Artikel 18/08/2022

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Dr. med. dent. Marie-Catherine Klarkowski

Dr. med. dent. Marie-Catherine Klarkowski Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
Dr. med. dent. Marie-Catherine Klarkowski
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. dent. Marie-Catherine Klarkowski interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. med. dent. Marie-Catherine Klarkowski, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Dr. med. dent. Klarkowski: Ehrlich gesagt, habe ich als Jugendliche beim Zahnarzt weniger traumatische Erfahrungen gemacht, als beim Friseur. Das will was heißen. Die Atmosphäre beim Kinderzahnarzt, Zahnarzt und Kieferorthopäden habe ich immer als angenehm empfunden, die Qualität lässt sich ja nur schwer beurteilen. Beim Friseur hat man das Ergebnis sofort gesehen.

Die Leidenschaft für das Fachgebiet der Kieferorthopädie habe ich erst nach Abschluss meines Zahnmedizinstudiums durch die Tätigkeit in einer kieferorthopädischen Praxis entdeckt. Die Kieferorthopädie ist eine eigene Welt im Rahmen der Zahnmedizin. Schon frühzeitig werden bei Kindern die Weichen für eine lebenslange Zahngesundheit gestellt, um Spätfolgen, z. B. durch einen falschen Biss, zu vermeiden.

In der Kieferorthopädie kann ich all meine Stärken einbringen, angefangen von perfekter Praxisorganisation über die ganzheitliche Diagnose bis zur digitalen Behandlungsplanung und den Einsatz modernster Behandlungstechniken.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Dr. med. dent. Klarkowski: Als Fachzahnärztin für Kieferorthopädie mit 20-jähriger Berufserfahrung verfüge ich über ein breites Expertenwissen, das sich von der Frühbehandlung, über ganzheitliche und systemische Ansätze bis hin zu komplexen Situationen aus dem Bereich der Erwachsenen-Kieferorthopädie mit Funktionsstörungen (CMD) und/oder kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Indikationen erstreckt.

Vor 20 Jahren gehörte ich zu den ersten Fachärztinnen für Kieferorthopädie in Deutschland, die die Zertifizierung zur Invisalign-Anwenderin gemacht haben. Inzwischen ist die Aligner-Therapie etabliert und nicht nur eine Methode für ästhetische Zahnkorrekturen mit Zahnschienen.

Die Behandlungsindikation beginnt mit der Frühbehandlung, über die Behandlung von Teenagern zum Ersatz der festen Zahnspange bis zur Hauptindikation der Behandlung von Erwachsenen. In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr auf die interdisziplinäre Behandlung von Erwachsenen mit Alignern spezialisiert.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Dr. med. dent. Klarkowski: An dieser Stelle gelten mein Dank und meine Anerkennung meinem Doktorvater Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski von der FU Berlin bzw. Charité Berlin. Er ist Vorbild für mich als Wissenschaftler, Autor, Speaker, Kieferorthopäde, Führungspersönlichkeit und wegen seiner Leidenschaft für Musik und Kunst.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Dr. med. dent. Klarkowski: Auch im Bereich der Kieferorthopädie hat die Digitalisierung endgültig Einzug gehalten. Noch vor einigen Jahren war das digitale Röntgengerät Synonym für Digitalisierung und Innovation, gefolgt vom Intraoralscanner, der die lästigen Abdrücke ersetzte. Doch es geht nicht um die Geräte, die den Arbeitsalltag unterstützen, sondern um die sogenannte digitale Patienten-Journey, die die Patientenreise vom Erstkontakt bis zur Nachkontrolle abbildet und damit für Patient und Arzt neue Aspekte in Service und Qualität definiert.

