Artikel 28/10/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Peter Kienzle

Dr. med. dent. Peter Kienzle Zahnarzt
Dr. med. dent. Peter Kienzle
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Peter Kienzle interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Kienzle, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Kienzle: Ich bin durch meinen Onkel bereits als Kind mit Zahnmedizin in Berührung gekommen. Ich fand es damals schon so spannend, dass ich ebenfalls diesen Beruf ergreifen wollte, woran sich während der gesamten Schulzeit nichts mehr änderte.

Für die chirurgische Facharztausbildung entschloss ich mich gegen Ende des Studiums. Meiner Überzeugung nach lassen sich alle zahnmedizinischen Spezialisierungen aus Lehrbüchern und auf Weiterbildungen erlernen, mit Ausnahme der Chirurgie. Hier ist eine solide ‘Grundausbildung’ und der Blick über den ambulanten Tellerrand nicht durch Vorträge oder Lehrbücher zu ersetzen.

Außerdem entwickelte sich die Implantologie gerade aus einer Nische hin zu einer echten Alternative bei Zahnverlust.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Kienzle: Eine Besonderheit ist, dass ich neben der oben geschilderten chirurgischen Facharztausbildung die darauf aufbauende Prothetik von Anfang an mit derselben Leidenschaft verfolgt habe.

Ein glücklicher Umstand war hiebei, dass ich während meiner Klinikjahre nicht nur unzählige Implantate inserieren, sondern eine Vielzahl davon auch mit Zahnersatz versorgen durfte. Und hierauf kommt es ja letztendlich an. Die Patienten freuen sich ja nicht über ein eingeheiltes Implantat, sondern über einen perfekt sitzenden und funktionierenden Zahnersatz, der darauf befestigt ist. Da an der Klinik meist die ‘schwierigen’ Fälle landeten, konnte ich mir bereits zu Beginn meiner beruflichen Karriere einen enormen Erfahrungsschatz aneignen.

Da ich aber immer auch Zahnarzt geblieben bin, steht bei mir Zahnerhalt an oberster Stelle. Über eine perfekt sitzende Krone freue ich mich genauso wie über ein eingeheiltes Implantat. Meinen Patienten kann ich somit aus einer Hand eine optimale Beratung und Versorgung aus beiden Bereichen anbieten.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Kienzle: Hier gibt es einige Kollegen: Dr. Karl Ludwig Ackermann, der die Implantologie in den 2000er Jahren maßgeblich in Deutschland geprägt hat. Prof. Khoury, der die Augmentationsverfahren mit autologem Knochen stark beeinflusst hat. Außerdem Prof. Sculean und Prof. Zucchelli auf dem Gebiet der plastischen Parodontalchirurgie.

Im Bereich der Funktion und Prothetik sind noch ZTM Udo Plaster und Zirkonzahn zu nennen. Sie lösten mit ihren Methoden zur Kieferrelation und der Rekonstruktion komplexer Fälle mit Ihren Entwicklungen einen Paradigmenwechsel aus. Ich habe sie in Hospitationen und Workshops alle persönlich kennengelernt.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Kienzle: Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung im Bereich der Prothetik und Zahntechnik aktuell bietet, sind enorm. Durch Face- und Intraoralscanner, 3D-Röntgen und 3D-Druck, was uns alles zur Verfügung steht, ist eine Visualisierung der geplanten Arbeit für uns zur Routine geworden, wie sie vor ein paar Jahren nur in Forschungsabteilungen an Unis anzutreffen war.

Diese 100-prozentige Reproduzierbarkeit ermöglicht es uns, Provisorien anzufertigen, die 1:1 dem geplanten Endergebnis entsprechen. Sich eventuell ergebende Änderungen sind ebenso präzise auf die endgültige Arbeit übertragbar.

