Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Friedhelm Weber interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Dr. Weber, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Weber: Ich habe an der Westfälischen Wilhelms Universität Medizin und Zahnmedizin studiert. Meine Motivation war die Chirurgie, besonders Oralchirurgie.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Weber: Seit Jahren ist ein fester Patientenstamm herangewachsen. Besonders die persönliche und individuelle Behandlung von Patienten steht bei mir im Vordergrund.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Weber: Die Vorurteile werden meist durch Medien, Krankenkassen und Politik geschürt. „Zahnärzte wollen nur das Geld der Patienten und sehen nicht den Patienten im Vordergrund.“ Das ist falsch. Ein guter Zahnarzt und Arzt handelt nach dem Hippokratischen Eid und immer zum Wohle seiner Patienten.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Weber: Gemeinsam mit den Patienten wird ein Therapiekonzept aufgestellt. Im Vordergrund steht hier eine intensive Patientenaufklärung. Ich kümmere mich besonders um Angstpatienten. Durch dentale Sedierungsverfahren können diese Patienten gut behandelt werden und zeigen immer ein sehr gutes Durchhaltevermögen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Weber: Ich würde die Bevormundung durch Politik und Krankenkassen abschaffen. Oft wird dadurch die Therapiemöglichkeit sehr stark eingeschränkt.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Weber: Ein Arzt muss immer ein guter Diagnostiker sein, um eine gute Therapie durchzuführen. Leider gibt es unter den jungen Ärzten immer weniger gute Diagnostiker. Darauf muss während des Studiums und der Assistenzzeit wieder mehr Wert gelegt werden. Die Kolleginnen und Kollegen sollten auch gezielte Fort- und Weiterbildungen besuchen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Weber: Ja, besonders die Digitalisierung hat Einzug in die Arztpraxis gehalten. Wir nutzen 3D-Röntgen und Kieferabformung ohne Abdruck, sondern digital. Auch Zahnimplantat-Planungen und Operationen stützen wir auf 3D-Techniken.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Weber: Seit Jahren beschäftige ich mich mit der Alterszahnheilkunde. Ich betreue Seniorenheime und mache auch Hausbesuche. Dabei besuchte ich eine hundertvierjährige Patientin. Sie berichtete, dass sie immer Wert auf eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und besonders intensive Mundhygiene gelegt hat.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Weber: Viele Krankheiten im Mundraum beeinflussen die Allgemeingesundheit. Es heißt ja auch „Gesund beginnt im Mund“. Besonders Zuckerkrankheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden durch Munderkrankungen verschlimmert. Darum rate ich zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung (mindestens zweimal jährlich) beim Zahnarzt.
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