Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Herrn Dr. Maroofi interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Dr. Maroofi, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Maroofi: Selbst nach dem Abitur war ich unentschlossen, was ich studieren wollte. In der Schule wurde man nicht wirklich auf seine Studienmöglichkeiten und damit verbundenen Perspektiven vorbereitet. Da ich aus einer Akademikerfamilie mit zwei Ingenieuren und einem Mathematiker komme, war es jedoch klar, dass ich studieren musste. Meine Mutter empfahl mir ein Medizin-Studium. Nach und nach fand ich Freude an der Kombination aus Medizin, logischem Denken und handwerklichem Geschick.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Maroofi: Wenn ich durch meine Praxis gehe und sehe, wie schnell sie sich durch Einsatz und harte Arbeit entwickelt hat und noch weiterentwickelt. Kompromisslos hochqualitative Arbeit, ein offenes Ohr und das Vertrauen unserer Patienten haben das ermöglicht. Eine Sache müssen Sie wissen: Als ich die Praxis Ende 2014 in einem desolaten Zustand übernahm, war nicht klar, ob sich die Situation überhaupt erholt. Heute zu sehen, dass wir ein fester Anlaufpunkt für viele Patienten aus Bergedorf und Hamburg geworden sind, erfüllt mich daher mit Stolz.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Maroofi: Tatsächlich tritt diese Situation bei uns aufgrund der teilweise sehr komplexen Therapiepläne häufig auf. Meist sind sich die Patienten des Aufwands bewusst. Wenn nicht, sage ich meinen Patienten, dass sie jetzt nur an den nächsten Schritt ihrer Therapie denken sollen. In meine Behandlung baue ich auch die nötige Pausenzeit ein. Ich habe vollkommen Verständnis für die mentale und körperliche Herausforderung, die damit einhergeht.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Maroofi: Ich habe lediglich eine aufklärerische Funktion und gebe dem Patienten, wenn möglich, mehrere Therapie-Alternativen an die Hand. Wenn ein Patient meinen Therapieplan nicht befolgt, dann ist das so. Damit habe ich mich abgefunden. Gleichzeitig werde ich keine Therapie durchführen, die ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Glücklicherweise kommt das Problem fast nie auf.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Maroofi: Vorsorgemaßnahmen verstärkt bezuschussen. Die Prävention von Erkrankungen ist das A und O. Viele Menschen versuchen heutzutage, sich ausgewogen und hochwertig zu ernähren und Sport zu machen. Auch den Zähnen und dem Mund kommt eine besondere Bedeutung in der Prävention von Erkrankungen zu. Der Mund stellt die Eintrittspforte unseres Körpers dar. Indem wir also mehr acht auf unsere Zähne und die Gesundheit unseres Kauorgans geben, leisten wir einen großen Beitrag zu einem langen, aktiven und gesunden Leben. Fazit: Gesundheit beginnt im Mund!
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Maroofi: Empathie und Service. Viele Ärzte sollten sich, wenn möglich, mehr Zeit für ihre Patienten nehmen, ihnen besser zuhören und auf sie eingehen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Maroofi: Wir haben diverse neuere Gerätschaften sowohl für das Meisterlabor als auch für die Therapie, die unsere Behandlungsergebnisse verbessern. Unsere Verfahren moderner Art sind unter anderem: Vollkeramikrestaurationen, Implantat und Versorgung in der gleichen Sitzung, Dämmerschlafbehandlungen und Aufzeigen von Defekten mittels intraoraler Kamera.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Maroofi: Es gibt da einen Patienten, der uns aus Angst nicht einmal für die Terminvergabe anrufen konnte (davon gibt es einige). Aber wir konnten ihn schließlich komplett von Füllungen über Wurzelkanalbehandlungen, Kronen und Implantaten versorgen, ohne ihn in Narkose setzen zu müssen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Maroofi: Investieren Sie mehr Zeit und Geld in die Prophylaxe Ihrer Zähne. Schneller als Sie denken, sind wir Zahnärzte arbeitslos.
Zur Person
In Berlin geboren und aufgewachsen führte das Leben Dr. Maroofi im Alter von 20 Jahren in die Hansestadt. Mittlerweile ist er hier mehr als angekommen und sieht Hamburg als seine Heimat an. Hier hat er sein Studium abgeschlossen, seine Frau kennengelernt und hier sind seine Kinder geboren.
Zur Praxis
Die Praxis am Herzog-Carl-Friedrich-Platz 1 besteht seit ca. 30 Jahren. Immer als Einbehandlerpraxis geführt, arbeiten in der Praxis ZahnKunst mittlerweile vier Zahnärzte.
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