Artikel 23/10/2015

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Dr. med. Mark Wolter

Dr. med. Mark Wolter Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Mark Wolter
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Mark Wolter interessante Fragen zu seiner Motivation, Arzt zu werden und seinen Verbesserungsvorschlägen an das Gesundheitssystem.

jameda: Herr Dr. Wolter, was hat sie motiviert, Arzt zu werden?
Herr Dr. Wolter: Schon mit 8 Jahren hatte ich Freude Wunden zu behandeln und Pflaster aufzukleben und seitdem hat sich der Wunsch Arzt zu werden nicht mehr verändert. Seitdem ich 18 Jahre bin, hatte ich – für diese Zeit sehr atypisch – zum ersten Mal einen längeren Artikel über die ästhetische Chirurgie gelesen und war sofort von der Kombinationen aus operieren, Ästhetik und Perfektion begeistert.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Wolter: Die Freude in den Augen meiner Patienten nach der OP bedeutet mir sehr viel. Als Herausforderung sehe ich, dass Patienten (natürlich völlig zu Recht) die völlige Perfektion erwarten.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Wolter: In erster Linie, dass Patienten nach der Operation künstlich aussehen würden, dieses ist jedoch falsch. Egal ob bei einem Facelift, Augenlidoperation oder einer Brustvergrößerung – ich achte immer darauf, dass das Ergebnis so natürlich wie möglich wird und die Patienten nachher einfach frischer, besser und schöner aber eben genau nicht operiert aussehen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Herr Dr. Wolter: Geduld, auch wenn es manchmal schwer fällt. Aber schon bei der Beratung erkläre ich den Ablauf und auch die Folgen der Operation immer sehr ausführlich, zumal Geduld zu haben etwas einfacher wird, wenn der Verlauf wie erwartet und vorab besprochen ist.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Wolter: Ich erkläre ausgiebig bei der Beratung schon vorher und dann auch im Nachhinein nochmal intensiv, dass auch der Patient am Endergebnis beteiligt ist und dass das postoperative Verhalten für das Ergebnis sehr wichtig ist. Das langfristig gute Ergebnis und viel Freude entschädigt für die kurze Zeit der Ruhe und das Befolgen meiner Anweisungen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Wolter: Da gibt es sicherlich sehr vieles und ich habe nicht ohne Grund keine Kassenzulassung. Als erstes würde ich statt virtuellen Punkten für eine Behandlung einen festen  Preis in Euro einführen, der auch ausreichend ist um einen Praxisablauf, Fortbildungen und teure Geräte für den Arzt bezahlbar zu machen. Gleichzeitig würde ich einführen, dass Kassenpatienten immer eine Information erhalten, was ein Arzt für Sie abgerechnet hat, damit Missbrauch unterbunden werden kann.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Wolter: Leider häufig im zwischenmenschlichen Bereich und bezüglich der Zeit, die ein Arzt sich für einen Patienten nimmt. Dies ist im Übrigen einer der Gründe, warum ich mich für die ästhetische Chirurgie und insbesondere gegen die Kassenmedizin entschieden habe – ich kann mir bei einer Beratung eine Stunde Zeit nehmen und bin auch bei Operationen nicht unter Zeitdruck.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Wolter: Ich besuche regelmäßig Fortbildungen und Kongresse und von jeder dieser Veranstaltungen bringe ich kleine, manchmal auch größere Veränderungen in der Therapie oder gegebenenfalls auch neue Materialien und Gerätschaften mit. Die letzte Neuerung ist die Verwendung von Polyurethanschaumimplantaten, die bei hartnäckigen Kapselfibrosen nach einer Brustvergrößerung eingesetzt werden können.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Wolter: Da gibt es einige im Positiven wie im Negativen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Wolter: Positiv und fröhlich durch das Leben zu gehen ist die beste Therapie für die allermeisten Probleme.

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