Unser wichtigstes Gut neben der Gesundheit ist die Zeit. Digitale Prozesse helfen uns als Ärzten, die Behandlung effizient und präzise zu planen. Durch Online-Termine, digitale Beratungen, Besprechungen oder auch digitales Monitoring wird sorgsam mit der wertvollen Zeit des Patienten umgegangen: Termine in der Praxis werden reduziert bei gleichzeitiger vollkommener Transparenz und Kontrolle über den Behandlungsfortschritt.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Dr. med. dent. Klarkowski: Auch in der Kieferorthopädie ist der Fachkräftemangel die größte Herausforderung. Dass sich das Berufsbild der Zahnmedizinischen Assistentin komplett geändert hat, ist leider noch nicht in den Schulen und Köpfen angekommen.

Gesucht werden kommunikative und digital affine junge Menschen, die die Lücke zwischen Technik und Arzt mit Herz ausfüllen. Ob sie sich als Social-Media-Managerin oder Digitalexpertin neue Aufgabenfelder erschließen oder mit ihren kommunikativen Fähigkeiten sich und die Patienten zu Markenbotschaftern der Praxis machen, richtet sich nach den individuellen Stärken.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Dr. med. dent. Klarkowski: Ich freue mich besonders über das persönliche Verhältnis zu meinen Patienten, das über das rein Fachliche hinausgeht. Da sich die kieferorthopädische Behandlung meist über einige Monate bis Jahre erstreckt, lerne ich die Patienten und ihre Familien sehr gut kennen. Eine Weiterempfehlung innerhalb der Familie oder im Bekanntenkreis ist deshalb für mich eine besondere Anerkennung und Wertschätzung.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. med. dent. Klarkowski: Da gibt es sicher viele, die aber aus Gründen der ärztlichen Schweigepflicht hier nicht erwähnt werden sollten. Individuelle Geschenke als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit bleiben in Erinnerung.

In meiner langen Berufskarriere kann ich auf viele unvergessliche Ereignisse zurückblicken. Ein Moment ist mir besonders positiv in Erinnerung geblieben, als mir ein Patient zum Abschluss der Behandlung ein Ständchen auf der Tuba gespielt hat. Durch die sozialen Medien kann ich das wunderschöne Lächeln meiner Patienten auf Fotos vom Abschlussball, bei der Hochzeit oder einem Selfie oft noch nach Jahren bewundern.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. med. dent. Klarkowski: Die kieferorthopädische Behandlung ist eine lebenslange Investition in Ihre Gesundheit. Ein strahlendes Lächeln und ein perfekter Biss sind Ausdruck von Vitalität, Lebensfreude und Erfolg.

Deshalb ist es wichtig, dass das Ergebnis der kieferorthopädischen Behandlung erhalten bleibt. Ich empfehle meinen Patienten festsitzende Retainer an der Innenseite der Zähne zur Langzeitstabilisierung und zusätzlich herausnehmbare Zahnspangen für die Nacht in Form einer Nachtschiene oder Nachtspange.

Um nächtliches Zähneknirschen oder Pressen zu reduzieren, empfehle ich spezielle Kiefergelenks-Schienen (CMD-Schienen). Diese CMD-Schienen helfen auch, Verspannungen der Kiefer- und Nackenmuskulatur am Morgen zu vermeiden.

Zur Person

  • Dr. Marie-Catherine Klarkowski, Studium der Zahnmedizin an der FU Berlin Facharztausbildung zur Kieferorthopädin in Berlin und München
  • 2004-2020 Inhaberin der kieferorthopädischen Praxis relax & smile. Sanfte Kieferorthopädie München
  • 2020 Verkauf der Praxis und Marke, Tätigkeit als Kieferorthopädin, Speakerin und als Praxiscoach, Expertin für Alignertherapie, Expertin für Damontherapie
  • 2021-22 Chefredakteurin medondo Health, seit 2021 Chefredakteurin Luxury First Magazin

Zur Praxis

MAX 36, Premiumklinik mit Schwerpunkt für ästhetische und funktionelle Zahnmedizin, Prophylaxe und Parodontologie, Alignertherapie für Erwachsene, präprothetische Kieferorthopädie in bester Lage in München

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