Das jameda-Interview: 7 Fragen an Dr. med. Maria Siegert-Terzaki

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Maria Siegert-Terzaki interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Frauenärztin und Neuerungen in der Gynäkologie.

jameda: Frau Dr. Siegert-Terzaki, was hat Sie motiviert, Frauenärztin zu werden?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Da ich schon immer gerne operiert habe, sollte es auf jeden Fall ein operatives Fachgebiet sein. Neben dem großen operativen Spektrum fasziniert mich an der Frauenheilkunde die Deutlichkeit und Präsenz des Zyklus des menschlichen Lebens. Schwere Krankheit und Leid aber auch die Entstehung neuen Lebens in der Geburtshilfe.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Der Kontakt zu den Patientinnen. Das Gefühl Zeit zum Zuhören zu haben und die Möglichkeit zu helfen. Herausforderungen gibt es immer im Leben. Ich sehe diese eher als Ansporn und Motivation.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Vorurteilen gar nicht! Der natürlichen Scheu z.B. vor dem ersten Frauenarztbesuch begegnen wir mit viel Einfühlungsvermögen, Zeit und Sensibilität.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Sich Beistand zu holen, sei es bei der Familie, guten Freunden oder Selbsthilfegruppen. Wir Menschen sind emotional. Mit jemandem an der Seite lässt sich vieles besser ertragen. Auch unser Praxisteam begleitet gerne!

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Ich versuche im Gespräch herauszufinden, warum. Vielleicht hat der Patient das nicht richtig verstanden oder ist überfordert. Nie ist es böser Wille! Therapieplanung macht man mit dem Patienten, nicht ohne ihn! Die Zeiten des Halbgottes in weiß sind Gott sei Dank vorbei.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Unsere Praxis ist mit einem High-End-Hochfrequenz- Ultraschallgerät ausgestattet. Als wenige Zentren in NRW bieten wir die Therapie mit dem Vaginallaser zur Vaginalstraffung nach schweren Geburten oder zur nicht operativen Therapie von Inkontinenz an.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Siegert-Terzaki: Ja eine Patienten, die mit ihrer 12jährigen Tochter zu mir kam. Sie wollte sich bei mir bedanken, da es ohne mich ihre Tochter nicht gegeben hätte. Dieses einfache Kommen um Danke zu sagen und das Gefühl, dass wegen mit das kleine Mädchen noch am Leben ist, hat mich sehr berührt!

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