Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. Alex Dumitrescu-Ceausu

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Alex Dumitrescu-Ceausu interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu, was hat Sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Schon früh im Studium hatte mich der allgemeine medizinische Alltag in die Realität geholt. Streng getaktetes Arbeiten, kurze Patientenkontakte, viel von den Kassen verlangter „Papierkram“. Kurz gesagt: wenig Zeit für den individuellen Patienten. Dies ist im Bereich der Plastischen Chirurgie gänzlich anders.

Zudem war die Chirurgie für mich der Grund das Medizinstudium zu beginnen. Die Plastische Chirurgie ist als Facharzt-Untergruppe nochmals faszinierender. Die Möglichkeit, Form und Funktion wiederherzustellen und zu verändern, ist in keinem Fachgebiet so vertreten. Sie stellt aber nicht nur hohe Ansprüche an das Wissen, sondern auch die Kreativität. Denn es ist nicht alles nach einem Patentrezept zu behandeln.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Die Sprechstunden, Behandlungen und Operationen, also das rein medizinische, bereiten mir die meiste Freude. Die nichtmedizinischen Aspekte wie Verwaltung, Personal etc. sind weniger meins.

Die größte Herausforderung sehe ich in der schier unendlich großen Zahl an Anbietern von ästhetischen Behandlungen. Internisten, die Fettabsaugungen und Bauchdeckenstraffungen durchführen. Kosmetikerinnen, die Unterspritzungen machen. Und die Patienten die wie auch immer an diese Stellen geraten sind – teils mit desaströsen Folgen. Diese Patienten richtig zu lenken und zu informieren scheint in der aktuellen Trump-Zeit mit Fakenews von allen Seiten sehr kompliziert.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Ich sehe so jung aus, wie lange ich das überhaupt schon mache. Oder „Operieren Sie mich? Ich hoffe ja schon, Sie machen einen kompetenten Eindruck, aber Sie sind so jung.“ Das passiert mir mindestens einmal die Woche, wenn nicht häufiger.

Wenn ich sage, ich mache seit 2010 reine Plastische und Ästhetische Chirurgie und mit Medizin habe ich im Jahre 2001 angefangen sind alle immer erstaunt.

Ansonsten hat sich in den letzten Jahren ein immer größeres Grundmisstrauen gegen Ärzte in den Patientenköpfen festgesetzt.

Geiz ist geil. Dass die Behandlungen übertrieben teuer seien und häufiger mit Billiganbietern verglichen wird. Denen ist jedoch nicht zu helfen, ich schicke sie auch weiter. Einige kommen dann geschockt über eine Massenabfertigung zurück.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Das kann ich nicht pauschal sagen. Es verlangt immer ein individuelles Verhältnis. Ich rate fast nie zwei unterschiedlichen Patienten das gleiche. Es gibt Kämpfer, sich von der Natur betrogen gefühlte Patienten, niedergeschlagene Patienten und viele, viele andere. Manchmal wechseln diese Charakterzüge auch im Laufe einer langen Behandlung. Die können nichts mit einem „Patentrat“ anfangen. Wichtig ist jedoch zu vermitteln, dass man die Behandlung gemeinsam durchsteht und der Patient nicht allein dasteht.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Das ist schwierig, tadeln nutzt nichts. Man muss den Patienten seine Eigenverantwortung bewusst machen, es notieren und den Patienten keinesfalls wegschicken. Denn wenn die Behandlung misslingt, weil sich der Patient nicht an Abmachungen hält, heißt es dann bloß „Mensch wo bist du denn gewesen, dass du so aussiehst?“. Man sollte jegliche unangenehme Sache eng an sich binden, sonst hat man noch mehr Probleme, wenn das Glattbügeln scheitert, selbst wenn der andere schuld ist.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Ich bin aus dem Gesundheitssystem ausgetreten, da es für mich in dieser Form wenig zukunftsfähig ist. Es ist weit vom Patienten als Mittelpunkt abgewichen. Das rein Finanzielle steht im Vordergrund, Krankenhauskonzern-Gewinne. Im Mittelpunkt stehen Gewinnmaximierung der Pharmakonzerne, Arbeitsverdichtung und Überlastung für alle Akteure ohne Rücksicht auf Verluste bei dem Personal und den Patienten. Für Patienten und Personal spricht man eher über ein Krankheitssystem, nicht über ein Gesundheitssystem. Es gibt an allen Ecken und Enden etwas zu bemängeln. Wenn Sie mich fragen, einfach alles auf Null setzen und neu anfangen, damit es wieder ein Gesundheitssystem wird.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Ich halte nichts von pauschalen Fragen. Genauso wenig wie es „den Patienten“ gibt, gibt es auch keine „Ärzte“ als Kollektiv mit einer Handlungsabsicht. Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen und überlegen, ob er das Richtige macht. Ob der Patient im Mittelpunkt steht und ob er in Zukunft etwas an den Behandlungsmethoden verbessern kann. Im Zweifel sollte man Patienten von Behandlungen abraten, egal wie lukrativ sie sind.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Die Frage ist, bis wann etwas neu ist. Fettabsaugungen mittels Wasserstrahl finde ich eine eher neuere Methode. Zudem verschafft es Zugang zu Eigenfett-Transplantationen. Hierzu haben wir einige neue Geräte, um dieses in den letzten Jahren revolutionierte Therapieverfahren anzuwenden.

Zudem haben wir neue Gerätschaften, um PRP (Plättchenreiches Plasma) optimal einzusetzen. Demnächst wird noch ein Laser die Therapiemöglichkeiten erweitern.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Dumitrescu-Ceausu: Eine möglichst Vitamin- und gemüsereiche Ernährung. Möglichst keine tierischen Fette. Dazu viel Bewegung an der frischen Luft und Sport mit Freunden. Dann kann eigentlich nichts mehr schieflaufen.

Zur Person

Das Medizinstudium hat Dr. Alex Dumitrescu-Ceausu 2007 absolviert. Anschließend erfolgte seine chirurgische Basisweiterbildung, die er im Jahr 2010 abschloss.

Seitdem ist Dr. Dumitrescu ausschließlich auf dem Gebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie tätig. Durch seine Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sammelte er weitreichende Erfahrungen.

Seit Oktober 2016 ist Dr. Alex Dumitrescu-Ceausu Inhaber von Imago Aesthetics. Er war parallel dazu langjährig als Oberarzt in einem akademischen Lehrkrankenhaus tätig.

Seine Behandlungsschwerpunkte liegen in der ästhetischen Brustchirurgie, in der körperformenden Chirurgie und im Bereich der minimalinvasiven ästhetischen Behandlungen.

Zur Praxis

Die großzügig gestaltete Klinik liegt inmitten von Düsseldorf in unmittelbarer Kö-Nähe. Hochmodern bietet sie zwei OP-Säle sowie ein Patientenzimmer, die allesamt nach neuestem Stand der medizinischen Technik ausgestattet sind. Mit der Möglichkeit, sämtliche Behandlungen vor Ort durchzuführen, bietet die Klinik alle Leistungen unter einem Dach an.

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