Team jameda
Im Rahmen der weiblichen Diagnostik bei Kinderwunsch sollte frühzeitig darüber entschieden werden, ob die Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit erforderlich ist. Insbesondere nach genitalen Entzündungen (z.B. Chlamydien) oder bei Endometriose kommen gelegentlich verschlossene Eileiter vor. Im Wesentlichen gibt es 2 Methoden die Eileiterdurchgängigkeit zu überprüfen - die Bauchspiegelung (Laparoskopie) und die Ultraschallkontrastmitteluntersuchung.
Vorgehen
Die Bauchspiegelung ist ein operativer Eingriff. In Narkose wird zunächst über einen winzigen Schnitt in der Nabelgrube eine Optik in den Bauch eingeschoben, über einen zweiten Einstich im Bereich der Schamhaargrenze wird ein weiteres Instrument eingeführt mittels dessen man den Darm wegschiebt, um das innere Genital sehen zu können.
Von der Scheide her wird durch den Muttermund eine blaue Farblösung in die Gebärmutter eingespritzt und der Operateur beobachtet den Austritt der Lösung aus den Eileiterenden. Der Eingriff dauert ca. 20 Minuten.
Vorteile
Man kann den gesamten Bauchraum und die Genitalorgane einsehen und gleich ggf. Endometrioseherde-, Eierstockzysten oder Verklebungen/ Verwachsungen entfernen. Ein endständig verschlossener Eileiter kann ggf. gleich geöffnet werden.
Nachteile
Es handelt sich um einen operativen Eingriff, der auch eine Narkose erfordert. Operationsrisiken bestehen prinzipiell.
Vorgehen
Ein feiner Katheter wird von der Scheide her in die Gebärmutter eingeführt. Anschließend wird die Ultraschallvaginalsonde eingeführt. Jetzt wird ein Ultraschallkontrastmittel oder auch nur einfache Kochsalzlösung in die Gebärmutterhöhle injiziert.
Bei durchgängigen Eileitern fließt die Flüssigkeit anschließend über die Eileiter in die Bauchhöhle ab. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann sowohl die Unversehrtheit der Gebärmutterhöhle (Ausschluss von Polypen, Myomen, Verwachsungen) als auch die Durchlässigkeit der Eileiter nachgewiesen werden. Die Untersuchung dauert 8-10 Minuten.
Vorteile
Diese Untersuchung ist recht einfach; und wenn mit Gefühl durchgeführt, nicht wirklich schmerzhaft höchstens etwas unangenehm. Aufgrund der Einfachheit kann diese Untersuchung in der laufenden Sprechstunde (und ohne Narkose) durchgeführt werden.
Diese Untersuchung ist eher für Frauen gedacht, bei denen eine Bauchspiegelung als übertriebene Maßnahme anzusehen ist. Es besteht kein Narkoserisiko wie bei einer Operation.
Nachteile
Im Gegensatz zur Bauchspiegelung sieht man die Bauch- und Genitalorgane-, Verwachsungen- oder Endometrioseherde nicht. Die Untersuchung gehört nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen und kostet zwischen 170,- und 200,- Euro.
Wenn die Spermienqualität z.B. ohnehin gleich eine „intensivere“ Therapie wie die IVF (Reagenzglasbefruchtung) oder ICSI (Intra-Cytoplasmatische-Spermien-Injektion) erforderlich macht, kann auf die vorherige Eileiterdiagnostik verzichtet werden.
Mit dem betreuenden Arzt/ Ärztin sollte besprochen werden, ob eine dieser Untersuchungen und zu welchem Zeitpunkt diese durchgeführt werden sollte.
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