Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Christian Döbler interessante Fragen zu seinen schönsten Erlebnissen in der Praxis und seiner Meinung von Ästhetischer Chirurgie.
jameda: Herr Dr. Döbler, was hat sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden?
Herr Dr. Döbler: Die Entscheidung fiel bereits während des Studiums bei einer Famulatur in der Plastischen Chirurgie. Mich reizte die Verbindung Medizin und Schönheit, sozusagen das „Bildhauen am lebenden Objekt“.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Döbler: Wenn Patientinnen nach einer Brustvergrößerung von einem „neuen Lebensgefühl“ berichten oder dass sie „heulen könnten vor Glück“, dann freut mich das ganz besonders. Solche Emotionen kann man als Arzt in fast keinem Fachgebiet erleben und deswegen bin ich froh und dankbar, in dieser Disziplin gelandet zu sein. Deshalb darf ich die Schönheitschirurgie als (m)einen Traumberuf bezeichnen. Natürlich müssen die Grenzen des Fachgebietes den Patienten auch aufgezeigt werden, ein stark übergewichtiger Patient beispielsweise kann von einer Fettabsaugung kaum profitieren.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Döbler: In der Praxis begegnen mir Vorurteile kaum, da diese Patienten der Schönheitschirurgie gegenüber aufgeschlossen sind. Im Alltag mögen viele Menschen diese Art der Medizin als „unnötig“ einstufen. Dies sehe ich ganz anders: Einer Patientin mit Reiterhosen muss niemand sagen, sie solle mal ein bisschen Sport machen. Denn leider ist durch keine Übung im Fitnessstudio eine selektive Reduktion von Fettpölsterchen möglich – man kann nur insgesamt abnehmen. Und ob eine Brustvergrößerung „nötig“ ist oder nicht, muss doch der Patientin überlassen werden, die sich täglich im Spiegel betrachtet und sich in ihrem Körper wohlfühlen sollte. Oft lässt sich als Außenstehender erst nach der Operation erahnen, wie groß der Leidensdruck für die Patientin vor der Operation gewesen sein muss.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Döbler: Gerade Narben haben wenige Wochen nach der Operation noch nicht ihre endgültige Erscheinung erreicht - im Idealfall flach, blass, schmal. Ein wirkliches Problem stellt dies aber nicht dar, da der Patient sich an der verbesserten Körperform in der Regel direkt nach der Operation erfreuen kann und so die Wartezeit für die Narbenreifung gerne in Kauf nimmt.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Döbler: Wenn man Patienten vor Augen führt, wie wichtig beispielsweise ein Kompressions-BH oder ein Kompressionsmieder für die Ausbildung einer harmonischen Körperform nach der Operation sind und ihnen womöglich auch Fotos von Negativbeispielen zeigen kann, ist eine ausreichende Compliance der Patienten in der Regel gewährleistet.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Döbler: In meinem Fachbereich Plastische und Ästhetische Chirurgie wäre es wünschenswert, wenn manche Anträge auf Kostenübernahme (z.B. für Brustverkleinerung oder Bauchstraffung) schneller und unbürokratischer von Seiten der Krankenkassen geprüft würden.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Döbler: Ärzte sollten auf der einen Seite Kompetenz ausstrahlen, andererseits sich aber auch auf Augenhöhe mit den Patienten sehen, schließlich gilt es gerade in der Schönheitschirurgie den Wünschen des Patienten so weit wie möglich nachzukommen.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Döbler: Als eine Patientin mir nach einer Brustoperation sagte, dass sie nun die schönsten Brüste hätte, die sie je gesehen hatte, mag das natürlich übertrieben gewesen sein, aber ich fand das toll! Im Anschluss merkte ich auch, dass sie sich viel auffälliger kleidete und mehr Selbstbewusstsein ausstrahlte.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Döbler: Keine Schönheitsoperation soll und kann eine gesunde Ernährung und einen vernünftigen Lebensstil mit ausreichend sportlicher Betätigung ersetzen. Umgekehrt können Ernährungsumstellung und Sport aber auch keine Schönheitsoperation ersetzen.
Dr. Döbler ist seit 2004 Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, seit 2006 besitzt er die europäische Facharztreife (EBOPRAS). Seine Schwerpunkte liegen in der Korrektur von Brust (Brustvergrößerungen, -straffungen, -verkleinerungen) und Bauch (Bauchdeckenstraffungen) sowie Fettabsaugungen.
An zwei Standorten ist Dr. Döbler tätig: Seine Praxis in Wuppertal ist in barockem Stile eingerichtet, seine Praxis an der Königsallee in Düsseldorf modern und elegant.
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