Außerdem können wir mit diesen Technologien viel schneller zum Ergebnis kommen als auf konventionellem Weg. Zusätzlich ermöglichen diese Verfahren auch den Einsatz neuer Materialien. Beispielsweise ist dadurch die Qualität unserer Schienen deutlich höher als bei konventionell hergestellten.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Kienzle: Diese aktuell stattfindende Transformation ist mit hohen Investitionen verbunden. Außerdem muss man diesen neuen Technologien aufgeschlossen gegenüber stehen und bereit sein zu lernen und seine Komfortzone zu verlassen. Dies wird für viele Praxen sicher schwierig.

Wir genießen diesen Wandel und sehen es als eine Bereicherung für unsere tägliche Arbeit und für die Patienten, die wir behandeln.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Kienzle: Meine stets fröhliche und gut gelaunte Art. Mein hohes Maß an Kompetenz und Einfühlungsvermögen. Oft wird auch das professionelle Zusammenspiel zwischen mir und meinen Assistenzen gelobt, da wir uns sozusagen blind verstehen, ohne Anweisungen erteilen zu müssen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Kienzle: Dass die meisten den besonderen Wert Ihrer Behandlung auch bemerken und zu schätzen wissen. Besonders bei den umfangreichen Behandlungen sind uns die Patienten auch nach Jahren noch dankbar für die erbrachte Leistung. Besonders auffällig ist das bei Patienten, die bei ihrem alten Zahnarzt erfolglos über ihre Probleme klagten, ohne dass sie beseitigt wurden. Wenn sie dann bei uns landen und wir ihnen endlich helfen, werden sie geradezu Fan der Praxis.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Kienzle: Wir behandeln regelmäßig Bulimie-Patienten. Viele von ihnen werden oft nicht ernst genommen und die Behandlung abgelehnt oder hinausgezögert. Diesen Patienten wieder Ihr Lächeln zurückzugeben, ist immer ein ganz besonderer Moment.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Kienzle: Nicht von exotischen Zahncremes und außergewöhnlichen Inhaltsstoffen verwirren lassen. Der entscheidende Bestandteil ist Fluorid und in allen handelsüblichen Zahnpasten enthalten. Neben der Zahnpasta sind die Putztechnik und eine zusätzliche Zwischenraumreinigung mit Zahnseide oder Bürstchen unverzichtbar. Außerdem sollte, je nach individuellem Risiko, ein- bis viermal jährlich eine Professionelle Zahnreinigung erfolgen. Unsere Prophylaxe-Mitarbeiterinnen und Dentalhygienikerin instruieren und motivieren unsere Patienten hierbei regelmäßig, um ihr Kauorgan langfristig gesund zu erhalten.

Zur Person

  • Studium in Freiburg in Breisgau 1993-1998
  • Promotion in Düsseldorf 1999
  • Assistenzzeit 2000-2002 im Raum Stuttgart
  • Facharztausbildung Oralchirurgie Schlossparkklinik Berlin 2002-2005
  • Angestellter Zahnarzt und Oralchirurg in Berlin 2005-2008
  • Praxisgründung ‘Zahnärzte edelweiss’ 2008

Zur Praxis

2008 zusammen mit Dr. Schauer gegründet, befindet sich die Praxis im Zentrum von Charlottenburg im 14. Stock des Dorint-Gebäudes (ehemals Sofitel) am Kranzler Eck.

Zusammen mit den Zahnärzt:innen Dr. Wiebke Friedel, ZÄ Sabrina Niggemann, Dr. Ina Eilermann und ZÄ Anja Viktorov decken wir das gesamte Spektrum der Zahnmedizin ab. Darüber hinaus verfügen wir über ein Inhouse-Zahnlabor, mehrere Prophylaxe-Assistentinnen, eine Dentalhygienikerin sowie ein ambulantes Narkoseteam runden unser Behandlungsspektrum ab.

Wir sind mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus und großem Enthusiasmus bestrebt, jedem Patienten die für ihn beste Versorgung zu ermöglichen.

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