Zahnärzte und die Zahnmedizin stehen laut diversen Umfragen in einem nicht allzu guten Licht. In der Meinung vieler versuchen sie immer wieder, mit Privat- oder Zusatzleistungen Geld zu verdienen – zum Beispiel beim Zahnersatz. Diese verbreitete Ansicht übersieht allerdings, wie intensiv sich zahnärztliche Praxen seit Jahren um die Vorsorge bemühen, damit umfangreiche – und oft teure – Therapien von Zahnkrankheiten oder Zahnersatz gar nicht erst zum Thema werden.
Die Prophylaxe-Angebote dazu sind vielfältig. Es beginnt mit Erinnerungen an den nächsten Kontrolltermin, intensiviert sich mit Tipps und Anleitungen zur optimalen häuslichen Zahnpflege und reicht bis zur Professionellen Zahnreinigung, die auch solche Zahnbeläge beseitigt, die die eigene Zahnbürste nicht erreicht. Alles ist nur auf ein nachhaltiges Ziel ausgerichtet: den Erhalt der natürlichen Zähne bis ins hohe Alter.
Die Biologie gibt darauf eine gute Antwort. Alligatoren, Haie oder Seekühe haben mächtige Gebisse. Ihr Leben zwingt diesen Gebissen aber auch enorme Belastungen auf, die kein Zahn lange übersteht. Deswegen bilden sich bei ihnen immer wieder neue Zähne aus.
Anders ist es bei vielen Säugetieren oder dem Menschen. Das Gebiss hat sich hier viel feiner entwickelt und bildete mit der Zeit über die Zähne in Ober- und Unterkiefer ein perfekt abgestimmtes Werkzeug zum Abbeißen oder Zerkleinern von Nahrung. Eine derart gute Zusammenarbeit kann auch lebenslang funktionieren, hat sich die Evolution wohl gedacht. Deswegen hat sie den Zahnnachschub früherer Entwicklungsstadien für uns Menschen und viele Säugetiere eingestellt. Dass dabei auch einmal Zähne ausfallen, gehörte zumindest im hohen Alter wohl zum Plan.
Was die Evolutionsbiologie aber nicht berücksichtigen konnte, war die Entwicklung des Menschen und seiner Zivilisation. Sicher hat es Zahnschmerzen oder Zahnkrankheiten in einem gewissen Maß schon immer gegeben. Aber ihre massive Verbreitung und Schwere haben sie erst mit unserer jüngeren gesellschaftlichen Entwicklung und deren oft schädlichen Gewohnheiten erreicht. Also: In der Theorie können Zähne durchaus bis ins hohe Alter halten.
Für die Zahnmedizin ergeben sich dadurch in der Praxis heute zwei Aufgabengebiete: Einerseits muss sie die Schäden von Zahnerkrankungen so gut wie möglich reparieren – sie folgt dabei natürlich auch neuen ästhetischen, nicht immer preiswerten Ansprüchen oder Bedürfnissen. Andererseits versucht sie immer wieder, es überhaupt nicht so weit kommen zu lassen. Zahnmedizinische Prophylaxe mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen oder auch eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) können das leisten.
Bei der PZR werden Zähne in den Bereichen gereinigt, die selbst eine gründliche Mundhygiene zu Hause nicht erreichen kann. Das bedeutet Schutz vor Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen. Gleichzeitig bleiben beginnende Krankheiten nicht unentdeckt. Sie können in einem frühen Stadium leichter behandelt werden, bevor größere Therapien oder bleibende Zahnschäden unvermeidlich sind. Die Lebenserwartung natürlicher Zähne verlängert sich dadurch immer weiter – oft bis ins hohe Alter.
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