Hat ein Zahn eine Karies oder ist ein Stück abgebrochen, kann der Defekt häufig im direkten Verfahren aufgefüllt werden. „Direkt“ bedeutet hierbei, der Zahnarzt/die Zahnärztin ergänzt die fehlende Zahnsubstanz in einer Sitzung mit einem entsprechenden Material und formgebenden Hilfsmitteln.
Die direkte Restauration ist im Sinne der minimal invasiven Behandlung der „State of the Art“. Hierfür bieten Komposite eine sehr gute Option.
Es gibt jedoch häufig Situationen, bei denen das direkte Verfahren für eine langlebige Versorgung nicht ausreicht. Ist ein Zahn vorbelastet, beispielsweise durch eine großflächige, in die Jahre gekommene Füllung oder Wurzelkanalbehandlung, ist oft eine indirekte Versorgung angezeigt. Das können Onlays, Teilkronen oder Kronen sein.
Sie werden im indirekten Verfahren hergestellt. Das bedeutet, der Zahnarzt/die Zahnärztin füllt die fehlende Zahnsubstanz nicht in einer Sitzung auf, sondern lässt ein zahntechnisches Werkstück herstellen, das nach Anprobe und Einpassung in einer zweiten Sitzung eingesetzt werden kann. Für die indirekte Versorgung eines Zahnes steht eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung.
Vor allem einige keramische Materialien sind in der Härte und dem Abriebverhalten der natürlichen Zahnsubstanz angepasst. Sie vermögen es, mehr Belastung aufzunehmen und ganze Höcker zu ersetzen. Richtig befestigt, stärken und schützen sie die restliche Zahnsubstanz über viele Jahre. Zwischen der ersten und zweiten Sitzung liegen in der Regel ein bis drei Wochen.
Durch den Einsatz neuer technischer Verfahren sind in der Zahnmedizin bereits festsitzende Zahnersatzversorgungen aus Keramik an nur einem Tag möglich.
Ohne Provisorium, ohne tagelange Wartezeit, ohne Würgereiz bei den Abdrücken!
CEREC bedeutet Chairside Economical Restoration of Esthetic Ceramics oder Ceramic Reconstruction und ist ein CAD-CAM-Verfahren. CAD-CAM steht für computer-aided design – computer- aided manufaturing. Nette Anglizismen, aber was heißt das jetzt?
Mit dem CAD-CAM-Verfahren hat der Zahnarzt/die Zahnärztin die Möglichkeit, ästhetisch ansprechende und funktional hochwertige, keramische Versorgungen an nur einem Tag („chairside“) anzubieten. Die verwendeten Materialien sind alle metallfreie Dentalkeramiken.
Hierdurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:
Der Patient bekommt in der ersten Sitzung eine ausreichende Anästhesie der zu behandelnden Zahnregion. Nun wird der Zahn von der Karies und alten Füllungsbestandteilen gereinigt und für die Aufnahme der keramischen Versorgung vorbereitet.
Für die Herstellung der Zahnversorgung wird nun mittels einer „3D“-Kamera eine optische Abformung genommen – die Zähne werden ohne Berührung fotografiert bzw. gescannt. Das bedeutet, eine mehrminütige Abdrucknahme mit Würgereiz und eventueller Wiederholung entfallen. Sollte eine Stelle nicht genau genug dargestellt werden können, kann dieser kleine Teil des Scans entfernt und wiederholt werden. Auch der Gegenkiefer wird so digitalisiert.
Nun hat der Patient/ die Patientin eine kurze Pause von 30 bis 60 min.
Der Computer berechnet nur aus den Scans ein virtuelles 3D-Modell der Zähne. Auf ihm wird nun der Zahn genau nach den Wünschen der Zahnärztin und des Patienten vervollständigt.
Ein computergesteuerter Fräsautomat kann aus einem Rohling nun innerhalb weniger Minuten die passende Versorgung herausfräsen. Die Rohlinge gibt es in vielen verschiedenen Farben, sodass die Versorgung dem natürlichen Erscheinungsbild angepasst werden kann.
Die nun „fast“ fertige Versorgung wird ausgearbeitet und mit Glasurmassen farblich angepasst und dem individuellen Erscheinungsbild der eigenen Zähne angeglichen. Die Glasur wird in mehreren Ofenbränden eingebrannt – genauer gesagt gesintert. Das glättet die Oberfläche und härtet die Keramik zusätzlich in ihrer Gesamtstruktur.
Der Patient probiert die nun fertige Versorgung im Mund an, der Zahnarzt / die Zahnärztin justiert eventuell nach und verklebt sie dann fest mit dem Zahn. Fertig in nur einem halben Tag.
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