Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. Maubach-Chandra interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.
jameda: Frau Dr. Maubach-Chandra, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Ich wollte schon mit 12 Jahren Zahnärztin werden. Ich war von klein auf geschickt mit den Händen, die wissenschaftlichen Fächer interessierten mich und ich wollte selbständig sein. Deshalb war ich mir sicher, dass mir der Beruf liegen und auch Spaß machen würde. Dies hat sich bewahrheitet.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Am liebsten beschleife ich Zähne, um neuen Zahnersatz zu erschaffen. Ich finde das sehr kreativ und fast künstlerisch in meinem Beruf. Die größte Herausforderung ist es, diesen Vorgang so angenehm wie möglich für unsere Patienten zu machen. Und ich finde, dass uns das hervorragend gelingt. Viele Patienten verlieren dadurch ihre Angst vor dem Zahnarzt.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Das es beim Zahnarzt immer wehtun muss.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Ich finde nicht, dass unsere Patienten für die zahnärztliche Behandlung viel Durchhaltevermögen aufbringen müssen. Wir teilen die Schritte so auf, dass es für den Patienten gut zu ertragen ist. Wir sind ein eingespieltes Team und das kommt den Patienten sehr zu Gute. Der Patient bekommt es einfach mit, dass der Arzt einfühlsam und sicher bei der Arbeit ist. Aber vielleicht sprechen Sie mit Ihrer Frage auch den Sanierungsfall an, also zum Beispiel den Patienten, der aus Angst jahrelang nicht zum Zahnarzt gegangen ist und nun wirklich eine Baustelle zu versorgen hat. Diesen Patienten überzeuge ich davon, dass er es schaffen kann. Ich ermuntere ihn durchzuhalten bis alles in Ordnung gebracht wurde. Er soll sich vorstellen wie es wäre, schöne Zähne zu haben und nur noch Routinekontrollen zu brauchen. Das schaffen wir bei Angstpatienten regelmäßig.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Ich versuche, die Gründe dafür herauszufinden. Im Prinzip ist mir der Wille des Patienten heilig. Es sind seine Zähne und seine Gesundheit. Ich stelle aber sicher, dass der Patient alle Informationen hat, die für seine Entscheidung wichtig sind.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Ich würde Expertenkommissionen beauftragen, sich überall in der Welt umzuhören und Daten zu sammeln, womit bestimmte „unheilbare“ Krankheiten geheilt werden könnten, insbesondere durch sogenannte Außenseitermethoden. Diese Methoden würde ich dann einer unvoreingenommenen Prüfung unterziehen. Ich glaube, dass hier viel Wissen unterdrückt wird.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Jeder Mensch, aber insbesondere Menschen mit (zahn-) ärztlichen Berufen könnten an ihren zwischenmenschlichen Beziehungen arbeiten. Ich meine damit, mehr Toleranz, mehr Verständnis, mehr Mitgefühl aufzubringen und besser zuzuhören.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Da unsere Praxis naturheilkundlich ausgerichtet ist, haben wir eine Reihe von Geräten, die nicht üblich sind. Für uns sind sie natürlich nicht neu, da wir seit 25 Jahren damit arbeiten. Wir informieren uns auf Fortbildungen über neue Verfahren und wenn uns etwas begeistert, so wie Ozongeräte, schaffen wir sie an.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Maubach-Chandra: Da ich mich 7 Jahre auf meine eigene Praxis vorbereitet habe, hatte ich nie eine Stress-Situation. Ich hatte stets die Lösung parat. Es gibt allerdings ein Erlebnis, das mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt, wenn ich daran denke. Eine Patientin betrat unsere Praxis und sagte an der Eingangstür: „Ein Wunder ist geschehen… ein Wunder ist geschehen!“ Wie sich herausstellte, meinte sie damit, dass sie nach jahrelanger Odyssee endlich eine Prothese von uns erhalten hatte, mit der sie kauen konnte.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Dr. Maubach-Chandra: 3-Monatsabstände bei zahnärztlichen Kontrollen sind viel besser als Zahnarztbesuche alle 6 Monate oder der nur 1-mal pro Jahr. Man sollte sich außerdem unbedingt Amalgam-Füllungen entfernen lassen (mit Schutzmaßnahmen) und man sollte heute selbst sehr gut über die eigene Gesundheit informiert sein. Bei ernsteren Krankheiten würde ich immer eine zweite Meinung einholen. Mütter sollten Homöopathie kennen und auch anwenden.
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