Team jameda
Kleinkinder erkranken an akutem Durchfall fast ebenso häufig wie an einer Erkältung. Da die Kleinen durch den Wasserverlust in wenigen Stunden stark austrocknen können, ist die Gabe von ausreichend Flüssigkeit und Mineralsalzen besonders wichtig.
Magen-Darm-Infekte durch Viren und Bakterien
Bei Durchfall ist der Stuhlgang weich bis wässrig und tritt mehr als dreimal in 24 Stunden auf. Die Kinder fühlen sich oft matt, sind appetitlos und klagen über Bauchschmerzen. Auch Übelkeit, Erbrechen und Fieber können auftreten. Die Ursache für Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern sind in den meisten Fällen Viren (40 % Rotaviren, 30 % Noro- und Adenoviren). Bakterielle Magen-Darm-Infekte werden beispielsweise durch Salmonellen und EHEC-Erreger ausgelöst. Die Keime greifen die Darmschleimhaut entweder direkt an oder scheiden Gifte (Toxine) ab, die die Zellen der Darmschleimhaut zerstören. Die Verdauung wird beeinträchtigt, so dass der Körper Wasser und Mineralsalze nicht mehr aufnehmen kann.
Je jünger das Kind, desto größer die Gefahr der Austrocknung
Erste Anzeichen für eine Austrocknung sind trockene Lippen, eine trockene Zunge und Mundschleimhaut, sich dunkel färbender Urin und Kraftlosigkeit des kleinen Patienten. Je jünger das Kind, desto größer ist das Risiko für eine lebensgefährliche Austrocknung, die zu Krämpfen, Bewusstlosigkeit und Kreislaufkollaps führen kann.
Trinken, trinken, trinken!
Wasser und Tee wie Pfefferminze, Fenchel oder Kamille eignen sich, um verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen. Elektrolytlösungen, als Pulver in der Apotheke erhältlich, führen die wichtigsten Mineralsalze Natrium und Kalium sowie Traubenzucker in ausgewogener Menge wieder zu. Anfangs wird die Flüssigkeit in kleinen Schlücken oder mit einem Teelöffel verabreicht. Auch bei Erbrechen gibt man Flüssigkeit, so lange bis das Kind sie bei sich behält.
Energie für die Zellen der Darmschleimhaut
Da sich die Zellen der Darmschleimhaut vor allem mit Energie aus der Nahrung versorgen, sollten Kinder und Säuglinge möglichst bald wieder essen. Hier eignet sich eine leichte, stärkehaltige Kost wie Zwieback, Weißbrot, Kartoffeln oder Reis. Säuglinge werden wieder gestillt oder erhalten in gewohnter Weise zubereitete Flaschennahrung.
Wann müssen die Kleinen zum Arzt?
Gründe für einen Arztbesuch sind starkes Fieber (ab 39,5°C), Apathie und Trinkverweigerung trotz Austrocknung, unstillbares Erbrechen und starker blutiger Durchfall von 8-10 Stühlen pro Tag. Auch Säuglinge mit Durchfall, die jünger als sieben Monaten sind oder weniger als 8 kg wiegen, müssen in jeden Fall vom Arzt untersucht werden.
Vorbeugung durch Stillen, Hygiene und Impfung gegen Rotaviren
Werden Säuglinge gestillt, erhalten sie mit der Muttermilch Abwehrkörper gegen Infekte wie Durchfall und Erkältungskrankheiten. Ebenso beugt gründliche Hygiene Magen-Darm-Infekten vor, dazu gehört Händewaschen nach dem Toilettengang, nach dem Wechseln der Windeln, nach dem Spielen und vor dem Essen. Ab der sechsten Lebenswoche können Säuglinge gegen Rotaviren geimpft werden. Diese Impfung schützt zu 95 % und hält zwei Jahre.
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