Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Dr. Jan Foitzik interessante Fragen zu seinen Erfahrungen in der Zahnmedizin und technischen Neuerungen in der Implantologie.
jameda: Herr Dr. Foitzik, was hat sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Foitzik: Ich war schon immer sehr an feiner und genauer Arbeit interessiert und habe mich als Kind schon im Modellbau ausgetobt. Durch meine Eltern sowie auch durch meine Ausbildung als Zahntechniker bin ich später zur Zahnmedizin gekommen.
Die Versorgung von zahnlosen Patienten mit neuem Zahnersatz, der nicht von echten Zähnen zu unterscheiden ist, hat mich fasziniert und begeistert mich auch heute noch.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Foitzik: Für jeden Patienten die passende Versorgung zu finden ist eine sehr große Herausforderung. Gerade schwierige Fälle am Ende der Therapie optimal zu versorgen ist mein Ziel in der Praxis.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Foitzik: Viele Patienten haben Angst vorm Zahnarzt und denken, man würde Sie nur quälen wollen. Die Herausforderung ist gerade den Angstpatienten die Angst zu nehmen und den Besuch beim Zahnarzt so stressfrei wie möglich zu gestalten.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Foitzik: Gerade Patienten mit einer umfangreichen Anamnese müssen gut geplant werden. Bei Patienten mit Störungen der Kauebene und/oder craniomandibulären Disfunktionen (CMD) kann eine Therapie Jahre dauern bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden kann. Hier rate ich zur Geduld und arbeite mit einem Netzwerk in Darmstadt zusammen (Physiotherapie, Orthopädie, Osteopathie, etc.) um dem Patienten die beste Versorgung bieten zu können.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Foitzik: Ich versuche dem Patient nochmals ausführlich meinen Therapieplan zu erklären und die Vorteile aufzuzeigen, sollte er einer ganz anderen Meinung sein und kein Vertrauen aufgebaut werden können, breche ich die Behandlung ab.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Foitzik: Bestimmte Versorgungen in der Zahnmedizin, die durch die Krankenkassen bezahlt werden, sind nicht mehr zeitgemäß, hier sollte der Patient ein Recht auf modernere Behandlungsmethoden haben.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Foitzik: Jeder Mensch ist anders und kein Therapieweg derselbe. Der Mensch sollte als „Gesamtes“ betrachtet werden und nicht nur jeder seinen Fachbereich abklären – eine Zusammenarbeit mit medizinischen Kollegen ist mir sehr wichtig.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Foitzik: Da ich sehr technikbegeistert bin, sind wir in unserer Praxis mit den neusten technischen Gerätschaften ausgestattet (DVT, Endometrie, Lupenbrille, etc.). Gerade in der Implantologie ist die minimalinvasive navigierte Chirurgie ein Themenbereich, der mich sehr interessiert.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Foitzik: Durch die Neuversorgung eines vollständigen Kiefers mit Implantaten mit vorherigem Knochenaufbau konnte ich einer Patientin nach Jahren ein neues Lebensgefühl schenken. Diese Patientin ist noch immer sehr dankbar und ich freue mich jedes Mal wenn Sie zur Kontrolle zu mir in die Praxis kommt.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Foitzik: Gerade gesunde Zähne sollten regelmäßig kontrolliert und durch unsere Prophylaxe gereinigt werden. Die meisten Patienten kommen leider erst, wenn die ersten Beschwerden auftreten. Zähne halten bei der richtigen Pflege ein Leben lang.
Dr. Foitzik absolvierte eine Ausbildung zum Zahntechniker und begann gleichzeitig sein Studium der Zahnmedizin in Mainz. Er promovierte 2012 und verfügt zudem über eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie und die Ausbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Implantologie.
Das OPI Zentrum für Zahnmedizin und Chirurgie wurde 1981 durch meinen Vater gegründet (als Operations und Implantatzentrum) und besteht somit seit über 35 Jahren in Darmstadt. Anfangs nur als chirurgische Überweiserpraxis geführt, ist im Jahr 2013 ein zweiter Standort hinzugekommen der sich mit der „normalen“ Zahnmedizin befasst.
Beide Praxen bieten die „gesamte Welt der Zahnmedizin“ in 2 Standorten in Darmstadt.
Unser Team besteht aus 10 Zahnärzten/Oralchirurigen und einem Team von rund 50 Personen.
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