Team jameda
Creatinin, auch Kreatinin geschrieben, entsteht als Abbauprodukt aus Creatin. Dieses findet sich fast ausschließlich in der Muskulatur, wo es im Energiestoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Denn aus Creatininphosphat gewinnt der Organismus Energie, setzt dabei Kreatinin frei und scheidet es über den Urin aus. Mit der Nahrung (va. aus Fleisch) werden die Verluste ersetzt und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Die Menge an Creatinin im Blut hängt in erster Linie von der Muskelmasse des einzelnen ab. Männer haben daher höhere Werte als Frauen und sehr athletische Personen höhere als untrainierte Menschen. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Wer viel Fleisch isst, nimmt auch mehr Creatin bzw. Creatinin (das beim Kochen aus Creatin entsteht) auf.
Der Körper scheidet das Creatinin mit dem Urin aus. Nierenerkrankungen verändern die Funktion der Nieren dahingehend, dass viele Substanzen wie Creatinin nicht wie beim Gesunden in den Harn abgegeben werden, sondern im Blut bleiben. Wenn die Nierenfunktion um mehr als die Hälfte reduziert ist, steigt der Creatinin-Wert im Blut an (deshalb weist ein erhöhter Creatinin-Spiegel im Blut auf eine Nierenerkrankung hin). Der Mediziner spricht dann entweder von einer verringerten Creatinin-Clearance über die Nieren oder einem zu hohen Blut-Creatininwert.
Die Normalwerte für Creatinin unterscheiden sich bei den einzelnen Analysegeräten. Sie sind abhängig von der verwendeten Blutprobe und der verwendeten Analysemethode. Fragen Sie deshalb dort, wo Ihre Werte bestimmt wurden, nach, welche Ergebnisse für das dort verwendete Analysegerät als normal gelten und wie Ihre persönlichen Werte zu beurteilen sind. Für das in vielen Apotheken und Arztpraxen verbreitete Reflotron-Gerät gelten z. B. für Frauen Werte unter 0,90 mg/dl und für Männer Werte unter 1,10 mg/dl als normal. Dagegen gelten bei großen Laboratorien, die mit Blutplasma arbeiten, meist Werte bei Frauen unter 1,1 mg/dl und bei Männern unter 1,4 mg/d als in Ordnung.
Für die Umrechnung in die internationale Standardeinheit gilt: mg/dL x 88,4 = µmol/L
und Sie Medikamente brauchen, dann weisen Sie Ihren Arzt und Apotheker auf den bei Ihnen erhöhten Creatinin-Wert hin. Denn falls dieser auf einer verringerten Nierenfunktion beruht, muss möglicherweise die Dosis der Arzneimittel bei Ihnen individuell angepasst werden!
Folgende Faktoren können zu einem erhöhten Creatinin-Wert führen:
dann kann das an Ihrer Muskelmasse liegen. Weil Creatinin aus Muskel-Creatin gebildet wird, findet sich bei Menschen mit geringer Muskelmasse auch ein entsprechend niedriger Creatinin-Wert. Desweiteren können Medikamente (Glukokortikoide), Schwangerschaft und die Frühphase eines Diabetes mellitus zu erniedrigten Creatinin-Werten führen.
Nierenerkrankungen verlaufen häufig schleichend, d.h. sie verursachen oft keinerlei Beschwerden und täuschen damit einen nicht vorhandenen Gesundheitszustand vor. Hinweise auf Nierenerkrankungen können beispielsweise sein:
Um Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und damit möglichen Nierenschäden rechtzeitig vorbeugen zu können, ist es wichtig, die Nierenwerte kontrollieren zu lassen. Wer zu Blasen- oder Nierenerkrankungen neigt, sollte seine Nieren regelmäßig testen lassen.
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