Artikel 06/03/2018

Darmentzündung: Wann die Symptome gefährlich werden können

Dr. med. Christof Pfundstein - Privatpraxis Internist, Gastroenterologe, Ernährungsmediziner
Dr. med. Christof Pfundstein - Privatpraxis
Internist, Gastroenterologe, Ernährungsmediziner
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Häufig ist eine Darmentzündung ganz harmlos. In manchen Fällen kann sie jedoch schwer verlaufen und bei Flüssigkeitsmangel sogar zu einem Kreislaufkollaps führen. Wie Sie die Symptome richtig deuten und was Sie tun können, verrät dieser Artikel.

Typische Beschwerden einer Darmentzündung

Das Haupt-Symptom ist Durchfall, der meist zusammen mit Übelkeit und Erbrechen auftritt. Zusätzlich können die Patienten an Krämpfen, Bauchschmerzen oder Fieber leiden.

Wenn der Körper im Verlauf der Erkrankung zunehmend Flüssigkeit und Salze verliert, können Anzeichen für eine Dehydratation auftreten. Dazu gehören Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Wadenkrämpfe. Bei ausgeprägten Fällen kann es sogar zu einem Kreislaufschock kommen.

Zu welchen weiteren Komplikationen kann es kommen?

Vor allem Babys und ältere Menschen laufen Gefahr, während einer Darmentzündung einen Wasserentzug zu erleiden. Selbst wenn der Durchfall nur kurz ist, kann es bei ausgeprägten Fällen zu einer zunehmenden Bewusstseinstrübung kommen, die bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Wenn Sie ein derartige Veränderungen bei sich oder Ihrem Baby bemerken, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Hält die Durchfallerkrankung länger an und wird der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, haben Kinder und Erwachsene nicht nur ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufzusammenbruch. Auch Schäden an den Nieren, die sich als akute Niereninsuffizienz bemerkbar machen können, zählen zu den möglichen Konsequenzen. Wenn sich das Blut aufgrund eines Flüssigkeitsmangels eindickt, steigt außerdem die Gefahr von Blutgerinnseln, die im weiteren Verlauf eine Embolie oder einen Gefäßverschluss verursachen können.

Ist ein Erreger die Ursache der Darmentzündung, kann die Erkrankung bis zur Blutvergiftung mit sehr hohem Fieber führen. Die Keime können in die Organe gelangen und dort zu Funktionsstörungen führen. Es gibt auch Erreger, die eine Autoimmunreaktion hervorrufen. In der Folge greift das fehlgeleitete Immunsystem körpereigene Zellen an. Davon sind dann in der Regel Haut, Augen, Gelenke und das Herz betroffen.

Darmentzündung vorbeugen: So geht’s

Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt es einige Tipps und Tricks, die Sie im Alltag beachten können. Besonders im Ausland sollte man kein Wasser aus der Leitung trinken oder zum Zähneputzen verwenden. Wenn es nicht anders geht, das Wasser vorher unbedingt abkochen. Nehmen Sie nur Getränke zu sich, die original verschlossen waren. Und essen Sie nur frisch zubereitete, gekochte und gut durchgebratene Nahrungsmittel.

Vor allem in warmen Ländern ist beim Verzehr von Eiswürfeln, Eiscreme und kalten Speisen Vorsicht geboten. Auch Salate und bereits geschälte Früchte können eine Gefahrenquelle sein. Reisende sollten immer daran denken: „Cook it, boil it, peel it, or forget it“ (Koche es, brate es, schäle es oder vergiss es).

Aber auch zu Hause ist es ratsam, Obst und Gemüse vor dem Verzehr abzuwaschen und Fleisch und Fisch gut zu erhitzen.

Darmentzündung behandeln

Der Ausgleich des Wasser- und Salzverlustes hat höchste Priorität. Am besten ist es, Tee oder dünnen Haferbrei zu sich zu nehmen, die mit Kochsalz angereichert wurden. Die Flüssigkeit man auch löffelweise zu sich nehmen. Zusätzlich ist die Einnahme von Traubenzucker empfehlenswert. Die darin enthaltene Glukose hilft den Darmzellen, die zugeführten Elektrolyte aufzunehmen. In der Apotheke kann man darüber hinaus Mittel kaufen, die das optimale Verhältnis von Glukose, Wasser und Elektrolyten enthalten.

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