Das jameda-Interview: 6 Fragen an Dr. med. Jens Adermann

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Jens Adermann interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde und Unfallchirurg.

jameda: Herr Dr. Adermann, Sie sind Chefarzt in der Klinik für Manuelle Therapie. Was lieben Sie an Ihrer Arbeit und was sind die größten Herausforderungen im Klinikalltag?

Dr. Jens Adermann: Eine Besonderheit der Arbeit in der KMT ist der ständige Austausch mit Ärzten und Therapeuten aller Fachrichtungen. Dieser sehr enge Austausch dient natürlich in erster Linie dem Patienten. Aber es hilft einem auch selbst, sich jeden Tag auf’s Neue zu hinterfragen und hinsichtlich der Behandlungsformen auf dem neuesten Stand zu halten. Genau darin besteht in einem Klinikalltag sicher auch eine der großen Herausforderungen.

jameda: Was motiviert Ihr Team bei der täglichen Arbeit?

Dr. Jens Adermann: Die beste Motivation sind zufriedene Patienten. Unser Anspruch ist es, ihnen nach oft sehr langwierigen Krankheitsverläufen Linderung zu verschaffen. Und das ist auch nur gemeinsam im Zusammenspiel zwischen Ärzten, Therapeuten und Patienten zu schaffen. Denn die Gründe für chronische Schmerzerkrankungen sind meist äußerst vielschichtig.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Wie geht die Klinik für Manuelle Therapie mit Patienten in solchen Situationen um?

Dr. Jens Adermann: Auch hier sind wir immer als Team gefragt. Und darüber hinaus verfügen wir über äußerst gut ausgebildete Psychtherapeuten. Sie sind auf den Umgang mit Schmerzpatienten spezialisiert und geben ihnen sehr wertvolle Hilfestellung.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Dr. Jens Adermann: Das wäre eine Abschaffung der Budgetierung für Krankengymnastik im ambulanten Bereich.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Dr. Jens Adermann: Grundsätzlich ist das immer die Bereitschaft, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen, auch nach vielen Jahren Berufserfahrung. Aber ganz ehrlich, das dürfte wohl auf die meisten Berufsbilder zutreffen.

jameda: Was war die letzte große Veränderung in Ihrer Klinik?

Dr. Jens Adermann: Da fällt mir zuallererst die Förderung durch die Medaljon-Stiftung ein. Mit diesen Stiftungsmitteln in Höhe von 100.000 Euro finanziert die KMT Hamm die Miete eines Exoskeletts. Mit seiner Hilfe können wir mit spastisch gelähmten Kindern ein besonderes Gehtraining durchführen. Die Finanzierung ermöglichte uns auch, das erforderliche Fachpersonal anzustellen.

Aber auch das jüngst mit der Universität Luxemburg gestartete Forschungsprojekt zum Thema Schmerzmedizin dürfte richtungweisend sein.

Zur Person

Dr. Jens Adermann, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, ist seit 2017 Chefarzt der KMT Hamm. Zuvor war er Leitender Oberarzt an der Rommel-Klinik in Bad Wildbad. Dank zahlreicher Zusatzqualifikationen verfügt er über sehr hohe fachliche Kompetenz, insbesondere im Bereich der Schmerzmedizin.

Zur Klinik

Die mitten im Kurpark der Stadt Hamm gelegene Klinik für Manuelle Therapie Hamm ist eines der größten Schmerzzentren in Deutschland und Europa. Es werden Schmerzen aller Art behandelt und es steht das komplette Diagnostik- und Therapiespektrum einer modernen Schmerzmedizin zur Verfügung.

Orthopäde | Orthopäde Berlin | Orthopäde Hamburg | Orthopäde München | Orthopäde Köln | Orthopäde Frankfurt