Team jameda
Die Dupuytren´sche Kontraktur ist eine häufige Erkrankung der Hand. Sie hat ihren Ursprung in einer Schicht aus Bindegewebe, die im Bereich der beugeseitigen Handfläche unter der Haut gelegen ist. Die Dupuytren´sche Kontraktur geht also nicht, wie von manchen Betroffenen irrtümlich vermutet, von den Beugesehnen aus. Anteile dieser bindegewebigen Schicht (= Palmaraponeurose) bilden dabei zunächst Knoten oder Stränge. Später können sich diese kontrahieren (daher der Name Dupuytren´sche Kontraktur) und dann zu einer Behinderung beim Fingerstrecken, besonders häufig am Ring- oder Kleinfinger, führen.
Männer sind häufiger als Frauen von dieser gutartigen Erkrankung betroffen. Die genauen Ursachen der Dupuytren´sche Kontraktur sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.
Aufgrund ihrer Häufigkeit hat man jedoch gute Informationen über den Krankheitsverlauf und seine Behandlung: Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass der Verlauf der Dupuytren´sche Kontraktur progredient ist, d.h. die Entwicklung der Erkrankung schreitet kontinuierlich nach ihrem Beginn fort. Es kommt zu keiner spontanen Rückbildung der Stränge. Die Dupuytren´sche Kontraktur kann relativ rasch im Verlauf von wenigen Monaten, aber auch langsam über viele Jahre hinweg, zunehmen. Gelegentlich bleiben die Stränge über Jahre unverändert, um dann in Schüben zu einer zunehmenden Streckbehinderung der Finger zu führen.
Nach wie vor ist die einzige, sinnvolle Behandlungsmethode die operative Entfernung der erkrankten Bindegewebswucherungen. D.h. Medikamente, Bestrahlung und Massagen etc. haben keinen therapeutischen Effekt.
Eine Operation wird heute erst dann empfohlen, wenn ein Finger aufgrund der Stränge nicht mehr vollständig gestreckt werden kann. Knoten, ohne Streckbehinderung der Finger, werden nur in jenen seltenen Fällen entfernt wenn diese Schmerzen beim Greifen bereiten. Die Operation wird in der Regel ambulant und meist ohne Vollnarkose in örtlicher Betäubung des Armes (= Plexusanästhesie) durchgeführt. Sie dauert bei Ausführung durch einen erfahrenen Handchirurgen etwa 30 – 60 Minuten, bei weit fortgeschrittener Erkrankung aber auch länger.
Da die Bindegewebsstränge in unmittelbarer Nähe zu den Fingernerven und Gefäßen und zur Haut verlaufen, kann ihre Entfernung gerade bei weit fortgeschrittener Erkrankung operationstechnisch anspruchsvoll sein. Komplikationen sind auch bei Durchführung durch einen erfahrenen Handchirurgen nie vollständig auszuschließen und sind in der Regel abhängig von der Ausprägung der Dupuytren´sche Kontraktur. Mögliche Komplikationen sind: Wundheilungsstörungen, Blutergüsse, Nervenverletzungen Rezidivbildung u.a.
In vielen Fällen kann die Operation wieder eine freie Beweglichkeit mit kompletter Streckung der Finger ermöglichen. Bei weit fortgeschrittenen Fällen ist dies jedoch nicht immer möglich. Auch deshalb sollte eine Operation nicht zu lange aufgeschoben werden.
Etwa zwei Wochen nach einer Dupuytren-Operation werden die Fäden gezogen. Dann sollten entweder selbstständig, oder mit krankengymnastischer Anleitung, Bewegungsübungen erfolgen.
Das Endergebnis hinsichtlich der Beweglichkeit sollte, je nach Schweregrad der Erkrankung, meist nach 4 – 8 Wochen sichtbar sein.
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