Artikel 07/01/2022

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Dr. Dr. med. dent. Eberhard Bender

Dr. med. Dr. med. dent. Eberhard Bender Mund-Kiefer-Gesichtschirurg
Dr. med. Dr. med. dent. Eberhard Bender
Mund-Kiefer-Gesichtschirurg
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Dr. med. dent. Bender interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

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jameda**: Herr Dr. Dr. Bender, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Dr. med. dent. Bender: Nach meinem Abitur wollte ich unbedingt Medizin studieren. Die mir auferlegte lange Wartezeit bis zur Zulassung zum Studium nutzte ich zunächst mit einer zweijährigen Bundeswehrzeit, einem Studium vorklinischer Semester in den USA an einer Miltärakademie in Charleston und einer Teilausbildung zur Zahntechnik in Nürnberg.

Schließlich begann ich mein Medizinstudium in Erlangen mit Anerkennung von Semestern aus dem Studium in den USA. Durch eine zufällige Bekanntschaft in der Kieferchirurgischen Klinik in Erlangen formierte sich im Laufe des Medizinstudiums mein starkes Interesse an der Kieferchirurgie. Das festigte sich derart, dass ich diesen Beruf unbedingt erreichen wollte.

Das bedeutete aber auch noch mehr Ausbildung und eine deutliche Verlängerung des Medizinstudiums, da zusätzlich das Studium der Zahnmedizin nötig war. Nach Abschluss beider Studien absolvierte ich die Ausbildung zum Kieferchirurgen an der Uni Erlangen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Dr. med. dent. Bender: Zunächst habe ich über viele Jahre ein relativ großes Spektrum der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in eigener Praxis angeboten. Viele Gründe haben schließlich dazu beigetragen, mich von therapeutischen Eingriffen zu trennen, die in der Häufigkeit sowieso schon weniger von Bedeutung waren und im Ablauf des Praxisalltages in keinem Verhältnis zum organisatorischen Aufwand standen.

Letztlich kann ich mich den Therapien, die von Patientenseite tagtäglich am häufigsten verlangt werden, so mit größerer Intensität widmen. Um die Eingangsfrage jetzt zu beantworten, so gilt meine besondere Zuwendung dem Gebiet der Implantologie mit all seinen Herausforderungen. Die Voraussetzung, für ausreichenden Knochen zu sorgen, ist die Aufgabe, der ich mich besonders gerne widme.

Wenn man ehrlich ist, ist ein Kriterium, das die Lebensqualität ausmacht, die Nahrungsaufnahme mit Zähnen genießen zu können. Die Implantologie ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass eine durch Implantate kauunterstützende Maßnahme für die allermeisten Patienten möglich ist.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Dr. med. dent. Bender: Es ist sicher nicht von der Hand zu weisen, dass mein ausbildender Vorgesetzter für die Facharztzeit der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Herr Professor Emil Steinhäuser, an der Universitätsklinik Erlangen viele meiner fachärztlichen Maßnahmen geprägt hat – ob bewusst oder auch unbewusst.

Ob er dabei mein generelles Vorbild darstellt, kann ich nicht sagen. Er ist für bestimmte Verhaltensweisen in meinem Fachbereich ein Vorbild und ich würde es diesbezüglich auch nie anders machen. In meiner langjährigen Erfahrung bei vielen Begegnungen, gibt es einige Menschen, die mich beeindruckt und auch beeinflusst haben, bestimmte Methoden, Maßnahmen und auch den Umgang mit speziellen fachbezogenen Problemen zu übernehmen.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Dr. med. dent. Bender: Wenn ich die Anfangszeit meiner Praxistätigkeit vor vielen Jahren mit der letzten Zeit vergleiche, stelle ich einfach fest, dass eine Alltagsroutine mit der genauen Kenntnis, wie organisatorische Dinge ihren bewährten Ablauf haben und unerwartete Vorkommnisse mit mehr Erfahrung angegangen werden können, sehr wohltuend ist. Dabei erleichtert die, schon seit Jahren eingeführte digitale Patientenverwaltung, den Praxisalltag.

Dagegen stehen die ständig zunehmenden, den Praxen aufgebürdeten Verwaltungsmaßnahmen, ob sinnvoll oder weniger sinnvoll – aktuell steht allen Praxen die Verwendung des elektronischen Heilberufeausweises und die elektronische Patientenakte als umzusetzende Neuerung ins Haus.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Dr. med. dent. Bender: Für eine ausgewogene Versorgung der Bevölkerung durch den Fachbereich der Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie ist m. E. das Konstrukt der Praxis im herkömmlichen Sinne jeder anderen Vorstellung überlegen. Eine personenbezogene, individuell- menschliche Behandlungsatmosphäre kann nur so gelingen und muss unbedingt beibehalten werden.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Dr. med. dent. Bender: Ich bin für all meine operierten Patienten nach dem Eingriff immer persönlich zu jeder Zeit bei Bedarf über Handy erreichbar.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Dr. med. dent. Bender: Eine Behandlung führt in den allermeisten Fällen zu einem besseren Ergebnis, wenn sich unabhängig vom fachlichen korrekten Therapieeinsatz ein vertrauensvolles Klima zwischen Patient und mir als Behandler entwickelt. Patienten, die dies erkennen und sich bewusst so verhalten, schätze ich besonders. So macht mir mein Beruf ohne Zweifel am meisten Freude.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. med. dent. Bender: Ein einzelnes herausragendes Erlebnis fällt mir spontan nicht ein. Es gibt sicherlich einige Begebenheiten, die ich aufzählen könnte. Darunter fallen z. B. operative Herausforderungen, die nicht selbstverständlich, aber dennoch zum erfolgreichen Ausgang geführt haben.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. med. dent. Bender: Es ist sicherlich sinnvoll, seinen Körper so deuten zu lernen, dass man bei wiederholten Beschwerden bereit ist, mal einen Arzt aufzusuchen. Also ein gewisses Grundvertrauen in die Medizin sollte man schon haben.

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