Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. Oliver Maierhofer

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. M.Sc. Oliver Maierhofer interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Dr. Oliver Maierhofer: Bereits seit meiner Kindheit liebe ich technische und feinmechanische Dinge. Das Zerlegen und Basteln, die Feinmechanik und Neues zu schaffen, haben mich mein ganzes Leben lang begleitet. Nachdem mir mein Maschinenbaustudium zu theoretisch war, habe ich in der Fachrichtung  Zahnmedizin mit Begeisterung die perfekte Symbiose aus Technik, Menschen und wissenschaftlichem Arbeiten gefunden.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Dr. Oliver Maierhofer: Der Umgang mit Menschen, die Vielschichtigkeit ihrer Wünsche und die Teamarbeit.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Dr. Oliver Maierhofer: Dass die Zahnmedizin bei manchen Patienten negative Assoziationen auslöst. Für mich gibt es nichts Schöneres als einen zufriedenen Patienten, der nur zur Kontrolle und Vorsorge kommt. Es gibt sehr viele davon in meiner Praxis.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Dr. Oliver Maierhofer: Solange die Wünsche und Vorstellungen des Patienten im Mittelpunkt stehen und der Patient gerne zum Zahnarzt geht, steht einem guten Resultat der Behandlung nichts im Wege - das zu erkennen und umzusetzen, ist die Aufgabe eines guten Zahnarztes.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Dr. Oliver Maierhofer: In solch einem Fall habe ich ihm einen Vorschlag gemacht, der nicht seinen Vorstellungen entspricht. Ich passe ihn dann auf die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten an. Hier hilft es zuzuhören sowie sich ausreichend Zeit zu nehmen, damit man sich mit jedem Einzelfall beschäftigen kann. Spezialisten im Netzwerk, die die Erfahrung und Routine mitbringen, können einem dabei helfen, auch knifflige Sonderfälle zu lösen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Dr. Oliver Maierhofer: Noch mehr den Schwerpunkt Richtung Vorsorge und Prävention und lebenslange Begleitung bei der gesunden Erhaltung der Zähne verschieben. Gesunde zufriedene Patienten sind das Schönste, was einem im Praxisalltag wiederfährt.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Dr. Oliver Maierhofer: Mehr zuhören und den Menschen immer ganzheitlich sehen. Zähne können auch ein Spiegel der Seele sein! Man muss sie miteinbeziehen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Dr. Oliver Maierhofer: Ich passe mich kontinuierlich der fortschreitenden Entwicklung der Zahnmedizin an, indem ich Wissen aus Fortbildungen, eigenen Studien sowie Erfahrungen aus unserem Praxis-Netzwerk in meine tägliche Arbeit einfließen lasse. Sehr zurückhaltend bin ich mit absoluten Innovationen, die oft von der Pharmaindustrie lanciert werden. Ich bin der Meinung, was nach 5 Jahren vom Markt und den Zahnärzten angenommen und in seriösen Stunden bestätigt ist, sollte auch meinen Patienten zugutekommen. Ich probiere niemals etwas an meinen Patienten aus, was ich nicht 100 % vertreten kann - auch wenn ich oftmals mit neuartigen Materialien und Methoden durch Patienten konfrontiert werde. Diese werden aber nach ein bis zwei Jahren wieder vom Markt genommen, weil sie sich in Studien nicht bewährt haben oder schlichtweg klassischen Verfahren unterlegen sind.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Oliver Maierhofer: Das schönste Erlebnis des Tages sind glückliche Patienten, die über Jahre oft auch zu Freunden geworden sind. Menschen heranwachsen zu sehen und sie zu begleiten und ein wenig stolz zu sein, dass man einen Beitrag zu ihrer Entwicklung geleistet hat.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Oliver Maierhofer: Vorsorge ist besser als Reparieren! Die Motivation und Begleitung des Patienten ist dabei meine Lebensaufgabe. Bisher haben wir jedem Patienten, der dies wünscht, wieder gesund und fit im Mund gemacht. Mein Team und ich begleiten und betreuen ihn dann bei der gesunden Erhaltung oft über Jahre und Jahrzehnte hinweg.

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