Der menschliche Zahn ist, vor allem an den Kauflächen der Backenzähne, niemals ganz eben. Die Zähne sind vielmehr mit winzigen Einkerbungen, die Fissuren genannt werden, durchzogen. Sie können einen Bakterienherd darstellen, der Karies begünstigt. Die Lösung ist eine sogenannte Fissurenversiegelung. Um was es sich dabei im Detail handelt und wie so eine Behandlung abläuft, erklärt dieser Beitrag.
Fissuren sind kleinste Einkerbungen und Vertiefungen an den Zähnen. Besonders häufig findet man sie an den Kauflächen der Backenzähne, jedoch kann im Grunde jeder Zahn Fissuren aufweisen. Die meisten dieser Einkerbungen sind so winzig klein, dass es unmöglich ist, sie zu reinigen. Die Zahnbürste erreicht sie schlicht und ergreifend nicht.
In der Folge lagern sich hier Speisereste ab, was einen optimalen Nährboden für Bakterien darstellt. Diese Bakterien können sich völlig ungehindert ausbreiten und vermehren, was am Ende zu Karies führt. Bei Karies handelt es sich um eine Erkrankung, die unbehandelt auf Dauer den Zahn zerstören kann. Zahnverlust kann die unangenehme Folge sein.
Um zu verhindern, dass sich Bakterien in den Fissuren ablagern, die zu Karies führen, ist eine sogenannte Fissurenversiegelung nötig. Zum Versiegeln der Fissuren wird in der Regel ein medizinischer Kunststoff verwendet. Die Behandlung ist relativ zeitaufwendig, dafür aber schmerzfrei.
Für den optimalen Behandlungserfolg muss der betroffene Zahn komplett trockengelegt werden. Anderenfalls kann es passieren, dass der Kunststoff für die Versiegelung nicht richtig haften bleibt. Ist der Zahn dann trocken, muss die Oberfläche leicht angeraut werden. Im Anschluss wird das Versiegelungsmaterial auf die betroffenen Stellen aufgebracht. Es muss dann komplett aushärten. Am Ende wird es so lange abgeschliffen und angepasst, bis das Ergebnis sich für die Patientinnen und Patienten natürlich anfühlt. So wird eine glatte Zahnoberfläche erreicht, die komplett mit der Zahnbürste und Zahnseide gereinigt werden kann.
Die Fissurenversiegelung sollte so früh wie möglich im Leben stattfinden. Der beste Zeitpunkt ist im Kindesalter, direkt nach dem Durchbruch der bleibenden Zähne. So kann von Anfang an verhindert werden, dass sich in den winzigen Spalten Bakterien festsetzen.
In der Regel verhält es sich so, dass die Kariesanfälligkeit mit zunehmendem Lebensalter abnimmt. Das bedeutet, dass Zähne ohne eine Fissurenversiegelung, die ein Leben lang nicht von Karies befallen wurden, im fortgeschrittenen Alter nicht mehr versiegelt werden müssen.
Tatsächlich kann es sinnvoll sein, auch die Fissuren an Milchzähnen zu versiegeln. Die ersten Zähne werden oft vernachlässigt bzw. nicht so intensiv gepflegt wie die bleibenden Zähne. Denn viele Eltern sind der Meinung, dass sie ja sowieso früher oder später ausfallen.
Doch das ist ein Trugschluss. Kinder, deren Milchzähne bereits von Karies befallen waren, neigen im Erwachsenenalter in der Regel auch dazu, Karies zu bekommen. Außerdem kann der frühzeitige Verlust der Milchzähne aufgrund von Karies zu Fehlstellungen bei den bleibenden Zähnen führen.
Wenn Milchzähne also viele und tiefe Fissuren aufweisen, dann ist es durchaus sinnvoll, sie zum Schutz vor Karies zu versiegeln.
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