Team jameda
Fibrinogen ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird und als so genannter Gerinnungsfaktor einen wichtigen Beitrag zur Blutgerinnung leistet. Eine funktionierende Blutgerinnung ist abhängig von Gefäßen, die in der Lage sind sich zusammenzuziehen, Blutplättchen (= Thrombozyten) und eben den Gerinnungsfaktoren. Diese greifen auf zwei unterschiedlichen Wegen kaskadenförmig ineinander. Fibrinogen steht am Ende der beiden Wege.
Nach der Aktivierung von Fibrinogen durch andere Gerinnungsfaktoren (man bezeichnet es dann als Fibrin) kommt es zu einer Vernetzung mehrerer Fibrinbausteine und so zur Blutstillung. In der Behandlung von ungewollter Blutgerinnung und Pfropfbildung (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) kann durch Medikamente die Fibrinvernetzung wieder aufgelöst und so der Blutfluss durch das Gefäß verbessert werden (= Fibrinolyse).
Eine funktionierende Blutgerinnung ist von großer Bedeutung für den Organismus. Fibrinogen wird bestimmt, wenn man Gerinnungsstörungen (v. a. akute Gerinnungsstörungen im Rahmen schwerer Allgemeinerkrankungen) abklären möchte oder um fibrinolytische Therapien zu kontrollieren.
Zu erhöhten Fibrinogenwerten kann es kommen bei entzündlichen oder Tumorerkrankungen sowie in der Schwangerschaft oder bei starken Rauchern.
Zu verminderten Fibrinogenwerten kann es kommen bei Leberschädigungen (hier ist die Bildung von Fibrinogen eingeschränkt), angeborenen Störungen der Fibrinogenbildung, schweren akuten Gerinnungsstörungen oder bei der fibrinolytischen Therapie.
Der Fibrinogenwert muss zusammen mit den anderen messbaren Gerinnungsparametern PTT, Quick-Wert (Thromboplastinzeit) und Thrombozytenzahl bewertet werden. Bei Verdacht auf Gerinnungsstörungen oder andere Erkrankungen kann Ihr Arzt, in Abhängigkeit von weiteren körperlichen Beschwerden, entscheiden, welche Untersuchungen zur Klärung der Ursache durchgeführt werden sollen.
Für weitere Informationen zum Thema PTT, Quick-Wert oder Thrombozyten siehe dort.
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