Artikel 05/07/2019

Ein Wort in aller Munde: Zahnfleischlifting mit der Pinholesurgical-Technik

Team jameda
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Pinholesurgical Technique oder Zahnfleischlifting: Dabei geht es um Zahnfleischverjüngung durch die sogenannte Nadelöhrtechnik - die Pinholesurgical Technique (PST) aus den USA. Erfunden hat diese der Zahnmediziner Dr. John Chao aus Los Angeles - und zwar als Alternative zur herkömmlichen Zahnfleischtransplantation.

In diesem Expertenratgeber-Beitrag soll erläutert werden, warum es für die viele Patienten ratsam ist, Zahnfleischrückgang eher mit Zahnfleischlifting als denn mit einer Zahnfleischtransplantation zu beseitigen. Immerhin haben sich zehntausende Patienten weltweit erfolgreich und vor allem nachhaltig mit einer PST behandeln lassen.

Voraussetzungen für beide Verfahren

Um die Vorteile der PST gegenüber der üblichen Zahnfleisch-Transplantation zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie beides abläuft. Voraussetzung für die Behandlung ist, dass

  • sämtliche zahnmedizinischen Vorbehandlungen abgeschlossen sind
  • der Patient nicht knirscht
  • Entzündungsprozesse wie etwa im Zuge einer Parodontitis vollständig ausgeheilt sind
  • alle im Hinblick auf Mundhygiene (Zahnfleischpflege) zu beachtenden Maßnahmen - wie etwa die richtige Zahnputztechnik - dem Patienten in Beratungsgesprächen verdeutlicht worden sind
  • der aktuelle Zahnfleischstatus gemäß Einteilung in die vier Miller-Klasse ermittelt wurde

Sowohl für Zahnfleischlifting als auch für eine Zahnfleischtransplantation sind gründliche Voruntersuchungen und eingehende Beratung notwendig. Beachten sollte der Patient:

  • Der aktuelle Zahnfleischstatus spielt für beide Methoden die entscheidende Rolle. Ist ein Zahnfleischrückgang zu weit fortgeschritten und ist der Knochen bereits angegriffen, dann kann nur noch eine Zahnfleischverdickung vorgenommen werden. Weitere limitierende Faktoren können unter Umständen Implantate sein;
  • Die Einnahme bestimmter Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, sowie Rauchen können die Wundheilung und Stabilität des Ergebnisses beeinflussen.

Die Zahnfleischtransplantation

Verloren gegangenes Zahnfleisch operativ mit körpereigenem Gewebe wiederherstellen - darum geht es, ganz allgemein ausgedrückt, bei der Zahnfleischtransplantation. Am häufigsten wird die sogenannte Freie Bindegewebstransplantation durchgeführt. Hierbei entnimmt der Operateur unter örtlicher Betäubung z.B. ein kleines Gewebestück aus dem Gaumen.

Die vom Zahnfleischrückgang betroffene Stelle (das „Empfängerbett“) wird aufgeklappt. Anschließend wird das Empfängerbett gründlich aber schonen gereinigt. Danach wird das Gewebestück angesetzt und mit Nähten fixiert. Natürlich muss auch die Entnahmestelle versorgt werden. Dies geschieht durch direktes Vernähen.

Zusammenfassend kann gesagt werden: es entstehen bei der Zahnfleischtransplantation immer mindestens zwei Wunden, die abheilen müssen. Deswegen sind nach einem solchen Eingriff mehrere Kontrolltermine notwendig.

Warum? Ganz einfach: es muss sichergestellt sein, dass sämtliche Wunden gut und komplikationsfrei verheilen. Übrigens: Die Kosten einer Zahnfleischtransplantation werden von den Krankenkassen meistenteils nicht übernommen. Mit einer Zahnfleischtransplantation lassen sich meist nur einzelne Zähne versorgen, da eigenes Gewebe entnommen werden muss, welches nur begrenzt zur Verfügung steht.

Das Zahnfleischlifting

Die Pinholesurgical Technique (PST) nach der Methode von Dr. John Chao gibt es seit 2006. Wie bei der Zahnfleischtransplantation auch lassen sich sowohl einzelne Zähne als auch der gesamte Mundraum in einer einzigen Sitzung bestens versorgen.

Weit mehr als 3000 Zahnärzte weltweit haben einige hunderttausend Patienten mit einem solchen Zahnfleischlifting behandelt. PST läuft nach einem einfachen Prinzip ab: An den durch Zahnfleischrückgang betroffenen Stellen wird unter örtlicher Betäubung ein nadelöhrähnliches Zugangsloch geschaffen (das sogenannte „Pinhole?“).

Mit einem speziellen Instrument lockert der Zahnarzt das vorhandene Zahnfleisch und führt es anschließend in eine neue Position. Fixiert wird es dann mit Kollagenmembranen. Üblicherweise dauert der Eingriff nicht länger als 60 Minuten. Das Zugangsloch ist meist schon am nächsten Tag verschlossen, ohne genäht werden zu müssen.

