Team jameda
Ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer guten und modernen Zahnarztpraxis ist ein umfangreiches und durchdachtes Prophylaxe-Angebot. Die Orientierung und Durchführung von verschiedenen Vorsorgeleistungen ist gerade in Anbetracht des demografischen Wandels ein zentrales Element, um die Zähne lange stark und gesund zu erhalten.
Prophylaxe aus dem griechischen „von vornherein ausschließen“ hat das Ziel Erkrankungen im Mund vorzubeugen und im besten Fall Krankheiten ganz zu vermeiden. So verhindert ein gutes Konzept die Anzahl der gefährlichen Keime im Mund und hält somit die Mundhöhle viel sauberer. Damit unterstützt die Prophylaxe den gesamten Blutkreislauf und es können bedeutend weniger gefährliche Bakterien, beispielsweise zum Herzen abgeschwemmt werden. Dadurch beugt man einer Endokarditis, einer sogenannten Herzinnenhautentzündung, vor.
Ein gutes Prophylaxe-Konzept beginnt bereits im Kindesalter spielerisch ab dem ersten Zahn. Dazu zählen die Aufklärung über die richtige Zahnpflege durch die Eltern, die richtige Wahl der Zahnpasta, die genaue Erläuterung einer zahngesunden Ernährung und vor allem die Vermeidung von zu vielen gesüßten Getränken. Im Idealfall intensiviert sich das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Kind durch ein regelmäßiges Recall, also eine halbjährliche bis jährliche Betreuung, wiederholte Erläuterung und Motivation. Mit etwa sechs Jahren und mit etwa zwölf Jahren, also mit dem Durchbruch der ersten und zweiten Backenzähne, werden die betreffenden Zähne gereinigt und schließlich mit einer durch Licht ausgehärteten Versiegelung versehen um die Anfälligkeit für Karies zu senken. Ab dem sechsten Lebensjahr wird zusätzlich ein härtender Fluoridlack zur Kariesvorbeugung auf alle Zähne gegeben. Die nächste wichtige Etappe stellt die Pubertät dar, weil diese Zeit häufig durch das Tragen einer Zahnspange begleitet wird. Zur besseren Reinigung der oft schwer erreichbaren Stellen ist eine professionelle Zahnreinigung ein bis zwei Mal im Jahr ratsam.
Bei dieser speziellen Form der Zahnreinigung säubert eine qualifizierte Person alle Zähne in verschiedenen Schritten. Am Anfang steht bei der Reinigung die Entfernung des harten Belags (Zahnstein) mittels Ultraschall, gefolgt von der Nachbereitung der Zahnzwischenräume durch die Verwendung verschiedener Handinstrumente. Als nächster Arbeitsschritt werden Verfärbungen, beispielsweise durch den Verzehr von Kaffee und Tee, entfernt. Durchgesetzt haben sich zwei verschiedene Techniken. Zum einem kommt das Air-Flow-Verfahren zum Einsatz. Hierbei werden die Zähne und Zwischenräume durch die Verwendung eines Pulver-Wasser-Strahl-Gerätes vorsichtig gereinigt. Zum anderen kommen im zweiten Verfahren besondere Polierer, sogenannte Ökocleaner, zur Anwendung. Bei eng stehenden Zähnen können Farbbelege auch unter Zuhilfenahme eines speziell beschichteten Polierstreifens entfernt werden. Beim nächsten Schritt werden Zahn- und zahnersetze Stellen (z.B. Brücken, Implantate) mit verschiedenen Reinigungspasten poliert und geglättet. Abschließend wird ein Fluorid enthaltender Lack auf alle Zähne aufgetragen, welcher diese härtet. Neben der Reinigung stehen Beratung und Aufklärung über die verschiedenen Reinigungstechniken und die Verbesserung der Mundhygiene bei der professionellen Zahnreinigung im Mittelpunkt. Der erhöhte Nutzen und sinnvolle Einsatz einer professionellen Zahnreinigung hat sich nach mehreren Jahrzehnten auch bei fast allen Krankenkassen durchgesetzt. Viele Krankenkassen bezuschussen die professionelle Zahnreinigung. Der positive Effekt wird allerdings nur durch eine regelmäßige Anwendung erreicht. Das notwendige Intervall richtet sich dabei nach der individuellen Gesundheitslage und dem individuellen Lebensstil. So ist eine professionelle Zahnreinigung bis zu vier Mal im Jahr bei chronischer Erkrankung des Zahnfleisches nötig. Zusammenfassend gilt die Prophylaxe als bester Garant zur langen Gesunderhaltung von Zahnfleisch und Zähnen und dementsprechend als wichtiger Qualitätsindikator einer modernen Zahnarztpraxis.
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