend sein. Häufig begegnen wir Schicksalen und Krankheiten, die chronisch oder endgültig, nicht heilbar sind. Man möchte ja als Mediziner am liebsten heilen oder helfen und wenn das nicht möglich ist, dann kann das oft unbefriedigend sein.

Das Besondere an unseren Patienten ist, dass sie mit einem realistischen Wunsch in die Praxis kommen – ein Wunsch, der meistens erfüllt werden kann. Alleine diesen Wunsch zu äußern, ist etwas sehr Privates und Intimes. Ich schätze an meinen Patienten, dass sie mir ihre Wünsche offenbaren.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Schreyer: Vor Jahren hat mir eine Patientin nach Abschluss der Behandlung einen sehr rührenden Brief geschrieben, den Brief besitze ich heute noch.

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