Team jameda
Jedem Paar kommt das bekannt vor: Aus dem Nichts heraus eskaliert eine scheinbar völlig banale Situation zu einem heftigen Streit. Das Ergebnis ist, wenn das oft vorkommt, eine Entfremdung der beiden Partner.
Wenn beide gutwillig sind und die Lage nicht schon hoffnungslos verfahren ist, dann wird der Versuch gestartet, mit einem klärenden Gespräch die Lage zu entschärfen. Das klappt aber meistens nicht so recht, weil die Partner sich immer wieder in die gleichen Vorwürfe und Anklagen verstricken, frei nach dem Motto: Wer ist eigentlich schuld?
Eine andere Form ist das Gespräch mit einem neutralen Dritten, zweckmäßigerweise einem professionellen Therapeuten. Das scheitert oft am Einspruch einer der Beteiligten, indem finanzielle Gründe genannt werden oder auch Unwille darüber gezeigt wird, vor einer fremden Person sehr persönliche Themen zu bereden.
Aber was bleibt dann noch? Nach meiner Erfahrung ist hier das Verfahren der emotionalen Neu-Synchronisation manchmal sehr hilfreich. Was beinhaltet der Begriff?
In Zeiten der heftigen Verliebtheit findet man das Allermeiste, was der Partner sagt, oft gut, zumindest aber nicht kritikwürdig: Der andere wird einfach so akzeptiert, wie er bzw. sie ist. Dies hängt sehr stark mit der speziell in der Anfangsphase oft extrem vorhandenen Neigung zur Symbiose zusammen, die sich auch im Nähefaktor ausdrückt: Diese Nähe wird exzessiv gesucht, in welchem Bereich auch immer, und wird in der Regel auch als beglückend und energetisierend erlebt.
Je länger die Beziehung andauert, umso mehr vermindert sich bei den meisten Paaren diese Form der emotionalen Synchronisierung: Konnte zu Anfang das Bett nicht klein genug sein, so werden nach einigen Jahren getrennte Zimmer gewünscht, für die es durchaus gute Gründe gibt.
Aber auch andere Rituale aus der Frühzeit reduzieren sich deutlich: Viele Paare berühren sich kaum noch, von erotischer Besessenheit redet keiner mehr. Als Folgeerscheinung kommen Unstimmigkeiten auf, indem mehr gegeneinander als miteinander geredet wird. Der einstige Gleichklang der Seelen weicht zurück hinter einer Streitkultur, die oftmals auch noch Fairness auf beiden Seiten vermissen lässt. Dieses Streiten und Rechthabenwollen ist aus meiner Sicht eine Folge von nicht synchronisierten Gefühlen, die bei Nichtbearbeitung unausweichlich in Resignation und Verbitterung führen.
Fazit: Der ursprünglich vorhandene Gleichklang in der Beziehung des Paares besteht nicht mehr, er muss durch eine Neu-Synchronisation wieder hergestellt werden.
Natürlich kommt bei dieser Erkenntnis automatisch die Frage, wie denn dieser Zustand wieder geändert werden kann. Wenn noch ein grundlegender Respekt und Sympathie für den anderen vorhanden ist, sind die Chancen nicht schlecht für eine Neu-Synchronisation. Dazu müssen alte verbindende Beziehungsrituale wiederbelebt und möglicherweise neue geschaffen werden, die dem veränderten Zustand der Beziehung Rechnung tragen. Vermutlich steht dann nicht mehr Leidenschaft an erster Stelle, sondern Harmonie, Solidarität und Vertrauen. Lohnenswert ist der Versuch allemal, egal, ob er in eigener Regie oder mit Unterstützung eines Beraters durchgeführt wird.
Die folgenden drei Schritte sind empfehlenswert:
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