Team jameda
Die GGT (= Abkürzung für Gamma-Glutamyl-Transferase, auch γ-GT, gesprochen Gamma-GT) ist ein Enzym, das in vielen Körperzellen zu finden ist. Es spielt eine Rolle bei Entzündungen und vor allem beim Abbau schädlicher Substanzen, z.B. von Alkohol oder krebserregenden Fremdstoffen in der Leber.
Obwohl die GGT in vielen Körpergeweben zu finden ist, weist eine Erhöhung des GGT-Spiegels im Blut sehr spezifisch auf eine Erkrankung der Leber oder der Galle hin. Andererseits kann bei normalen GGT-Werten eine Leber- oder Gallenerkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Die GGT reagiert dabei sehr empfindlich auf Schädigungen an der Leber oder Galle. Sie ist oft schon erhöht, bevor Symptome und Beschwerden einer Erkrankung auftreten.
Anzeichen für eine entsprechende Erkrankung können beispielsweise sein:
Falls Sie an ähnlichen Beschwerden leiden und diese bereits mit Arzneimitteln behandeln, weisen Sie bei der Blutabnahme bitte darauf hin.
Die normalen Werte von GGT im Blut sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Sie liegen laut der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie:
bei Männern
bis 55 U/l (U steht für Unit und bedeutet Einheit) bzw. bis 0,92 µkat/l (µ steht für mikro und kat ist die international gebräuchliche Einheit)
bei Frauen
bis 38 U/l bzw. bis 0,63 µkat/l
Für Kinder gelten andere Werte.
Für die in Apotheken und Arztpraxen häufig verwendeten Analysegeräte gelten oftmals hiervon abweichende Normalwerte. Für das Reflotron-Gerät, das in Apotheken und Arztpraxen verbreitet ist, werden beispielsweise folgende Normalbereiche angegeben:
für Männer 11 - 50 U/l bzw. 0,18 - 0,83 µkat/l
für Frauen 7 - 32 U/l bzw. 0,12 - 0,53 µkat/l.
Es ist deshalb ratsam, stets dort nachzufragen, wo die Werte bestimmt wurden, welche Normalwerte zugrunde liegen und wie das eigene Ergebnis zu interpretieren ist.
dann kann das viele Ursachen haben. Denn die GGT zeigt sehr empfindlich Erkrankungen des Leber-Galle-Systems an, oft schon bevor Symptome und Beschwerden auftreten. Erhöhte GGT-Werte findet man z. B. bei Leberentzündungen durch Viren oder Alkohol, bei Gallenstau oder bei einer Fettleber. Auch bei akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzinfarkt, Störungen der Nierenfunktion, Diabetes mellitus u.a. Faktoren kann es zu einem erhöhten GGT-Wert kommen. Darüber hinaus führen manche Medikamente zu einem Anstieg der GGT, z. B. Phenytoin, Barbiturate, Schilddrüsenpräparate, männliche Hormone, Thiazide, Phenothiazine, Ifosfamid, Tuberkulosemittel, bestimmte Antibiotika, Methotrexat, Rheumamittel und Arzneimittel gegen Anfallsleiden.
Außerdem haben Wissenschaftler festgestellt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen erhöhten GGT-Werten und der Wahrscheinlichkeit, schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln oder einen Schlaganfall zu erleiden. Insbesondere in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, erhöhten Cholesterin-Werten und Diabetes kommt hier dem GGT-Wert steigende Bedeutung zu.
Weil die GGT ein Frühindikator ist und Beschwerden nicht immer frühzeitig auftreten, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt von Ihrem erhöhten GGT-Spiegel berichten. Er kann dann weitere Untersuchungen zur Klärung der Ursache durchführen.
dann geben Sie das Rauchen auf und sorgen Sie für regelmäßige körperliche Bewegung sowie gesunde Ernährung. Insbesondere Leber- und Gallenerkrankungen sind häufig auf langfristige falsche Ernährung zurückzuführen. So kann dauerhaft zu fettreiche Ernährung nicht nur die Entstehung von Übergewicht, sondern auch die Entwicklung einer Fettleber fördern. Langfristiger Alkoholkonsum führt ebenfalls häufig zur Leberverfettung, kann aber auch irreversible Schäden an der Leber verursachen. Halten Sie deshalb Ihre Leber und Galle gesund. Gehen Sie sparsam mit Alkohol und Fett um und befolgen Sie die Ratschläge allgemein gesunder, abwechselungsreicher Ernährung.
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