Das jameda-Interview: 9 Fragen an Dr. Dr. Tobias Unterhuber

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Dr. med. dent. Tobias Unterhuber interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als MKG-Chirurg und Oralchirurg.

jameda: Herr Dr. med. Dr. med. dent. Tobias Unterhuber, was hat Sie motiviert, MKG-Chirurg und Oralchirurg zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Die Funktion und der Aufbau des menschlichen Körpers haben mich schon immer fasziniert. Ursprünglich habe ich aus diesem Grund Humanmedizin studiert und wollte mich anfangs auf die plastische Chirurgie spezialisieren. Im Verlauf habe ich jedoch gemerkt, dass die vielfältigste und spannendste Region das Gesicht darstellt. Ich habe dann auch das Zahnmedizinstudium angeschlossen, um Mund-Kiefer-Gesichtschirurg bzw. Oralchirurg werden zu können.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Mein Tätigkeitsfeld umfasst die komplette Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Oralchirurgie. Vor allem Weisheitszähne, Wurzelspitzenresektionen, Haut- und Schleimhauttumore bis hin zu Kieferbrüchen und -umstellungen gehören zum täglichen Brot. Einer der Tätigkeitsschwerpunkte ist der komplexe Knochenaufbau im Kieferbereich und die Implantation.

Er kann in unserer Praxisklinik in Lokalanästhesie, Narkose oder im Dämmerschlaf erfolgen. Mein gesichtschirurgischer Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Ästhetik. Lidplastiken sowie Unterspritzungen und Fadenliftings fallen hierunter. Das Besondere an meiner Tätigkeit ist, dass sich die meisten Felder überschneiden und somit in den meisten Fällen ein ganzheitlicher Therapieansatz erforderlich ist.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Mit Sicherheit meine ehemaligen Chefärzte Prof. Paulus, Prof. Gosau und Prof. Wolff, allesamt Koryphäen in ihrem Bereich. Ihnen habe ich meine breite Ausbildung sowie die operativen Fertigkeiten zu verdanken. Selbstverständlich auch mein Vater, Dr. Erich Unterhuber, der mir die Medizin sozusagen in die Wiege gelegt hat.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Vor allem die Digitalisierung ist im Praxisalltag eine Erleichterung. Viele Arbeitsschritte werden dadurch sinnvoll verkürzt und effizienter gestaltet. Für unsere Angestellten stellt dies eine immense Arbeits- und Zeitersparnis dar. In den meisten Fällen ist durch den Einsatz digitaler Verfahren überdies eine noch genauere Planung möglich und führt zu besseren Behandlungsergebnissen.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Eine der größten Herausforderungen in der Kieferchirurgie ist die Weiterentwicklung der regenerativen Verfahren im Bereich des Knochens, aber auch der Schleimhäute. In den letzten Jahren hat sich dieser Bereich bereits stetig fortentwickelt, sodass es für größere Knochen- oder Schleimhautschwund eine Lösung gibt. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Möglichkeiten weiterentwickeln und wann der Weg zur Regeneration mittels körpereigener Stammzellen endgültig eingeschlagen wird.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Ich denke, unsere Patienten schätzen einen ehrlichen und professionellen Umgang mit ihnen. Transparenz sowohl über Behandlung als auch eventuell damit verbundene Kosten schafft eine langfristige Vertrauensbasis und der Patient fühlt sich gut aufgehoben.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Ich schätze an meinen Patienten eine offene Kommunikation über ihre Erwartungshaltung an die Behandlung(en). Dann kann gemeinsam erörtert werden, ob und wie sie zu erfüllen ist. Denn im Ergebnis kann ich nur zufrieden sein, wenn es auch der Patient ist.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: Ein Erlebnis, das mir sofort in den Sinn kommt, war ein kleines Mädchen, das einen bösartigen Knochentumor im Bereich des Oberarmes hatte. Der Oberarmknochen wurde in einer gemeinsamen Operation mit der orthopädischen Klinik entfernt und durch einen der beiden Unterschenkelknochen ersetzt.

Nach dieser fast 12-stündigen Operation konnte die kleine Patientin nach bereits 2 Wochen wieder aus der Klinik entlassen werden. Bereits einige Monate später konnte das Mädchen schon wieder mit ihren Freunden spielen und hatte kaum Einschränkungen. 1 Jahr später konnten wir bereits ein Wachstum des ‘neuen Armes’ feststellen und das kleine Mädchen war dauerhaft geheilt.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Dr. Unterhuber: In den Pandemiezeiten wurde einem mal wieder vor Augen geführt, wie wichtig die Gesundheit ist und, dass Nebensächlichkeiten und ‘Luxusprobleme’ zweitrangig sind. Daher empfehle ich, das Leben zu genießen, sich gesund zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen. Naja, und natürlich empfehle ich, sich gut um seine Zähne zu kümmern, denn nichts ist so wertvoll wie die eigenen Zähne.

Zur Person

Ich bin Mund-Kiefer-Gesichtschirurg sowie Oralchirurg und habe im Jahr 2021 von meinem Vater die Praxisklinik Dr. Unterhuber in Traunstein übernommen. Neben diesen beiden Fachgebieten bin ich seit einigen Jahren auf den Bereich der Ästhetik spezialisiert.

Zur Praxis

Unsere Praxisklinik wird mittlerweile in der 5. Generation Dr. Unterhuber geführt. Sie ist zentral in Traunstein gelegen und auf die Fachgebiete Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Zahnmedizin und Ästhetik spezialisiert. Unsere Praxis ist sehr modern ausgestattet und arbeitet nur mit den hochwertigsten Materialien.

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