Was war für Sie der Beweggrund, Orthopäde zu werden?
Da ich als Leistungssportler (Turner) aufgewachsen bin, habe ich ein starkes Bewusstsein für meine Gesundheit und meinen Bewegungsapparat entwickelt. Der Sport hat auch meine Herangehensweise an das Leben geprägt: Ziele setzen, aber die vorhandenen Grenzen achten. Mein Berufswunsch Arzt entstand durch die Begegnung mit den Eltern eines sehr guten Schul- und Sportfreund, die Ärzte waren. Diese waren so offen und hilfsbereit, dass ich mich dort immer wohl und verstanden fühlte. Dies wollte ich auch in meinem Beruf weitergeben. Mein Ziel ist es Menschen auf verständlicher Art zu helfen. Dazu gehört auch neue Wege zu verfolgen und für den Patienten zugänglich zu machen. Nichts unversucht zu lassen und trotzdem die Grenzen zu respektieren.
Wann und warum haben Sie sich dazu entschlossen, sich orthopädische Operationen an Fuß und Hüfte zu spezialisieren?
Während meiner ganzen Jugend habe ich auf Baustellen handwerklich gearbeitet. Das praktische Denken und Handel hat auch eine Grundlage für ein operatives Fach gelegt. Ich habe mich auf Fuß und Hüfte spezialisiert, weil ich damals den größten Bedarf sah. Die Ursachen der Hüftarthrose werden immer besser verstanden, aber es gibt noch wenige Ärzte, die tatsächlich gelenkerhaltend an der Hüfte operieren können oder die Möglichkeiten der Teilprothetik ausschöpfen. Ebenso ist die Therapie an Fuß- und Sprunggelenk in einer faszinierenden Entwicklung begriffen. Nicht nur die Fortschritte der gangerhaltenden Sprunggelenksprothese sind ein Segen für viele Patienten. Auch die Möglichkeiten, am Sprunggelenk immer mehr auch gelenkerhaltend zu operieren, anstatt nur die Arthrose zu verwalten, war für mich faszinierend. So wollte ich diese Möglichkeiten möglichst vielen Patienten zugänglich machen. Es ist klar, dass man sich als operativ arbeitender Orthopäde thematisch spezialisieren muss, wenn man in diesen sehr innovativen Bereichen Leistungen auf einem guten Niveau anbieten will. Aber auch das fortwährende Lernen und die Entwicklung des Fachgebietes ist für mich eine persönliche Herausforderung, kommt aber auch tagtäglich unseren Patienten zu Gute.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Gelenkerhaltende und minimalinvasive oder endoskopische Verfahren zu nutzen, auch wenn das Gesundheitssystem diese aufwändigen und schwierigeren Therapien nicht ausreichend wertschätzt. Meine größte Herausforderung ist es, die Individuelle Erkrankung eines jeden Menschen richtig einzuschätzen und möglichst gezielt an der Ursache zu behandeln. Da ich in sehr innovativen Gebieten - Spezialsierung auf Fuß - und Sprunggelenk sowie Hüfte tätig bin, ist es auch besonders wichtig, immer auch die Grenzen neuer Verfahren einzuschätzen und mit gesundem Menschenverstand beim Bewährten zu bleiben, wo immer möglich. Aber ich will Innovationen aber doch immer anzubieten können, wenn Patienten konkret davon profitieren können und der Nutzen für mich nicht mehr zu bezweifeln ist.
Womit dürfen Ihre Patienten bei Ihnen rechnen?
Fast immer kann ich den Patienten meine gesamte Erfahrung und mein Wissen zur Beratung anbieten. Manchmal sind das mehrere Wege zur geeigneten Therapie, das müssen wir dann individuell entscheiden. Neben schulmedizinischen konservativen Therapien, kann ich hier die von mir sehr wertgeschätze Physiotherapie, aber auch alternative Verfahren wie Neuraltherapie, Chirotherapie, medikamentöse Therapie und Akupunktur als Alternativen zu Operationen anbieten. Auch im operativen Bereich darf der Patient mit realistischen, auf Erfahrung beruhenden Abwägungen rechnen. Doch durch die jahrelange Spezialisierung dürfen Sie mit einem hohen Therapiestandard rechnen. Das ist auch meine Anforderung an meine eigene Arbeit.
Was würden Sie sich von Ihren Patienten wünschen?
Gut informierte Patienten, die sich nach einer Beratung mündig fühlen die notwendigen Entscheidungen selbst zu fällen. Auch wünsche ich mir manchmal, dass Patienten Verständnis haben, wenn es in meiner Sprechstunde etwas länger dauern kann. Denn manche schwierige Beratung oder Diagnosefindung kann ich nicht auf die Minute planen. Manchmal wünsche ich mir Verständnis und Geduld, wenn ich nicht jedem immer gerecht werde. Dann bitte einfach nochmal bestimmt nachfragen und den Dialog aktiv fortführen. Aber das ist wohl ein Wunsch, den jeder engagierte Arzt an seine Patienten hat.
Was zeichnet Sie als Ärzte aus?
Ich denke ich bin empathisch - will meinen Patienten einen verständnisvollen, akzeptierenden Umgang anbieten. Ich bin oft gut zu verstehen, denn ich möchte Medizin für Patienten machen und nicht für die Wissenschaft oder für die Kassen.
Was ist Ihnen persönlich bei Ärzten wichtig?
Klarer Aufklärungswunsch und persönlicher Einsatz im Sinne des Patienten. Ziel ist es die optimale Therapie für eine gut abgesicherte Diagnose zu finden. Die Therapie soll möglichst hohe Chancen auf Heilung bieten oder zumindest möglichst nah an der Krankheitsursache ansetzten.
Was ist Ihnen Beratungsleistung wert?
Beratung ist die wichtigste Leistung am Patienten - denn der mündige, aufgeklärte Patient kann aktiv an seiner Heilung mitwirken. Dies ist auch ein Grund Patienten Informationen im Internet anzubieten. Verständnis für die Erkrankung und die Einforderung von eigenem Engagement des Patienten sind die Garanten für bessere Ergebnisse und mehr Lebensqualität des Patienten. Passive Medizin, die hilft ohne dass jeder der Beteiligten sein bestes gibt, funktioniert für mich nicht. Beratung ist der Schlüssel auf diesem Weg.
Warum sind Zweitmeinungen kein Verlust für Ärzte die die Erstmeinung gegeben haben?
Kritische Zweitmeinungen sind hier wichtig und für einen Diagnostiker kein Problem, sondern eine Bereicherung. Das prägt auch die kollegialen Diskurse der Ärzte in der Gelenk-Klinik. Wir unterstützen und Gegenseitig mit kritischen Zweitmeinungen. Ich gehöre auch in meinen Fachgebieten in ein Netzwerk überregionalen Spezialisten, die sich im Hintergrund bei schwierigen Fällen stets gegenseitig beraten und voneinander lernen. Konstruktive Kritik und Austausch mit Kollegen ist Sauerstoff für eine gute Medizin, vor allem wenn man einen hohen Anteil innovativer Verfahren anbietet. Ständige Fortbildung und eigene Hospitationen bei Fachkollegen sind für uns gangbare Wege, diesen Aufgaben gerecht zu werden.
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