Immer häufiger entscheiden sich Patienten für metallfreie Restaurationen, weil diese eine ästhetisch hochwertige Lösung bietet. Es sind jedoch einige zahnärztliche und medizinische Aspekte zu dieser Versorgung zu bedenken.
Im zunehmenden Maße sind Patienten heute mit Allergien und Unverträglichkeiten belastet. In der Mundhöhle herrschen im ständig feuchten Milieu oft starke ph- Wert- Schwankungen. Metallversorgungen bestehen aus Legierungen mit teilweise unedlen Bestandteilen. Folge hiervon sind Korrosionen und Zahnfleischreizungen, die zu einem Rückgang des Zahnfleisches führen. Dadurch erscheinen die dunkel korrodierten Metallränder der Kronen und beeinträchtigen das harmonische Zahnbild. Metallgerüste blockieren die Transparenz der Keramik.
Im Gegensatz dazu garantiert vollkeramischer Zahnersatz die maximale natürliche Ästhetik und ist von dem natürlichen Zahn nicht zu unterscheiden. Die hochglanzpolierte Oberfläche der Keramik sorgt für eine minimale Plaqueanlagerung und es gibt keine Zahnfleischreizungen und keinen Zahnfleischrückgang. Die Keramik verändert sich im feuchten Milieu nicht.
Die vollkeramische Versorgung mit Einzelkronen ist sinnvoll, wenn die Zahnsubstanz schon sehr geschädigt ist oder eine Krone erneuert werden muss. Sollte vor der Behandlung eine dunkle Zahnsubstanz bestehen, kann diese durch ein Bleaching zunächst aufgehellt werden.
Auch bei Korrektur von Zahnfehlstellungen ist der Einsatz von Vollkeramik möglich. Oft muss hier nur eine Keramikschale, ein sogenanntes Veneer, angefertigt werden. Der Substanzabtrag ist dabei sehr gering und durch eine vollflächige Verklebung erreicht man trotzdem eine sehr gute Stabilität.
Bei einer Brückenversorgung wird zunächst eine Fräskeramik, ähnlich der Substanz der Keramikmesser, als Gerüst angefertigt und abschließend erneut mit einer Keramik verblendet.
Ebenso empfehlen sich Teilkronen und Inlays aus Keramik, die besonders substanzschonend und defekt- orientiert präpariert werden können. Sie lösen heute meist die früheren Goldarbeiten ab.
Selbst im Bereich der Implantate können heute Fräskeramiken als Material verwendet werden.
Besteht bei Patienten ein hohes genetisches Entzündungsrisiko (hoher TNF- alpha Faktor) heilen Metalle oft schlechter ein und chronische Entzündungen oder sogar eine Implantatabstoßung können die Folge sein.
Der große ästhetische Vorteil von Vollkeramik ist, dass der Zahn bei guter Farbanpassung unbehandelt erscheint. Zudem kommt es im Gegensatz zum Metall zu keiner lästigen, oft lang anhaltenden Heiß- Kaltempfindlichkeit.
Maßgeblich für die Nachhaltigkeit der eingesetzten keramischen Arbeiten ist ein Verkleben in absolut trockenem Umfeld. Dazu wird vor dem Einsetzen ein sogenannter Kofferdam gelegt, der den behandelten Zahn aus der Mundhöhle isoliert. Dieses sorgfältige Arbeiten ist zwingend notwendig für eine stabile Verklebung. Für Allergiepatienten eignet sich beim Verkleben zusätzlich ein methacrylatfreier Kunststoff, um eine möglichst hohe Verträglichkeit zu garantieren.
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