Team jameda
Viele denken bei Akupunktur an eine Behandlung gegen Schmerzen, v.a. bei Rücken- oder Kopfschmerzen. Manche verbinden Akupunktur mit einer Allergiebehandlung oder denken an eine Raucherentwöhnung. Als eine Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin hat die Akupunktur jedoch eine noch viel umfassendere Wirkung. In der Traditionellen Chinesischen Medizin geht es nicht darum, die Symptome einfach nur zu beseitigen oder zu überdecken. Es wird auch die Wurzel, also die Ursache oder Grundlage des Problems behandelt, so können Symptome ausheilen.
Aus Sicht der TCM ist der Mensch gesund, wenn seine Lebensenergie Qi ungehindert und in ausreichender Menge durch den Körper fließen kann. Haben wir jedoch einen Mangel an Lebensenergie oder wird das Qi am freien Fluss gehindert, können Krankheiten entstehen. Bei der Akupunktur werden Nadeln an festgelegten Hautpunkten eingestochen, um Störungen des Qi aufzuheben, sodass es wieder frei und harmonisch fließen kann. Diese Punkte liegen auf Energieleitbahnen, den sogenannten Meridianen, die den ganzen Körper durchziehen und je nach Beschwerdebild gezielt in verschiedenen Kombinationen gestochen werden. So aktiviert man körpereigene Regulationsmechanismen und Schmerzhemmsysteme. Es kommt zur Ausschüttung körpereigener Substanzen wie z.B. schmerzlindernden und stimmungsaufhellenden Hormonen. Durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte reguliert sich unser biologisches System wieder selbst und stellt Gesundheit her.
Da die TCM/Akupunktur den Körper in seiner Gesamtheit stärkt, ist sie wirksam gegen grundsätzlich alle erdenklichen Erkrankungen. Sie ist weit mehr als Schmerztherapie. Gerade bei chronischen Erkrankungen, Befindlichkeits- sowie funktionellen Störungen zeigt sie eine ausgezeichnete Wirkung. Auch bei vielen akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen ist die Akupunktur sehr effektiv, und sie ist vor allem auch frei von schädlichen Nebenwirkungen oder Spätfolgen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Liste von über 100 Krankheitsbildern veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können; hier einige Beispiele:
In China gilt: ‘Um eine Krankheit zu behandeln, bedarf es keines großen Arztes. Um die Gesundheit zu erhalten aber eines wahren Meisters’
Wichtigstes Ziel der TCM ist jedoch die Gesunderhaltung und Prävention. Der Fokus richtet sich auf die Gesundheit, nicht auf die Krankheit. Es geht darum, Krankheitsanzeichen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegen zu steuern, sodass es nicht zu ernsteren Symptomen kommen muss.
Die chinesische Medizin ist systemisch, das heißt alles steht in Wechselwirkung. So verbessern sich bei einer Behandlung nicht nur körperliche, sondern auch psychische Beschwerden. Denn auch Lebenskraft, Lebensfreude und ausgeglichene Emotionen gehören im vollständigen Sinn zur Gesundheit. Auch unsere Organe, bzw. Organsysteme beeinflussen sich gegenseitig: sie können sich gegenseitig stärken, aber auch schwächen. Deswegen ist es wichtig, Symptome und Beschwerden in ihrem Gesamtkontext zu sehen und zu behandeln. Dafür ist eine umfassende Bestandsaufnahme nötig. Zu einer chinesischen Diagnose gehört eine ausführliche Befragung sowie die Zungen- und die Pulsdiagnose.
Die Traditionelle Chinesische Medizin umfasst im Wesentlichen fünf Behandlungsverfahren, die auch als die fünf Säulen der TCM bezeichnet werden. Diese sind neben der Akupunktur bestimmte Bewegungs- und Atemübungen wie Qigong oder Tai Chi, die Tuina Massage sowie die Arzneimittel- und Ernährungstherapie. Auch Nahrungsmittel haben in der TCM eine Heilwirkung. Sie werden entsprechend ihrem Geschmack und ihrer thermischen Wirkung gezielt angewendet, um Ungleichgewichtszustände im Körper zu beheben. So gibt es heiße, warme, neutrale, erfrischende und kalte Nahrungsmittel, die je nach Wirk- und Geschmacksrichtung auf bestimmte Organsysteme einwirken. Entsprechende ausgleichende Speisen lassen sich so je nach körperlicher Verfassung, Konstitutionstyp und Jahreszeit auswählen. Auch Heilpflanzen und Kräuter werden in der chinesischen Medizin nach ihrer speziellen Wirkung, aber auch nach ihrem Geschmack, ihrer thermischen Wirkung und Organzugehörigkeit eingeteilt.
Ein bestimmtes Spüren ist bei der Akupunktur wichtig und erwünscht: Das sogenannte De-Qi-Gefühl. Dies kann ein schweres, ziehendes, dumpfes Gefühl sein und hat nichts mit dem Einstechen der Nadel zu tun, das schnell und schmerzlos geschehen sollte. Das De-Qi-Gefühl wird in der Regel durch eine gezielte Stimulation der Nadel erreicht und intensiviert die Wirkung der Akupunktur enorm. Die chinesischen Meister sagen “Ohne De Qi keine erfolgreiche Akupunktur”.
Die Akupunktur/ Traditionelle Chinesische Medizin ist somit eine sehr wirkungsvolle und umfassende Therapie, die Heilung auf einer tieferen Ebene bewirkt. Durch die erfolgreiche Behandlung der Ursache oder Wurzel des Krankheitsgeschehens verschwinden auch die Symptome bzw. die äußeren Manifestationen wie z.B. Schmerzen oder allergische Erscheinungen. Der Mensch wir gesund
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