Der jameda-Heilpraktikertipp erklärt, welche Zusammenhänge zwischen einer Porreliose-Erkrankung und psychischen Symptomen stehen können.
Das verursachende Bakterium (Spirochäte) für die Borreliose, Borrelia burgdorferi, ist der häufigste von Zecken übertragene Erreger beim Menschen auf der nördlichen Halbkugel. Es ist wahrscheinlich auch das komplexeste, bekannte Bakterium, da es 132 Gene und 21 Plasmide besitzt. 90% dieses genetischen Materials weist jedoch keine Verwandtschaft zu irgendwelchen bekannten Bakterien auf.
Diese Gene ermöglichen es dem Mikroorganismus, sich anzupassen, indem er in verschiedenen Formen und bei verschiedenen Wirten multiple Mechanismen entwickelt. Sie dienen dazu, die Abwehrkräfte des Wirtsorganismus zu umgehen und ihn zu schwächen. Im Vergleich dazu ist die Spirochäte Treponema pallidum pallidum (der Syphiliserreger) mit nur 22 Genen und viel geringerer Anpassungsfähigkeit ein vergleichsweise simpler Organismus.
Die Zeckeninfektion ist mit multisystemischen Symptomen, einschließlich psychiatrischen Symptomen, verbunden. Gegenwärtig liegen über 240 Fachartikel vor, die einen Zusammenhang zwischen Lyme-Borreliose und psychiatrischen Symptomen nachweisen.
Zu den häufigsten psychischen Symptomen gehören
Psychiatrische Symptome werden durch Co-Infektionen mit den Erregern Babesia und Bartonella verstärkt.
„Das Fortschreiten neuropsychiatrischer Symptome bei Borreliose und anderen durch Zecken übertragenen Erkrankungen lässt sich besser verstehen, wenn die Psychoimmunologie stärker ins Blickfeld rückt. Zwar sind an der Provokation und Schwächung des Immunsystems mehrere Faktoren beteiligt, doch stellen fortwährende Infektionen eine bedeutende Ursache von pathologischen Immunreaktionen dar. Immunvermittelte Effekte tragen in erheblichem Maß zu den krankhaft veränderten Körperfunktionen und zum Fortschreiten der Erkrankung bei.“
Durch Bakterien verursachte Immuneffekte und die auftretenden Gifte der Erreger führen zu vielfältigen Symptomen und blockieren oder forcieren enzymatische Vorgänge. Dazu zählen anhaltende Entzündungen mit Zytokinwirkungen und molekulare Mimikry.
Zytokine sind Botenstoffe, die auf unterschiedliche Weise im Körper wirken. Sie steuern bzw. unterhalten entzündliche Prozesse und arbeiten als Signalgeber für das Immunsystem. Molekulare Mimikry beschreibt die Fähigkeit von Erregern, sich mit körpereigenen Eiweißbausteinen so zu tarnen, dass sie schwerlich vom Immunsystem erkannt werden.
Oft richtet sich die Abwehr des Körpers dann gegen körpereigenes Gewebe, das somit in Zusammenhang mit Autoimmunkrankheiten gebracht werden kann. Beide Mechanismen können bei bleibenden Infektionen gleichzeitig vorhanden sein. Anhaltende entzündliche Reaktionen werden in vielen wissenschaftlichen Arbeiten als ein Modell befürwortet, um das Fortschreiten psychischer Erkrankungen zu erklären, z. B.
Pathophysiologische, also krankhaft veränderte Körperfunktionen wurden mit
in Verbindung gebracht.
Ein erhöhter Homocystein-Spiegel im Blut wurde als Risikofaktor für eine gefäßbedingte Demenz sowie für Morbus Alzheimer identifiziert. Ein gestörter Tryphtophan-Abbau spielt eine große Rolle bei entzündlichen Veränderungen im Zusammenhang mit affektiven und schizophrenen Erkrankungen.