Für ein Zahnfleischlifting müssen sich Zahnmediziner sich vor Ort bei Dr. John Chao in USA ausbilden lassen, da das Verfahren von ihm patentiert ist. Ferner sind speziell entwickelte und ebenfalls patentierte Instrumente notwendig. Die Kosten für ein Zahnfleischlifting werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Unterschiede: PST und Zahnfleischtransplantation

Das Ergebnis bei beiden Methoden ist prinzipiell das gleiche. Verloren gegangenes Zahnfleisch wird ersetzt; sowohl Zahnfleischlifting als auch Zahnfleischtransplantation sind zahnmedizinisch anerkannte und erprobte Wege. Die Pinholesurgical Technique unterscheidet sich in der Anwendung allerdings wesentlich von der Zahnfleischtransplantation. In einer einzigen PST-Sitzung kann der komplette Ober- und Unterkiefer behandelt werden.

Bei der herkömmlichen Transplantation hingegen können je Operationsschritt immer nur wenige einzelne Zähne versorgt werden, da der Patient das Gewebe aus dem Gaumen „zur Verfügung stellen muss“ - und dies ist limitiert. Für eine Zahnfleischsanierung an größeren Abschnitten sind bei der Transplantation also mehrere Anläufe erforderlich - was einen enormen Zeitaufwand bedeuten kann. Schließlich muss immer wieder gesundes, zu transplantierendes Gewebe nachwachsen. Das Stichwort für eine Pinholesurgical Technique heißt hingegen: minimalinvasiv.

Beim Zahnfleischlifting soll „mit kleinstmöglichem Aufwand“ eingegriffen werden - die Zahl der einheilenden Wunden ist so gering wie möglich zu halten. Ferner geht aus oben Gesagtem hervor, dass auch die Dauer der Behandlung beim Zahnfleischlifting weitaus kürzer ist als bei einer Zahnfleischtransplantation.

Die Vorteile des Zahnfleischliftings

Abgesehen von oben angesprochenem Zeitfaktor stellt sich eine ganz andere Frage: Ist ein Patient fit genug für eine Zahnfleischtransplantation? Eine solche stellt immerhin einen erheblichen zahnmedizinischen Eingriff dar. Dieser ist mit Heilungsschmerzen und langer Rekonvaleszenz-Zeit verbunden. Ist ein großer Zahnbereich zu behandeln, stellt sich die Frage:Ist genügend Gewebe für die Transplantation verfügbar?

Ferner müssen Faktoren beachtet werden, die es beim Zahnfleischlifting nicht gibt: Wie verläuft die Wund- und Nahtheilung? Bleiben Narben zurück? Gibt es ästhetische Unterschiede in der Farbe des transplantierten Zahnfleisches im Vergleich zum angrenzenden Gewebe? Ein Zahnfleischlifting nach Dr. John Chao kann beliebig oft wiederholt werden, da es kein Narbengewebe gibt und das Zahnfleisch natürlich anwächst. Bei der Zahnfleischtransplantation ist dies oftmals nicht möglich.

Weitere Vorteile des Zahnfleischlifting sind:

  • kurze Behandlungsdauer - der Eingriff ist zumeist nach 60 bis 120 Minuten abgeschlossen, und zwar für alle zu behandelnden Zähne gleichzeitig
  • nur geringe berufliche Ausfallzeiten: die Einheilphase verläuft zeitlich überschaubar, da bei einer PST nur kleine Wunden geschaffen wurden (minimalinvasive Methode)
  • wenig Schmerzen in der Einheilphase - keine Einschnitte, keine Nähte nur Zugangsloch („Pinhole“)
  • Zahnfleischlifting ermöglicht hervorragende und ästhetisch optimierte Ergebnisse
  • Die Pinholsurgical Technique ist ein patentiertes Verfahren. Die Wirksamkeit ist über eine wissenschaftliche Langzeitstudie nachgewiesen

Ästhetik

Zahnfleischlifting ist eine Maßnahme, die sinnvolle zahnmedizinische Behandlung mit wertvollen ästhetischen Maßnahmen kombiniert. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein natürliches Lächeln nicht nur die Lebensqualität erhöht. Auch beruflicher Erfolg wird durch Lächeln gefördert. Entscheidend ist dabei, neben der möglichst natürlichen Zahnfarbe, auch das „kompositorische“ Zusammenspiel aus Form, Größe und Anordnung der Zähne in Kombination mit dem gesunden, hellrosafarbenen Zahnfleisch.

Aus oben Gesagtem geht hervor, dass bei einer Pinholesurgical Technique-Behandlung das verloren gegangene Zahnfleisch mit Kollagenmembranen aufgefüllt wird. In Feindosierung kann mit dieser Methode ein ästhetisch optimales Zusammenspiel geschaffen werden - bei der Zahnfleischtransplantation ist eine solche ästhetische Zusatzmaßnahme oft nur schwerlich möglich.

Häufig wird nach der Nachhaltigkeit eines Zahnfleischliftings gefragt - man möchte sein schönes Lächeln natürlich für lange Zeit behalten dürfen. Hier gibt es beruhigende Ergebnisse einer wissenschaftlichen Langzeitstudie: als dauerhafte Zahnhals-Abdeckung durch das Zahnfleischlifting sind 81 Prozent aller Fälle nachgewiesen - Experten bezeichnen dies als Meisterleistung.

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