Artikel 01/06/2016

Mitochondrien: Mehr Leistung im Krafttraining und beim Joggen

Team jameda
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Zwar kann der Körper bei sportlicher Anstrengung kurzzeitig auch anaerob Energie produzieren, die tragende Rolle bei der Energieversorgung spielen jedoch die Mitochondrien, die unter Sauerstoffverbrauch den universalen Energieträger ATP bereitstellen.

Mitochondrien: Kraftwerke der Zelle

Mitochondrien stellen unter Sauerstoffverbrauch aus den Abbauprodukten von Glucose, Fettsäuren und Aminosäuren Energie her. Gespeichert wird die Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP), welches als universelle Energieeinheit Treibstoff für jede Zelle ist.

Die Zahl der Mitochondrien in der Zelle hängt von Sauerstoffverbrauch des Gewebetyps ab. So besitzen z. B. Muskel-, Nerven- und Sinneszellen vergleichsweise viele Mitochondrien, auch der sportliche Trainingszustand beeinflusst die Konzentration der Mitochondrien im Muskel.

Beim Sport werden verschiedene Energiespeicher angezapft

Ziel beim Sport ist es, mit dem aufgenommenen Sauerstoff und den vorhandenen Energiespeichern eine möglichst hohe Leistung zu bringen, ohne dass körperliche Schäden wie Überanstrengung und Übersäuerung der Muskeln durch Laktat auftreten.

Dazu nutzt der Körper je nach Intensität und Dauer der Belastung unterschiedliche Energiespeicher und unterschiedliche Wege der Energiegewinnung.

Kurze, intensive Belastung: ATP, Kreatinphosphat und anaerobe Glykolyse

Kurze und intensive Belastungen von maximal 20-45 Sekunden, z. B. einen Sprint oder Übungen im Kraftsport, bewältigt der Körper mit dem unmittelbar verwendbaren ATP sowie dem Energiespeicher Kreatinphosphat im Muskel.

Wird mehr Energie benötigt, kann auch außerhalb der Mitochondrien ohne den Verbrauch von Sauerstoff Glukose aus dem Blut bzw. aus den Glykogenspeichern in Energie umgewandelt werden. Dieser Vorgang ist zwar schnell, baut die Glukose jedoch nur unvollständig ab, so dass dabei Laktat zurückbleibt. Laktat kann den Muskel übersäuern und so zu einem rapiden Leistungsabfall führen.

Ausdauerbelastung: Aerober Abbau von Kohlenhydraten und Fettreserven

Bei weniger intensiven und länger andauernden Belastungen wie Joggen gewinnt der Körper die benötigte Energie zunehmend aus dem Abbau von Kohlenhydraten und Fettreserven, der unter Sauerstoffverbrauch in den Mitochondrien abläuft.

Eiweiß nutzt der Körper nur im Notfall als Energiequelle, etwa in Hungersituationen oder bei extremen Ausdauerbelastungen, wobei Muskelmasse abgebaut wird.

Mitochondrien im Sport: Energiequelle und Regeneration

Sportliche Leistungen werden entscheidend durch die Mitochondrien ermöglicht, da sie kein Laktat entstehen lassen und je nach Art der Belastung unterschiedliche Energiespeicher verwerten können wie Kohlenhydrate oder Fette.

Auch zur Regeneration tragen Mitochondrien bei, indem sie das Abbauprodukt des anaerob entstandenen Laktats aufnehmen und so das Gewebe vor Übersäuerung schützen. Das Abbauprodukt Pyruvat wird in den Mitochondrien zur weiteren Energiegewinnung genutzt.

Die Zahl der Mitochondrien wachsen lassen, um bessere Leistungen zu erzielen

Durch regelmäßiges Training passt sich der Körper den Herausforderungen an, u. a. steigen dabei Muskelmasse, Lungenvolumen, Durchblutung der Muskeln und Mitochondrienzahl.

Da sich die Mitochondrien in längeren Ruhephasen wieder abbauen, sollte man beispielsweise auch an Ruhetagen vor einem Wettkampf ein lockeres Training aufrechterhalten.

Zudem wird empfohlen, während des Trainings den Anteil der Kohlenhydrate in der Nahrung zu reduzieren, um das Wachstum der Mitochondrien anzuregen. Im Wettkampf dagegen sollte man die Energiespeicher durch passende Kohlenhydratzufuhr stets gut gefüllt halten.

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