Seit mehr als 40 Jahren werden Zahnimplantate erfolgreich als Ersatz für natürliche Zähne eingesetzt. Schätzungsweise 150.000 Patienten entscheiden sich pro Jahr in Deutschland für diese Form des Zahnersatzes. Eine vertrauensvolle Beratung durch den behandelnden Implantologen ist für den Patienten sehr wichtig. Wir haben die zehn wichtigsten Fragen rund um das Thema „Zahnimplantate“ zusammengetragen.
1. Was ist eigentlich ein Implantat?
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel. Sie wird operativ an der Stelle in den Ober- bzw. Unterkiefer eingepflanzt, an der zuvor die natürliche Zahnwurzel lag. Auf dem Implantat (die künstliche Zahnwurzel) wird nach dem Einheilen (3 bis 6 Mo-naten) ein Zahnstumpf befestigt. Zuletzt wird auf diesen dann eine Krone gesetzt.
2. Wie sicher ist die Implantologie?
Zahnimplantate haben sich als Zahnersatz bestens bewährt und werden schon seit 45 Jahren erfolgreich eingesetzt. Pro Jahr werden ungefähr 1 Million Implantate verpflanzt.
3. Titan oder Keramik – welches Material ist das Beste?
Titan gilt als der Goldstandard für Implantate. Das aus der Luft- und Raumfahrttechnik stammende Metall überzeugt durch seine gute Verträglichkeit. Es löst keine Allergien aus und punktet mit einer guten Einheilung in den Kieferknochen. Das Ergebnis der Forschungen der letzten Jahre sind Implantate aus Keramik. Dabei handelt es sich um Zirkonoxidkeramik, die sich als Alternative zu Titan bewährt hat. Keramikimplantate sind besonders sanft zum Weichgewebe und somit kann man im ästhetischen Bereich sehr gute Ergebnisse erzielen.
4. Kieferknochenaufbau – Was bedeutet das?
Wenn eine Zahnlücke über einen längeren Zeitraum besteht, kann sich der Kieferknochen zurückbilden. Um einen festen Sitz des Implantats zu gewährleisten, muss der Kieferknochen aufgebaut werden. Für den Knochenaufbau gibt es verschiedene Materialien und Techniken, je nach der Größe des Defektes. Der Goldstandard ist Eigenknochen - er wird entweder aus der Mundhöhle oder aber auch von anderen Stellen wie z.B. Hüfte oder Schädel entnommen. Häufig werden aber auch Knochener-satzmaterialien verwendet. Diese sind wiederum künstlich oder tierischem Ursprungs. Man kann aber auch eigenen Knochen züchten. Dazu entnimmt der Implantologe dem Patienten in einem minimal-invasiven Eingriff etwas Blut sowie Knochenhaut und züchtet daraus sogenannte „Knochen-Chips“, mit denen man dann die abgebaute Knochenregion augmentiert.
5. Welchen Vorteil haben Implantate gegenüber Brücken?
Implantate schonen gesunde Pfeilerzähne (die Zähne vor und hinter der Lücke). Wenn man die Lücke mit einer Brücke schließt, müssen diese Zähne beschliffen werden. Dabei geht bis zu 70 Prozent der Zahnsubstanz verloren! Wenn hintere Pfeilerzähne fehlen oder nur noch wenige Zähne vorhanden sind, kann man nur auf Implantaten einen festen Zahnersatz befestigen.
6. Kann jeder Patient ein Implantat tragen?
Bei schweren Allgemeinerkrankungen wie z.B. Herzerkrankungen, Blutungsneigungen, Knochen- und Stoffwechselerkrankungen oder bei regelmäßiger Einnahme von bestimmten Medikamente sollte man das Einsetzten der Implantate gut abwägen. Bei Rauchern kann das Setzen eines Implantats aufgrund eines erschwerten Einheilungsprozesses misslingen.
7. Wie lange dauert das Setzen des Implantats und ist der Eingriff schmerzhaft?
Dank modernster Diagnostik ist die Gesamtdauer der Behandlung vom Vorgespräch bis zum Endergebnis sehr kurz. Der Eingriff selbst hängt von der Anzahl der zu setzenden Implantate und den begleitenden augmentativen Maßnahmen ab und ist aufgrund der lokalen Betäubung schmerzfrei. Falls eine Behandlungsdauer über 2 Stunden notwendig ist, kann man über eine Vollsedierung (Vollnarkose) nachdenken.
8. Muss ein Implantat anders gepflegt werden als die übrigen Zähne?
Eine sorgfältige Pflege des Implantats ist unerlässlich. Wie die übrigen Zähne auch, sollte das Implantat zweimal am Tag mit Zahnbürste und Zahncreme geputzt werden. Die Zwischenräume reinigt man am besten mit einer Interdentalbürste. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen machen eine perfekte Implantatpflege komplett. So beugt man auch möglichen Entzündungen vor. Zweimal im Jahr sollte der Patient eine Kontrolluntersuchung beim Implantologen wahrnehmen.
9. Wie lange halten Implantate?
Bei einer sorgfältigen Pflege kann ein Implantat ein Leben lang halten.
10. Was sind die entscheidenden Vorteile von Implantaten gegenüber dem herkömmlichen Zahnersatz?
Implantate garantieren eine hervorragende Ästhetik und unterscheiden sich kaum von natürlichen Zähnen. Der Patient gewinnt deutlich an Lebensqualität. Der Zahner-satz ermöglicht eine gute Kaukraft und ein verbessertes Sprechen. Im Kiefer wird der Knochenabbau verringert. Die angrenzenden Zähne werden geschont, da sie nicht beschliffen werden müssen. Implantate haben bei guter Pflege eine sehr lange Lebensdauer.
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