Artikel 08/02/2020

Das jameda-Interview: 7 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Andreas Beck

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Andreas Beck interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Beck, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Beck: Die Zahnheilkunde schenkt mir eine wunderschöne Möglichkeit, meine Freude und mein Interesse an handwerklicher Feinstarbeit, gepaart mit meinem medizinischen Wissen, in den Dienst der Patienten zu stellen.

Sie ist eine Herausforderung und gleichzeitig eine Bereicherung. Dabei ist die Arbeit des Zahnarztes nie langweilig. Denn er arbeitet ständig mit verschiedenen Menschen und ist immer wieder gefordert, die Möglichkeiten der rasant weiter fortschreitenden Disziplin passend für den individuellen Patienten anzuwenden. Er schlägt zusammen mit dem Patienten den richtigen Kurs für seine optimale Versorgung ein, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

Dabei macht mir die Entwicklung weg von der reinen Reparaturmedizin zur vorbeugenden und prophylaktischen Zahnmedizin am meisten Freude.

Hierbei gibt es mir immer wieder Befriedigung zu sehen, wie der Patient mit parodontalen Problemen in seiner Situation abgeholt wird. Ich kann ihn für eine optimale Hygiene und Gebisspflege gewinnen und begeistern. Denn er erlebt, dass er es weitestgehend selber in der Hand hat, für Lebensqualität bis ins höchste Alter zu sorgen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Beck: Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, Zähne und Zahnbett zu schützen und zu entlasten, damit sie ihren Dienst bis zum Lebensende leisten können.

Hierbei hat die Mundhygiene im Rahmen der Prophylaxe höchste Priorität für mich, denn ein sauberer Zahn in einem sauberen Zahnbett ist und bleibt dauerhaft erhalten. Da viele Patienten Probleme mit dem Zahnbett haben, klären wir sie über diese Zusammenhänge auf. Wir bringen ihm eine für ihn passende optimale Pflege bei und reinigen die Zähne kompromisslos bis zu ihrem Eintritt in ihr Knochenbett.

Da dies aufwendig ist, muss der Patient für die Möglichkeiten dieses Ansatzes gewonnen werden. Denn seine eigene Pflege zuhause sichert den Erfolg. Dazu gehören für mich bei Patienten, die bei zu viel Stress mit den Zähnen knirschen oder pressen, auch entspannende Schienen zur Entlastung des Kausystems dazu.

Ich habe in meiner Ausbildung eine fünfjährige Weiterbildung in der Abteilung für Zahnersatz an der Universitäts-Zahnklinik in Münster absolviert. Daher sind die Bereiche Zahnersatz und die Weiterversorgung von Implantaten für mich Lieblingsdisziplinen.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Beck: Die Möglichkeiten der minimalinvasiven Therapie bei Kunststofffüllungen mit schallbasierten Instrumenten erlauben heute Versorgungen, die früher nicht möglich waren. Bei konsequent präziser Anwendung der Adhäsivtechnik werden Zähne durch die durchgeführten Restaurationen stabilisiert. Dadurch haben sie eine erheblich längere Prognose.

Neue Materialien bei der Schienentherapie und im Bereich des vollkeramischen Zahnersatzes erlauben zum Teil überragende ästhetische Versorgungen, wenn man ihre Indikation beachtet.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Beck: Ich bin der festen Überzeugung, dass die immer längere Lebensspanne der Menschen ein Umdenken in der Zahnheilkunde mit sich bringen wird. Weg von der Reparatur- oder Ersatz-Zahnheilkunde hin zur vorbeugenden Zahnmedizin.

Wenn die Möglichkeiten eines vollwertigen Kauapparates bis ins höchste Alter genutzt werden wollen, dann dürfen weder Zähne noch Zahnbett abgeschwächt werden.

Deshalb muss die konsequente Etablierung einer individuell angepassten Mundhygiene im Fokus aller Ziele der Zahnmedizin in der Zukunft stehen.

In einer Welt mit zunehmendem Stress und Herausforderungen gilt es, Überbelastungen des Kauapparates durch Zähneknirschen wirksam abzufangen. Es geht darum, das Kauen, Sprechen und die Ästhetik ein Leben lang zu sichern.

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jameda:** Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Beck: Ich bin ein Anhänger der ‘sprechenden Zahnheilkunde’. Ich bekomme häufiger von den Patienten rückgespiegelt, dass sie es gut finden, während der Behandlung erklärt zu bekommen, was gerade gemacht wird. Denn dadurch erhalten sie mehr Kontrolle über ihre Behandlung und empfinden weniger Ängste. Ich selber kann mich gut in die emotionale Situation des gerade behandelten Patienten hineinversetzen. Dadurch kann ich angstmindernd und beruhigend auf ihn einwirken. Mein Humor kommt bei den meisten Patienten gut an.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Beck: Ich begrüße es, wenn dem Patienten eine gründliche, zugewandte Behandlung wichtig ist und er viel Interesse an seiner Versorgung zeigt. Zuverlässigkeit, gute Mitarbeit und nicht zuletzt auch ein wenig Humor sind mir wichtig.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Beck: Ich als Zahnarzt arbeite quasi am Anfang des Verdauungssystems, in der Mundhöhle. Deshalb halte ich zunächst eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung für wichtig, um Schäden vom ganzen Körper fernzuhalten.

Darüber hinaus ist eine konsequente, individuell angepasste Mundhygiene und Pflege die Eintrittskarte für einen lebenslang gesunden Kauapparat. Ich finde, ein gesundes Kausystem sollte man als Geschenk betrachten und mit Zuwendung hegen und pflegen.

Zur Person:

Nach meinem Studium der Zahnheilkunde an der Universität Münster habe ich dort eine fünfjährige Weiterbildung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für vorklinische und klinische Prothetik absolviert.

Anschließend konnte ich im Verlauf meiner vierjährigen Tätigkeit als Assistenzzahnarzt in der freien Praxis wertvolles Wissen erwerben. Seit 1995 arbeite ich in Köln-Zollstock in meiner eigenen freien Praxis.

Zur Praxis:

Meine Praxis betreibe ich mit dem Ziel, dem Patienten ein Maximum an Aufmerksamkeit und fachlicher Präzision zukommen zu lassen. Ich habe nur ein Behandlungszimmer eingerichtet und verzichte auf die Komplexität einer Großpraxis. Dafür kann ich mich mit deutlichem Zeitaufwand der Behandlung widmen und ein Maximum an Präzision anstreben.

Hierbei werden unter anderem alle Behandlungsschritte von mir als Zahnarzt selber erbracht, um eine lückenlose Qualität in der Behandlungskette zu gewährleisten. Da die Mundhygiene im Zentrum meiner fachlichen Schwerpunkte steht, wird auch dieser Fachbereich von mir selber als Behandler erbracht und nicht von Mitarbeitern der Praxis.

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