Artikel 09/04/2017

CMD verstehen: Definition und ICD-Klassifikation der Craniomandibulären Dysfunktion

Team jameda
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CMD ist eine Erkrankung, die durch viele Faktoren beeinflusst wird und Symptome unterschiedlichster Art hervorbringt. Dieser jameda Gesundheitstipp erklärt, was sich hinter dem Sammelbegriff Craniomandibuläre Dysfunktion verbirgt.

CMD: Eine Krankheit des Kiefergelenks

In der aktuellen 10. Version der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD-10, International Classification of Disease) ist die Craniomandibuläre Dysfunktion im Abschnitt K07 Dentofaziale Anomalien unter 7.6 Krankheiten des Kiefergelenks eingeordnet. Sie erscheint dort noch unter ihrem früheren Namen Costen-Syndrom, zusammen mit der Funktionsstörung des Kiefergelenks, Gelenkknacken des Kiefers und der Kiefergelenkathralgie.

Die heutige Bezeichnung CMD rührt von lat. cranium für Schädel und mandibula für Unterkiefer. Die Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie beschreibt die Erkrankung als Fehlfunktion (Dysfunktion) des Kausystems, wobei im Speziellen die Kaumuskulatur, das Kiefergelenke und die Zahnstellung in Ober- und Unterkiefer betroffen sind.

Ursachen und Symptome

Zu den Ursachen für CMD zählen Zahnfehlstellungen, orthopädische Fehlhaltungen im Bereich von Halswirbelsäule und Hüfte sowie Arthrose im Kiefergelenk, aber auch Mundtrockenheit, Stress, Schlafstörungen und Depressionen können zu CMD führen. Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig: Schmerzen können, müssen aber nicht auftreten und oft strahlen sie vom Kopf bzw. vom Kiefer in Schultern und Rücken aus.

Es kommt zu Schwindel und Sehstörungen, zu Knackgeräuschen im Kieferbereich, zu Zähneknirschen und Ohrgeräuschen sowie zu Zungen- und Mundbrennen. Da die körperlichen Einschränkungen und Schmerzen Betroffene auch seelisch belasten können, sind Schlafstörungen und Depressionen mögliche Folgen einer CMD.

Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist nötig

Die vielfältigen Symptome, die mit einer CMD einhergehen, können auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Zu den Differenzialdiagnosen gehören z.B. Trigeminusneuralgie, Migräne, Clusterkopfschmerz, Tumorschmerzen und entzündliche Erkrankungen wie Kieferinfektionen, Nasennebenhöhlenentzündung und Multiple Sklerose.

Wie wird eine CMD diagnostiziert?

Da die Symptome einer CMD sehr unterschiedlich ausfallen können, sind Ärzte verschiedener Fachrichtungen bei der Diagnosestellung gefragt. So sollten Orthopäden, HNO-, Zahn-, Augenärzte und Neurologen an die Möglichkeit einer CMD denken, wenn der Patient einzelne Symptome aus ihrem Fachgebiet zeigt.

Zur Diagnose einer CMD wird zunächst die Krankengeschichte aufgenommen. Standardisierte Fragebögen helfen hier, die Fülle der Krankheitszeichen zu erfassen und zu ordnen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung des Kieferbereiches. Eine instrumentelle Funktionsanalyse per Gipsmodell oder über ein computergestütztes Verfahren macht die räumliche Lage von Schädel, Kiefer und Zähnen sichtbar und zeigt, ob das Kausystem reibungslos funktioniert. Eine Röntgenuntersuchung gibt zudem Aufschluss über die Struktur aus Knochen, Zähnen und umliegendem Gewebe.

So lassen sich Störungen des Kausystems in Störungen des Kiefergelenks, der Kaumuskulatur und der Zahnstellung unterteilen. Aber auch das seelische Wohlbefinden und die Situation im Alltag des Patienten fließen in die Diagnosestellung mit ein.

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