Das jameda-Interview: 9 Fragen an Frau Dr. Iwona Hemken

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Iwona Hemken interessante Fragen zu Ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Hemken, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?
Frau Dr. Hemken: Ich entstamme einer Zahnarztfamilie. Für mich musste es immer ein Beruf sein, der sich mit Menschen befasst. Helfen und Heilen bilden eine Symbiose, eng verbunden mit dem Beruf des Zahnarztes. Die Vielseitigkeit des Berufes (konservierende Behandlung, Prophylaxe, Implantologie, Chirurgie, Endodontie, Parodontologie) entsprechen meinem Wunsch nach der kompletten Betreuung des Patienten, wobei mich qualitative Fortbildungen immer reizen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen? 
Frau Dr. Hemken: Ich erfreue mich besonders über das freundschaftliche und vertrauensvolle Verhältnis zwischen meinen Patienten und mir. Die größte Herausforderung besteht für mich darin, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen sowie möglichst immer qualitative einwandfreie Arbeit zu leisten, damit die Patienten auch in 20 Jahren noch zu uns in die Praxis kommen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis? 
Frau Dr. Hemken: Viele neue Patienten haben Angst und denken, dass die Behandlung schmerzhaft sei. Sie vom Gegenteil zu überzeugen, ist sehr wichtig.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?  
Frau Dr. Hemken: Wir motivieren die Patienten ständig, auch während der Behandlung durchzuhalten und zeigen Ihnen die Vorteile, die Sie nach der Behandlung erwarten, auf. Um den Patienten seelisch zu entlasten, führen wir unsere Behandlungen sehr zeitnah durch.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Hemken: Wir klären weiter auf und versuchen den Patienten zu überzeugen, die Behandlung durchzuführen. Nach erfolgter Therapie haben wir in unserer Praxis ein Recallsystem - Patienten werden regelmäßig von uns erinnert, bestimmte Kontrollen und Prophylaxemaßnahmen durchzuführen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Dr. Hemken: Vor allem im kollegialem Umgang mit Patienten sowie mit dem gesamten Praxisteam. Außerdem sollte jeder Arzt lernen, seinen Patienten zuzuhören.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden? 
Frau Dr. Hemken: Neben der allgemeinen zahnärztlichen Einrichtung verfügen wir über einen Scanner (Abdruck per Computer), eine computergesteuerte Schleifmaschine zur Herstellung von Keramikinlays und Keramikkronen, ein Velscope zur Tumorfrüherkennung durch Licht, ein Piezochirurgiegerät (Schwingungen) und dreidimensionales Röntgen. Mit dem Softlaser können wir heute Parodontose-Behandlungen und Wurzelfüllungen durchführen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Hemken: Ja. Ich habe einen Direktor einer großen Fluglinie behandelt, der einen langen Schnauzbart trug, immer undeutlich sprach und nie lachte, weil seine Zähne in einem schrecklichen Zustand waren. Nach der Sanierung kam er am nächsten Tag wieder in die Praxis, der Bart war ab, er zeigte mir ein breites Lachen und sagte: '20 Jahre habe ich nicht gelacht. Ich bin ein anderer Mensch“.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben? 
Frau Dr. Hemken: Im Bereich der Zahnmedizin ist die regelmäßige Kontrolle und die professionelle Zahnreinigung der sicherste Garant dafür, dass keine großen Sanierungen fällig werden.

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