Antikörper und Borrelia-burgdorferi-Lipoprotein
Laut Robert C. Bransfield wurde ein Zusammenhang zwischen Borreliose und entzündungsfördernden Zytokinen und Lipoproteinen (Verbindungen aus Eiweißen und Blutfetten) hergestellt. Oberflächen-Glycolipide (Bestandteile der Zellwand) von Borrelia burgdorferi und Flagellen-Antikörper (Flagellen sind fadenförmige Gebilde auf Zellen, die der Fortbewegung dienen) scheinen gegen Nervenzellen gerichtete Antikörper hervorzurufen.
Diese Antikörper und Borrelia-burgdorferi-Lipoproteine können sich in der Umgebung ausbreiten und eine Entzündung des Gehirns hervorrufen. Auch Störungen des autistischen Formenkreises können durch eine Kombination von Mechanismen der Entzündung und des molekularen Mimikry vermittelt sein.
Diese immunologischen Vorgänge, in Verbindung mit weiteren Folgeerscheinungen machen die erfolgreiche Therapie zwar nicht unmöglich, jedoch sehr komplex.
Zu den Folgeerscheinungen zählen
Dr. med. Dietrich Klinghardt ist federführend in der Borreliose-Therapie. Er ist ein in den USA ausgezeichneter Arzt und Umweltaktivist und hat in Deutschland das Institut für Neurobiologie in Freiburg geschaffen.
Das Institut hat die Aufgabe, die Erkenntnisse von Dr. med. Dietrich Klinghardt und die Therapiemethoden zu lehren und zu verbreiten. Ende Oktober 2016 erschien ein weiteres Buch, das sich mit der biologischen Behandlung chronischer Erkrankungen sowie der Lyme-Borreliose befasst.
Das Vorgehen in dieser Therapie nach Dr. med. D. Klinghardt folgt bestimmten Prioritäten. Zuerst werden die aus dem Ruder geratenen physiologischen Vorgänge wieder ins Gleichgewicht gebracht. Anschließend werden Heilhindernisse auf körperlicher, mentaler und seelischer Ebene in Verbindung mit einem individuellen Entgiftungsprotokoll eliminiert.
Die Harmonisierung des Lebensumfeldes hat einen festen Platz in der Vorbereitung zur eigentlichen Bekämpfung der Infektion. Darunter können eine Ernährungsberatung sowie die Untersuchung und Beseitigung von Wohngiften, Elektrosmog, geopathische Belastungen und familiensystemischen Einflüssen fallen.
Mit der angewandten Kinesiologie und dem folgenden Labor wird festgestellt, welche Co-Infektionen ebenfalls behandelt werden müssen. Denn sie verursachen oft ähnliche oder zusätzliche Symptome.
Die biologische Behandlung der Infektion erfolgt mit einer speziellen Rezeptur aus pflanzlichen Auszügen, die liposomal (also zellgängig) aufbereitet wird. Selbstverständlich achtet das Protokoll auf das Neutralisieren der dabei entstehenden Biotoxine. Auf diese Weise lassen sich gefürchtete Symptomverstärkungen (z. B. Jarisch-Herxheimer-Reaktionen) und Erstverschlimmerungen auf körperlicher oder psychischer Ebene abfangen.
Die ergänzende Psychokinesiologie und die Mentalfeldtherapie, die mit Klopfakupressur arbeitet, sind äußerst wirkungsvolle Werkzeuge. Sie tragen zu einer Linderung der psychischen Symptome bei. Dabei dient die Klopfakupressur nach Anleitung durch den Therapeuten zur effektiven Selbsthilfe bei akuten Symptomen. Etwa beim Auftreten von vermehrten Schmerzen, Angst, depressiven Stimmungen oder anderen psychischen Störungen.
Es wäre wünschenswert, dass Biologen, Immunologen, Neurologen und Psychiatern intensiver zusammenarbeiten und dabei alternative, biologische Heilmethoden berücksichtigen würden. Mit ihrer Kooperation könnten Sie dazu beitragen, größeren Nutzen aus diesem Wissen zu ziehen und eine effektivere Behandlung chronischer Infektionen zu gewährleisten.
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