Artikel 30/01/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Frau Dr. med. dent. Luzie Schmitges

Dr. med. dent. Luzie Schmitges Zahnarzt
Dr. med. dent. Luzie Schmitges
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. Schmidtges interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Schmitges, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?

Frau Dr. Schmitges: Ich habe es schon immer bevorzugt, filigran handwerklich zu arbeiten. Der Beruf ist abwechslungsreich und anspruchsvoll, der Umgang mit Menschen war mir immer sehr wichtig.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Frau Dr. Schmitges: Es macht mir Freude, mich auf die unterschiedlichen Menschen einzustellen. Besonders schön ist es, wenn die Patienten sehr ängstlich zu mir kommen und sie sich Stück für Stück mehr trauen. Im besten Fall haben sie am Schluss ihre Angst abgelegt. Dafür nehme ich mir besonders viel Zeit.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Frau Dr. Schmitges: „Eine Zahnbehandlung tut weh…“ ist ein häufiges Vorurteil. Mit einer behutsamen Behandlung und Betäubung können wir in den allermeisten Fällen eine schmerzfreie oder zumindest schmerzarme Behandlung garantieren.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Frau Dr. Schmitges: Suchen Sie sich eine Zahnärztin mit entsprechender Expertise. Wenn dann auch noch die Chemie stimmt, lässt sich ein beschwerlicher Weg leichter gehen.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Frau Dr. Schmitges: Ich möchte wissen, wieso es nicht klappt. Passt vielleicht meine vorgeschlagene Therapie nicht zur aktuellen Lebenssituation? Oft sind nur kleine Anpassungen notwendig und der Patient fühlt sich wieder besser und ist motiviert.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Frau Dr. Schmitges: Die Professionelle Zahnreinigung würde zweimal im Jahr für jeden bezahlt werden. Dadurch könnten viele Erkrankungen wie die Parodontose oder Sekundärkaries stark reduziert werden.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Frau Dr. Schmitges: Mit der Zeit verlieren viele Ärzte die Wahrnehmung für die Ängste und Bedürfnisse der Patienten. Man sollte sich jeden Tag vor Augen führen, wie es ist, selbst beim Arzt zu sitzen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Frau Dr. Schmitges: Wir sind eine moderne Praxis, welche regelmäßig in die Ausstattung investiert und hierbei viel Wert auf Qualität und Nutzen für den Patienten legt. Zum Beispiel wurde im letzten Jahr die gesamte Röntgenanlage erneuert. Hierdurch konnten wir die Strahlenbelastung bedeutend senken. Darüber hinaus setzen wir auf die Ozontherapie zur Desinfektion in vielen Bereichen. Bei der Parodontose können wir hierdurch den Einsatz von Antibiotika reduzieren.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Schmitges: Eine Patientin kam zu mir in die Praxis und wollte sich aufgrund ihrer Angst noch nicht einmal in den Mund schauen lassen. Eigentlich war die gesamte aufwendige Behandlung in Narkose geplant. Aus unterschiedlichen Gründen kam eine Allgemeinanästhesie dann doch nicht in Frage. Wir haben uns dann in kleinen Schritten dem Ziel genähert, sie hat sich immer mehr getraut. Am Ende war sie glücklich und stolz, es auf diesem Weg geschafft zu haben. Ihre Dankbarkeit hat mich sehr berührt.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Schmitges: Zahnseide! Daran erinnere ich jeden Abend meinen Mann.

Zur Person

Geboren im polnischen Cosel und aufgewachsen im Rheinland. Studium der Zahnmedizin an der Universität Düsseldorf und Promotion im Bereich der Kiefergelenksdiagnostik. Seit 2016 zusätzliches Masterstudium der Kieferorthopädie an der Universität Krems mit Abschluss im Sommer 2019.

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