Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Hilpert interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.
jameda: Herr Dr. Hilpert, was hat Sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden?
Herr Dr. Hilpert: Ich habe mich schon am Anfang meines Studiums für die Plastische Chirurgie begeistern können. Damals hatte ich als Student auf einer Station für Plastische Chirurgie gearbeitet und war von der Möglichkeit, Kreativität und handwerkliches Geschick in einem chirurgischen Fachgebiet zu vereinen, beeindruckt. Seit 1986 habe ich daher mein gesamtes Studium und die nachfolgende Ausbildung auf die Erlangung des Facharzttitels in der Plastischen Chirurgie ausgerichtet.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Hilpert: Die größte Freude bereitet mir, zufriedene Patienten zu sehen, denen ich durch eine Korrektur von den sie belastenden Makeln helfen konnte.
Mit die größte Herausforderung ist es, das Leid und die Erwartungshaltung meiner Patienten richtig einzuschätzen und gegebenenfalls zu relativieren.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Hilpert: Das auffälligste Vorurteil ist, dass manche Patienten annehmen, dass sie sich jeden Eingriff erkaufen können. Ich sehe mich jedoch in erster Linie als Arzt und nicht als Wirtschafter. Daher berate ich meine Patienten in medizinisch korrekter Weise, auch wenn das manchmal zu Enttäuschungen führt.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Hilpert: Die Patienten werden im Vorfeld über den Therapieverlauf und deren Folgen und Verhaltensweisen vollständig aufgeklärt. Auch wenn es sich manchmal nur um ästhetisch-chirurgische Eingriffe handelt, bedingen diese einen strukturierten Behandlungs- und Nachsorgeablauf.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Hilpert: Ich erläutere den Patienten eingehend die Notwendigkeit, meinen Anweisungen Folge zu leisten. Die Behandlungsabläufe habe ich in nunmehr über 30 Jahren Tätigkeit in der Plastischen Chirurgie entwickelt. Ich erkläre den Patienten genau, warum es wichtig ist, dass sie sich daran halten.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Hilpert: Das Fachgebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie sollte auch kassenärztlich versicherten Patienten zugänglicher gemacht werden. Leider werden körperliche Makel häufig von den gesetzlichen Krankenkassen nicht getragen, obwohl sie die Patienten in ihrem normalen Leben stark beeinträchtigen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Hilpert: Wie die Frage schon richtig impliziert, sind Ärzte Menschen. Dieses „Menschsein“ sollten sie in ihren Arbeitsalltag einbringen. Sie sollten die Patienten so beraten und behandeln, als wären sie mit ihnen befreundet oder verwandt. Die möglichen finanziellen Einbußen würden durch die Genugtuung als Arzt richtig gehandelt zu haben, aufgewogen werden.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Hilpert: Mein Motto der Behandlung war schon immer: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Daher biete ich in meinem Praxisalltag immer mehr Therapiemöglichkeiten an, bei denen körpereigene Substanzen, wie Eigenblut oder Eigenfett, zum Einsatz kommen. Auch haben wir Therapien, deren Anwendungen nicht so invasiv sind, damit der Patient so wenig wie möglich in seinem Alltag beeinträchtigt ist.
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